- Deutsche Siedlungen in Australien
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An der Erschließung Australiens hatten auch Deutsche einen gewissen, obgleich begrenzten Anteil. Zum einen beteiligten sich deutsche Forscher in verschiedener Weise an der Erkundung Australiens, darunter der Entdeckungsreisende Ludwig Leichhardt, der Botaniker Ferdinand von Mueller und der Naturmaler Ferdinand Bauer. Zum anderen kamen auch deutsche Einwanderer in die zunächst britischen Kolonien auf dem Inselkontinent, wenngleich ihr Anteil hier deutlich geringer war als beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika. So wiesen sich im Jahre 1861 von rund einer Million Menschen in Australien etwa 27 000 als Deutsche aus, und 120 Jahre später, 1981, lebten schätzungsweise 600 000 bis 800 000 Deutschstämmige in Australien.
Inhaltsverzeichnis
Siedlungsgruppen
Die Prince-George-and-Bengalee-Gruppe (November 1838)
Die ersten Deutschen, die sich als geschlossene Gruppe in Australien niederließen, waren preußische Altlutheraner unter der Führung von Pastor Augustus Kavel. Sie trafen auf den Schiffen Prince George und Bengalee im Port Adelaide 1838 ein und gründeten eine Siedlung bei Klemzig, sechs Kilometer von Adelaide, die heute ein Vorort davon ist.
Die Zebra-Gruppe (Dezember 1838)
Die nächste Gruppe traf im Dezember 1838, mit dem Schiff Zebra unter Kapitän Dirk Meinhertz Hahn in Port Adelaide ein. Kapitän Hahn, unterstützte die Gruppe beim Erwerb des Landes in den Adelaide Hills, wo sie schließlich siedelten und Hahndorf gründeten.
Die Catharina-Gruppe (Januar 1839)
Die vorerst letzte Welle von Emigranten traf im Januar 1839, auf der Cathrina ein. Diese Gruppe siedelte sich überwiegend in Glen Osmond an.
Die Skjold-Gruppe (Oktober 1841)
1840 wurde ein Brief an die Altlutheraner nach Preußen geschickt, um Andere anzuregen auch auszuwandern und um einen zweiten Pastor zu bitten. Diese Gruppe verließ am 11. Juli 1841 mit der dänischen Dreimastbark Skjold den Hafen Hamburg-Altona in Richtung Australien. Am 28. Oktober 1841 erreichten sie Port Adelaide in Südaustralien. An Bord war der aus Liebenwerda stammende Pastor Gotthard Fritzsche, welcher angeregt worden war die Emigranten zu begleiten. Diese Auswanderer gründeten die Orte Lobethal in den Adelaide Hills und Bethany im Barossa Valley. 1842 wurde der Ort Langmeil gegründet.
Es folgt eine – bis auf weiteres nur unvollständige – Liste von Siedlungen in Australien, welche von Deutschen gegründet, mehrheitlich besiedelt oder maßgeblich in ihrer Entwicklung geprägt wurden.
Regionale Verteilung
Die regionale Gliederung erfolgt nach den gegenwärtigen Grenzen der australischen Bundesstaaten.
New South Wales (Neusüdwales)
- Walla Walla wurde 1869 von deutschen Familien aus dem Barrosa Valley gegründet.
South Australia (Südaustralien)
- Point Misery (South Australia) wurde 1838/1839 von preußischen Altlutheranern unter Pastor Cavel/Kavel gegründet.
- Hahndorf wurde 1839 von preußischen Altlutheranern unter Führung des dänischen Kapitäns Dirk Meinertz Hahn gegründet.
- Lobethal wurde 1841 von 18 preußisch-lutherischen Auswanderer-Familien in den Hügeln der Adelaide Hills gegründet. Diese waren wenige Monate zuvor mit dem Auswandererschiff Skjold, von Hamburg mit dem Pastor Gotthard Daniel Fritzsche kommend, am 28. Oktober 1841 im Hafen von Adelaide angekommen.
- Barossa Valley (ursprünglich „Neu-Schlesien“)
- 1839 Hoffnungsthal
- 1842 Bethany (ursprünglich „Bethanien“)
- 1843 Tanunda (ursprünglich „Langmeil“)
- um 1850 Nuriootpa
- Marananga (ursprünglich „Gnadenfrei“)
- Seppeltsfield (Barossa Valley) (benannt nach Weingut von Joseph Seppelt)
- Springton
Queensland
Siehe auch
- Deutschaustralier
- Deutsche Siedlungen im Ausland
- Barossadeutsch
Quellen
- Appleton, Richard & Barbara: The Cambridge Dictionary of Australian Places. Cambridge University Press, Cambridge 1992.
- Hoff, Edgar P.: Australien Handbuch – Reise Know-How. Edgar Hoff Verlag, Rappweiler 2002.
- Luyken, Hans W.; Kramer, Detlef F.: Australien – Reiseführer mit Landeskunde. Mai Verlag, Dreieich 1995.
Kategorien:- Kolonialgeschichte Australiens
- Auslandsdeutsche
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