- Deutscher Jiu Jitsu Bund
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Der Deutsche Jiu Jitsu Bund e.V. (DJJB) ist ein Verband mit dem Ziel, die japanische Selbstverteidigung Jiu Jitsu zu verbreiten und zu pflegen. Als Dachverband vereinigt er Landesverbände mit ihren Jiu-Jitsu-Schulen und -Vereinen unter der Direktion internationaler Lehrer des Jiu Jitsu. Sitz des Verbandes ist Mülheim an der Ruhr.
Deutscher Jiu Jitsu Bund e.V. Gründung: Januar 1975 Gründungsort: Mülheim an der Ruhr Präsident: Dieter Lösgen Vorstand: Josef Djakovic Verbandssitz: Mülheim an der Ruhr Homepage: http://www.DJJB.de Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Unter der kampfkunsttechnischen und geistigen Führung des Großmeisters Hans-Gert Niederstein (Ehrentitel Hanshi, 10. Dan Jiu Jitsu und 2. Dan Judo) wurde im Januar 1975 der Deutsche Jiu Jitsu Bund e.V. von Mitgliedern der Korporation Internationaler Danträger e.V. (KID) gegründet. Hans-Gert Niederstein wurde erster Präsident und blieb es bis zu seinem Tode im Jahre 1985. Testamentarisch bestimmte er Dieter Lösgen (Ehrentitel Hanshi, 10. Dan Jiu Jitsu und 1. Dan Judo) als seinen Nachfolger auf Lebenszeit, welcher bis zum heutigen Tag Präsident der KID und des DJJB ist.
Präsidenten
- Hans-Gert Niederstein (1975 – 1985)
- Dieter Lösgen (1985 – heute)
Struktur des Bundes
Der DJJB mit seinen fünf Landesverbänden ist eine Unterorganisation der Korporation Internationaler Danträger und unterliegt somit den fachsportlichen richtungsweisenden Vorgaben der KID. Der Bund ist unabhängig und neutral in den Bereichen Parteipolitik, Konfession und Rasse. Alle Funktionsträger des Bundes arbeiten ehrenamtlich. Der Präsident des Bundes, Dieter Lösgen, erfüllt zugleich die Funktion des Bundestrainers des fachsporttechnischen Bereichs.
Auf internationaler Ebene ist der Deutsche Jiu Jitsu Bund Mitglied im Weltverband United Nations of Ju-Jitsu (UNJJ) als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland.
Vorstand
- Präsident: Dieter Lösgen (Ehrentitel Hanshi, 10. Dan Jiu Jitsu und 1. Dan Judo)[1]
- Vorsitzender: Josef Djakovic (Ehrentitel Renshi, 7. Dan Jiu Jitsu und 2. Dan Jiudo)[2]
- Schatzmeister: Peter Rasche (3. Dan Jiu Jitsu und 2. Dan Jiudo)[3]
- Schriftführer: Frank Sawallich (Ehrentitel Renshi, 6. Dan Jiu Jitsu und 1. Dan Taekwon-Do)[4]
Bundestrainer
- Das Amt des Bundestrainers bekleidet Dieter Lösgen seit dem Jahr 1980.
Landesverbände
- Landesverband Nordrhein-Westfalen
- Landesverband Rheinland-Pfalz
- Landesverband Bayern
- Landesverband Baden-Württemberg
Bedeutung der Kanji
Die Kanji 独柔術連盟 auf dem Wappen des Deutschen Jiu Jitsu Bundes haben folgende Bedeutung und Aussprache [5]:
- das Kanji 独 wird Doku gesprochen und hat die Bedeutung "Deutschland",
- die Kanji 柔術 werden Jūjūtsu gesprochen und haben die Bedeutung "Jiu Jitsu" bzw. "Sanfte Kunst" und
- die Kanji 連盟 werden Renmei gesprochen und haben die Bedeutung "Bund".
Japanisch wird Deutscher Jiu Jitsu Bund also "Doku Jūjūtsu Renmei" gelesen.
Graduierungen im DJJB
Die Graduierung bzw. das Können im Jiu Jitsu wird beim DJJB durch die Farbe des Gürtels deutlich. Jeder Jiu Jitsuka fängt zunächst mit einem Weißgurt an und unterzieht sich einer Gürtelprüfung mit festgelegtem Prüfungsprogramm, um zum nächsthöheren Gürtel zu kommen.
Das Prüfungsprogramm des DJJB ist durch die KID vorgegeben, und Prüfungen dürfen nur von Prüfern mit gültiger Prüferlizenz abgenommen werden. Für eine Gürtelprüfung beträgt die Mindestvorbereitungszeit bei den Schülergraden und dem 1. Dan sechs Monate. Bei den Meistergraden steigt die Vorbereitungszeit in Abhängigkeit vom angestrebten Dan-Grad: zum 2. Dan beträgt die Vorbereitungszeit mindestens zwei Jahre, zum 3. Dan mindestens drei Jahre usw.
Die Gürtelprüfungen der Schüler (Mudansha, Kanji 無段者, wörtlich "Person ohne Dan") werden – bis einschließlich zum Braungurt 2. Streifen (2. Kyu Grad) – von mindestens zwei Lehrern mit gültiger Prüferlizenz im Heimat-Verein abgenommen. Die Prüfung der angehenden Danträger (jap. Yūdansha, Kanji 有段者, wörtlich "Person mit Dan") zum Braungurt 3. Streifen (1. Kyu Grad) ist die erste Prüfung, die vor dem Prüfungskomitee des Deutschen Jiu Jitsu Bundes und der Korporation Internationaler Danträger, dem sog. Dan-Kollegium, abgelegt wird.
Zur Prüfung vor dem Dan-Kollegium wird der Aspirant von seinem Meister angemeldet und nach erfolgreichem Absolvieren eines Dan-Vorbereitungslehrganges zur Prüfung zugelassen. Im Gegensatz zur Kyu-Prüfung, wird zur Dan-Prüfung nicht nur die technische Vorbereitung, sondern auch eine Kata-Vorführung und eine theoretische Ausarbeitung vorausgesetzt. Die Prüfung zum fünften Dan ist die letzte – technische – Prüfung, die vor dem Dan-Kollegium abgelegt werden kann. Weitere Graduierungen werden für außergewöhnliche Leistungen im bzw. für den Verband vom Präsidenten verliehen.
Prüferlizenz
Die Einführung einer Prüferlizenz im Deutschen Jiu Jitsu Bund ist eine Ergänzung zur Qualitätserhaltung und -steigerung. Die Prüferlizenz eines Danträgers wird durch den alljährlichen Besuch eines Kata-, Dan- und Prüferlizenz-Lehrgangs um zwei Jahre verlängert. Eine − durch den DJJB-Prüfungswart Bernd Kampmann (Ehrentitel Renshi, 6. Dan Jiu Jitsu, 1. Dan Judo und 1. Dan Taekwon-Do)[4] − jährlich aktualisierte Liste der Prüfungsberechtigten Yūdansha (Danträger) befindet sich auf der Homepage des DJJB[6].
Schülergrade – Kyu-Grade
Im Deutschen Jiu Jitsu Bund gibt es – durch die Auffächerung des Braungurtes – neun Schülergrade (Kyū-Grade) und nicht wie in anderen Verbänden sechs. Diese Unterteilung dient einer besseren Vorbereitung der Mudansha (Kyu-Grad-Träger) auf den Schwarzgurt:
Meistergrade – Dan-Grade
Die Aufteilung in zehn Meistergrade (Dan-Grade) ist im Allgemeinen üblich bei japanischen Kampfkunst- bzw. Kampfsportarten. Die hohen Graduierungen im DJJB haben wenige außerordentliche Meister inne und nur der Präsident Dieter Lösgen trägt die höchste Graduierung – den 10. Dan.
Dan-Grad 1. Dan 2. Dan 3. Dan 4. Dan 5. Dan 6. Dan 7. Dan 8. Dan 9. Dan 10. Dan Gürtelbild Gürtelfarbe schwarz schwarz schwarz schwarz schwarz rot- rot- rot- rot rot weiß weiß weiß Jiu Jitsu Meisterschaften
Seit 1998 finden im DJJB alle zwei Jahre Deutsche Jiu Jitsu Meisterschaften statt. Zunächst hielt der DJJB an der traditionellen und realen Selbstverteidigung ohne Wettkämpfe fest, begründet in der Gefahr, dass durch den Wettkampf wesentliche Inhalte – möglicherweise der Geist der Kampfkunst Jiu Jitsu als solche – verloren gehen könnten:
- "Das Streben nach messbarem äußerem Erfolg würde vorrangig, und dadurch das Streben nach innerer geistiger Vervollkommnung vernachlässigt oder ganz in Vergessenheit geraten. Wer nur mit dem Ziel übt, andere im Wettkampf zu besiegen, geht den leichten Weg und übersieht, das es schwerer und wertvoller ist, sich selbst zu besiegen." [7]
Aus diesem Grund entschied sich der DJJB für eine Wettkampfform, die den technischen Vergleich der Wettkämpfer (im Gegensatz zum physischen Vergleich) anstrebt. Dies geschieht in fünf Wettkampfformen, welche nach Alter und Gürtelgrad bzw. Gewicht unterteilt werden.
Wettkampfformen
- Random Attack – Einzelmeisterschaft; Abwehrtechnik zeigen gegen einen Zufallsangriff aus 40 möglichen Angriffen.
- Pairs – Paarmeisterschaft; Darstellung einer einstudierten zweiminütigen Abfolge von realistischen Angriffen und Abwehrtechniken.
- Team – Mannschaftsmeisterschaft; eine Mannschaft mit maximal zwölf Teilnehmern zeigt eine fünf-minütige artistische Show-Demonstration.
- Jiu Jitsu Kata – Paarmeisterschaft; Formenlauf der Jiu-Jitsu-Katas des DJJB in Abhängigkeit vom Gürtelgrad.
- Bodenkampf – Einzelmeisterschaft; Wettkampfform ähnlich dem Bodenkampf-System des Gracie Jiu Jitsu; bei den Deutschen Jiu-Jitsu-Meisterschaften 2008 zum ersten Mal.
Austragungsorte
Jahr Ausrichtender Verein Austragungsort Bundesland 1998 Turnerbund Bushido Frintrop e.V. Essen Nordrhein-Westfalen 2000 BUJINDO Mülheim e.V. Mülheim an der Ruhr Nordrhein-Westfalen 2002 Zen-Bogyo-Do e.V. Otterbach Rheinland-Pfalz 2004 Jiu-Jitsu-Schule LOTOS e.V. Salzwedel Sachsen-Anhalt 2006 TuS 1905 Arloff-Kirspenich e.V. Abt. Jiu Jitsu Bad Münstereifel Nordrhein-Westfalen 2008 Elseyer TV 1881 e.V. Abt. YAWARE Hagen-Hohenlimburg Nordrhein-Westfalen 2010 Bushido Mülheim e.V. Mülheim an der Ruhr Nordrhein-Westfalen 2012 PSV Krefeld 1925 e.V. Abt. Jiu Jitsu Krefeld Nordrhein-Westfalen 2014 steht noch nicht fest ? ? Siehe auch
- Deutscher Ju-Jutsu-Verband
- Korporation Internationaler Danträger e.V. (KID)
- Hans-Gert Niederstein, Gründer und ehemaliger Präsident DJJB und KID
- Dieter Lösgen, Präsident KID und DJJB
- Bushidō, der Ehrenkodex der Samurai
Weblinks
- Homepage Deutscher Jiu Jitsu Bund (DJJB): http://www.djjb.de
Quellen
Die Website des Deutschen Jiu Jitsu Bundes e.V. mit ihren Unterseiten dient als Hauptquelle aller Angaben. (Stand 2008)
Einzelnachweise
- ↑ Website des TBF Bushido Essen Frintrop: http://www.jiujitsu-frintrop.de/JIUJITSU/Info.html (Stand September 2008)
- ↑ Website des BUJINDO e.V.: http://bujindo.de/josef.html (Stand September 2008)
- ↑ Website des BUJINDO e.V.: http://bujindo.de/peter.html (Stand September 2008)
- ↑ a b Website des Toshido Hagen e.V.: http://www.toshido.de/trainer.html (Stand September 2008)
- ↑ Kanji Wörterbuch: [1] (Zugriff August 2009)
- ↑ Website des DJJB: http://www.djjb.de/Verband/Verband_Prueferlizenzen.html (Stand 2009)
- ↑ Zitat Website des DJJB: http://www.djjb.de/Verband/Verband_Meisterschaften.html (Stand November 2008)
Kategorien:- Kampfsportverband
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