- Die Gießkanne
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Die Gießkanne war eine „alternative“ Literaturzeitschrift in Deutschland. Sie erschien in insgesamt zehn Ausgaben zwischen 1973 und 1980. Alternativ nannte sich damals eine Szene von vorwiegend jungen, politisch links, später grün orientierten Autoren, die sich nicht auf den Kommerz und die daraus resultierenden Entscheidungskriterien etablierter Verlage einlassen wollten und deshalb andere Wege der Publikation suchten.
Die Gießkanne startete als Fortsetzung der 1973er Abiturzeitschrift des Gymnasiums von Haßfurt und blieb redaktionell über alle Erscheinungsjahre in Franken (Würzburg, Erlangen, Neuendettelsau) beheimatet. Die Redaktion versammelte aber bereits in den ersten Ausgaben Autoren aus dem ganzen Bundesgebiet in den etwa 50 Seiten starken und in Auflagen zwischen 300 und 1000 Exemplaren gedruckten Heften. Der Gießkanne-Verlag brachte neben den im grob halbjährigen Rhythmus erscheinenden Anthologien Sonderhefte mit Werken einzelner Autoren heraus, etwa des Würzburger Lyrikers Ludwig Röder. Die Hefte wurden per Post oder durch den lokalen Buchhandel vertrieben. Die Herausgeber und Autoren gingen von Buchhandlung zu Buchhandlung, um dort die jeweils aktuelle Ausgabe auf Kommissionsbasis zu deponieren.
Wie ihre Schwesterzeitschriften Federlese (München), Litfass (Berlin), Nachtcafé (Freiburg) oder Machwerk (Siegen) arbeitete auch Die Gießkanne auf Selbstkostenbasis, minimal unterstützt durch Kleinanzeigen lokaler Buchhandlungen oder Druckereien. Die Autoren erhielten ebenso wie die Herausgeber (Klaus Morsch, Maximilian Schönherr und später Günther Hießleitner) kein Honorar. Zu den Autoren gehörten u.a. die spätere Kabarettistin Lioba Albus, Hans Georg Bulla, Margit-Heide Irgang und Peter Paul Zahl.
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