- Dezentrale Konzentration
-
Die Dezentrale Konzentration (auch: punkt-axiales System) ist ein stadt- und raumordnerisches Leitbild. Es ist eine der Grundlagen der gegenwärtigen raumordnerischen Konzeption der Bundesregierung.
Das Leitbild ist eine Weiterentwicklung aus Walter Christallers System der Zentralen Orte und versucht, Perspektiven und Wege zu aktuellen Problemen der Raumentwicklung, insbesondere der Suburbanisierung aufzuzeigen.
Im Gegensatz zu Christallers zentral-axialer Konzeption, bei der Entwicklungsschwerpunkte in Zentren und entlang von (Verkehrs-) Achsen liegen, ist der Fokus der dezentralen Konzentration weiter gefasst und bezieht nicht nur die Zentren selbst, sondern auch deren Peripherie mit ein. Das Konzept richtet sich vor allem an Wachstums- und Großstadtregionen und gibt einen Entwicklungsrahmen für die Stadt vor der Stadt. Schwerpunkt ist eine kompakte und durchmischte Siedlungsentwicklung mit differenzierten Vorgaben für die einzelnen Ringe der Metropolregion: großräumig wird eine Dezentralisierung angestrebt, kleinräumig dagegen eine Konzentration.
Dadurch sollen Suburbanisierungstrends kanalisiert, entstehende Infrastrukturprobleme aufgrund des Flächenwachstums begrenzt und Siedlungsbrachen sowie Zersiedelung eingeschränkt werden.
Literatur
- H. Evans (Hrsg.): New Towns: The British Experience, 1972
- Klaus Brake, Rainer Danielzyk, Martin Karsten: Dezentrale Konzentration ein Leitbild mit besonderen Herausforderungen für interkommunale Kooperation
Kategorie:- Theorie (Raumordnung)
Wikimedia Foundation.