- Diaporama
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Die Tonbildschau ist eine Vorführung vertonter Dias, deren Projektion durch mindestens einen Projektor auf ein Bildfeld erfolgt. Durch den Einsatz mehrerer Projektoren sind spezielle Effekte wie Überblendungen oder nebeneinander dargestellte Bilder möglich. Hierbei können die Dauer der Überblendung variabel eingestellt werden und es können weitere Effekte wie Ein- und Ausblendung, Doppelprojektion, Flimmern und vor allem das sogenannte „Dritte Bild“ genutzt werden, was der Schau einen nuancenreichen Rhythmus geben. Die multimediale Schau enthält auf einem Tonträger die passende Musik, Sprache und Geräusche.
Helmut Laux setzte die Tonbildschau zu Schulungszwecken erstmals im Jahre 1950 in Deutschland ein. Die von ihm gegründete Laux Gesellschaft für Verkaufsförderung und Werbung mbH beeinflußte maßgebende die Methodik von Schulungen und Verkaufstrainings. Für die Laux Tonbildschau wurden eigene Laux-DuKane-Projektoren entwickelt, von denen sich einige Exemplare als Leihgabe in der Film- und Fotoabteilung des Museums Hessenpark in Neu-Anpach befinden.
Eine Variante der Tonbildschau ist die Multivision, bei der die Bilder auf mehrere Felder projiziert werden. Diese Felder können entweder an völlig unterschiedlichen Orten im Raum stehen, oder in einem Raster aneinanderstoßen (Rastermultivision). Hierdurch wird ein Gesamtbild puzzleartig mit mehreren Diaprojektoren erzeugt. Eine Verfeinerung ist die Softedge-Projektion, bei der sich die Bildfelder überlappen (meist um 50 %). Durch Verlaufsmasken in den Dias werden die einzelnen Felder räumlich ineinander geblendet, so dass mit mehreren Projektoren ein großes, zusammenhängendes Bild erzeugt werden kann. Die Technik stellt hohe Anforderungen an die Standgenauigeit der Dias und die Ausrichtung der Projektoren.
Die einfache Verbindung von Bild und Ton genügt jedoch noch nicht, um ein Diaporama zu gestalten. Diaporama bezeichnet nicht nur die Projektion von Dias mit Vertonung, sondern eine untrennbare Verschmelzung dieser Elemente, die mit Hilfe eines sinnvollen roten Fadens und durch die dramaturgische Bearbeitung durch den Autor zu einem Ganzen werden. Das Diaporama erfordert daher in besonderem Maße das intensive Hinsehen und Zuhören. Dem Zuschauer kann die Darbietung mehr vermitteln, als tatsächlich auf der Leinwand zu sehen ist.
Das Medium Tonbildschau wird heutzutage nur noch zu privaten oder künstlerischen Zwecken eingesetzt, während es in den 1970er bis in die 1990er Jahre ein wichtiges Werbe- und Präsentationsmedium darstellte, das vor allem auf Messen eingesetzt wurde.
Geschichte
Die Kunstform des Diaporamas stammt aus Frankreich, wo sie in den 1960-er Jahren in vielen Festivals entwickelt wurde. In Deutschland verbreitete diese multimediale Darstellung der 1975 in Frankfurt gegründete Diaporama-Club.
Die gezeigten Bilder wurden ursprünglich manuell nach einem akustischen Signal synchronisiert. Einige Systeme arbeiteten mit speziellen Geräten welche nach den Signalen auf einem Tonträger die Bildfolge synchron zur Akustik, automatisch wechselte. Ebenso gab es ca. ab den 1980er Jahren Lösungen zur digitalen Steuerung der Bildfolge und der Überblendungen mittels eines Computers. Statt analoger Signale auf dem Tonträger wurde nun eine digitale Zeitspur (Timecode) mitaufgezeichnet. Er erlaubte die Synchronisierung der Diaprojektoren zu dem Ton, selbst wenn dieser vor- und zurückgespult wurde.
Ab der Jahrtausendwende wurde neben dem Diapositiv das digitale Bild und seine Projektion mittels Beamer qualitativ so gut, dass es sich gleichberechtigt neben die analoge Technik der Diaprojektoren stellte und diese im kommerziellen Bereich völlig ablöste.
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