Deutsches elfenbeinmuseum

Deutsches elfenbeinmuseum

Das Deutsche Elfenbeinmuseum wurde 1966 in Erbach im Odenwald gegründet, wo durch den Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts der exotische Werkstoff Elfenbein bei den Bein- und Horndrehern etabliert worden war. In der Folgezeit entwickelte sich Erbach zur deutschen "Elfenbeinstadt" und zählte zu den bedeutendsten europäischen Zentren der Elfenbeinschnitzerei. Auch heute noch sind Elfenbeinwerkstätten in Erbach aktiv, die nach dem Welthandelsverbot für Elefantenstoßzähne von 1989 auf fossiles Elfenbein und alternative Werkstoffe umgestellt haben.

Die ständige Ausstellung des in einem modernen Gebäude untergebrachten und in Umfang und Art als einzigartig geltenden Museums umfasst mehr als 2.000 Exponate unterschiedlichster Provenienz und Entstehungszeit. Die europäische Elfenbeinkunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart wird ebenso präsentiert wie die Schnitzkünste Afrikas, Asiens und Grönlands.

Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden naturgemäß die Arbeiten der Odenwälder Elfenbeinschnitzer des 19. und 20. Jahrhunderts, zum Beispiel die Schnitzereien von Jan Holschuh. Auch über die Techniken, Werkzeuge und Materialien der Elfenbeinverarbeitung informiert das Museum, regelmäßige Schnitzvorführungen in der Museumswerkstatt veranschaulichen die Arbeit mit Elfenbein.

Über die ständige Ausstellung hinaus finden Wechselausstellungen statt, die häufig keinen unmittelbaren Bezug zum Elfenbein aufweisen. In der ersten Hälfte des Jahres 2006 wurde das Museum modernisiert und erweitert [1].

Weitere Elfenbeinmuseen der Region sind das private Elfenbeinmuseum Michelstadt und das kirchliche Elfenbeinmuseum Walldürn.

Einzelnachweise

  1. Deutsches Elfenbeinmuseum öffnet seine Pforten, auf der Webpräsenz des Hessischen Rundfunks.

Literatur

  • Hans Werner Hegemann: Wegweiser durch das Deutsche Elfenbeinmuseum Erbach. Deutsches Elfenbeinmuseum, Erbach 1979
  • Weitere Publikationen des Deutschen Elfenbeinmuseums zu Wechselausstellungen in Heftform

Weblinks

49.6630027777789.000757Koordinaten: 49° 39′ 47″ N, 9° 0′ 3″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Deutsches Elfenbeinmuseum Erbach — Das Deutsche Elfenbeinmuseum wurde 1966 in Erbach im Odenwald gegründet, wo durch den Grafen Franz I. zu Erbach Erbach im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts der exotische Werkstoff Elfenbein bei den Bein und Horndrehern etabliert worden war. In …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesland Hessen — Land Hessen …   Deutsch Wikipedia

  • DE-HE — Land Hessen …   Deutsch Wikipedia

  • Land Hessen — Land Hessen …   Deutsch Wikipedia

  • Ebur — Elfenbein in Transportkiste Elfenbein verarbeitet …   Deutsch Wikipedia

  • Elfenbeinschnitzerei — Elfenbein verarbeitet Als Elfenbeinschnitzerei bezeichnet man die Kunst, in Elfenbein Ornamente und Figuren zu schneiden. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Erbach im Odenwald — Infobox German Location Art = Stadt Name = Erbach Wappen = Wappen Erbach (Odenwald).svg lat deg = 49 |lat min = 39 |lat sec = 30 lon deg = 8 |lon min = 59 |lon sec = 45 Lageplan = Bundesland = Hessen Regierungsbezirk = Darmstadt Landkreis =… …   Wikipedia

  • Elfenbein — in Transportkiste Elfenbein verarbeitet …   Deutsch Wikipedia

  • Franz I. Graf zu Erbach-Erbach — Franz I. Graf zu Erbach Erbach, Gemälde aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Franz I. Graf zu Erbach Erbach (* 29. Oktober 1754 in Erbach (Odenwald); † 8. März 1823 ebenda) war ein bedeutender Kunstsammler. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Franz I. zu Erbach-Erbach — Franz I. Graf zu Erbach Erbach, Gemälde aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Franz I. Graf zu Erbach Erbach (* 29. Oktober 1754 in Erbach (Odenwald); † 8. März 1823 ebenda) war ein bedeutender Kunstsammler. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”