Adolf Gaspary

Adolf Gaspary

Adolf Robert Gaspary (* 23. Mai 1849 in Berlin; † 17. März 1892 ebenda) war ein deutscher Romanist. Sein Hauptwerk ist die „Geschichte der italienischen Literatur“, das aber unvollendet blieb.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Gaspary studierte Philosophie, Kunstgeschichte und romanischen Philologie in Berlin, München und Freiburg im Breisgau. Er promovierte bei Friedrich Harms, der Titel seiner Dissertation war „Hobbes und Spinoza“. Zwischen 1873 und 1875 bereiste er die romanischen Länder, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien, und hielt sich vor allem in Neapel längere Zeit auf, wo ihn der Literaturhistoriker Francesco De Sanctis nachhaltig beeindruckte. Nach seiner Rückkehr 1875 konzentrierte er sich nunmehr ganz auf das Studium der Romanistik und war Schüler Adolf Toblers. 1878 wurde er in Berlin Lektor für Italienisch und habilitierte sich im selben Jahr mit einer Arbeit über die „Sizilianische Dichterschule des 13. Jahrhunderts“, die auch ins Italienische übersetzt wurde (1882).

1880 wurde Gaspary als zunächst außerordentlicher Professor für romanische Philologie nach Breslau berufen, 1883 erhielt er das Ordinariat. 1891 folgte ein Ruf nach Göttingen, den er zwar annahm, wegen Krankheit aber nicht mehr antreten konnte.

Sein Hauptwerk, die „Geschichte der italienischen Literatur“, konnte er inhaltlich nur bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts ausarbeiten. Trotzdem fand es auch in Italien große Anerkennung. Gaspary erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Bologna und war Mitglied der neapolitanischen Akademie der Wissenschaften.

Schriften

  • Geschichte der italienischen Literatur. 2 Bände. Berlin: Oppenheim 1885-1888. (1887-1891 erschien eine italienische, 1901 eine englische Übersetzung)

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gaspary — Adolf Gaspary (* 23. Mai 1849 in Berlin; † 17. März 1892 ebenda) war ein deutscher Romanist. Sein Hauptwerk ist die „Geschichte der italienischen Literatur“. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Gaspary — Gaspary, Adolf, Romanist, geb. 23. Mai 1849 in Berlin, gest. daselbst 16. März 1892, studierte in Berlin, München und Freiburg Philosophie, Kunstgeschichte und neuere Sprachen und wurde 1873 zu Berlin auf Grund seiner Dissertation »Spinoza und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gaspary — Gaspary, Adolf, roman. Philolog, geb. 23. Mai 1849 in Berlin, 1880 Prof. in Breslau, gest. 17. März 1892 in Berlin. Hauptwerk: »Geschichte der ital. Literatur« (2 Bde., 1885 88) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/G — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gas — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Oelsner — (* 15. Oktober 1871 in Berlin; † 1923) war ein britischer Romanist. Leben und Werk Oelsner studierte an der University of Cambridge und in Deutschland. Er wurde 1896 in Berlin mit der Arbeit Dante in Frankreich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Christian Diez — (* 15. März 1794 in Gießen; † 29. Mai 1876 in Bonn) war ein deutscher Romanist. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Diez — Friedrich Christian Diez Friedrich Christian Diez (* 15. März 1794 in Gießen; † 29. Mai 1876 in Bonn) war ein deutscher Romanist. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Lil Dagover — in the film The Cabinet of Dr. Caligari (1920) Born Marie Antonia Siegelinde Martha Seubert September 30, 1887(1887 09 30) Madiun …   Wikipedia

  • Dagover — Lil Dagover in den späten 1920ern, Fotografie von Nicola Perscheid. Lil Dagover, geb. Maria Antonia Seubert (* 30. September 1887 in Madiun auf Java; † 23. Januar 1980 in München Geiselgasteig) war eine …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”