- Die Söhne der Großen Bärin
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Die Söhne der Großen Bärin ist ein Indianer-Roman Hexalogie von Liselotte Welskopf-Henrich, welcher besonders in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sehr erfolgreich war und auch heute noch viele Anhänger hat. Zunächst erschien 1951 eine einbändige Ausgabe Die Söhne der großen Bärin, die ab 1963 um die Vorgeschichte der Jugend von Harka zur Trilogie erweitert wird. Es erscheinen Harka, der Sohn des Häuptlings und Top und Harry. Die ursprüngliche Erzählung erscheint als dritter Band und 1982 ein letztes Mal unter dem Titel Der Häuptling.
Ab 1970 besteht "Die Söhne der großen Bärin" aus sechs Bänden; (Band 1: Harka; Band 2: Der Weg in die Verbannung; Band 3: Die Höhle in den schwarzen Bergen; Band 4: Heimkehr zu den Dakota; Band 5: Der junge Häuptling; Band 6: Über den Missouri). Held der mit wissenschaftlichen Kenntnissen geschriebenen, aber auch phantasievollen und spannenden Indianerbücher ist der Lakota-Junge Harka, der sich später als Häuptling Tokei-ihto nennt.
Die Autorin zeichnet die Hauptfiguren mit ihren biographischen Brüchen durchaus zwiespältig, ohne dass die Sympathie des Lesers mit den indianischen Hauptfiguren darunter leidet. Anders als die Indianer-Erzählungen Karl Mays beruht der Romanzyklus von Welskopf-Henrich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und ist deutlich weniger von Gut-Gegen-Böse-Schwarz-Weiß-Malerei ("Der gute Rote Mann gegen den bösen Weißen Mann") geprägt.
Unter dem gleichen Titel wie der Romanzyklus entstand 1966 bei der DEFA der ebenfalls sehr erfolgreiche Film Die Söhne der Großen Bärin mit Gojko Mitić in der Hauptrolle als Tokei-ihto. Die erste Fassung des Drehbuches schrieb abermals Liselotte Welskopf-Henrich; nach Uneinigkeiten mit den Machern des Filmes - so wurde hinter ihrem Rücken eine zweite Drehbuchfassung geschrieben - zog sie ihren Namen als Drehbuchautorin jedoch schlussendlich zurück. Regie führte Josef Mach.
1968 erhielt Liselotte Welskopf-Henrich den Friedrich-Gerstäcker-Preis für diesen Romanzyklus.
Inhaltsverzeichnis
Die einzelnen Bände der Reihe "Die Söhne der Großen Bärin" -
Hinter den Namen der Bände sind in Klammern die hauptsächlichen Ersterscheinungsdaten angegeben.
Band 1 - Harka (1962)
Der elfjährige Harka eifert seinem Vater, dem Kriegshäuptling der Bärenbande, Mattotaupa ("Vier Bären") nach. Er ist der Anführer seiner Altersgenossen (Bund der Jungen Hunde) und sehr geschickt, tapfer und begabt für sein Alter. Die ersten Weißen dringen bereits auf der Suche nach Gold in das Gebiet der Black Hills, einem Heiligtum der Sioux–Dakota des Teton-Stammes der Oglala, ein. Das Land ist geprägt von Veränderungen. Als die Bärenbande ihr Winterlager in den Black Hills abbricht um in neue Jagdgründe zu ziehen, müssen die Dakota gegen den Indianerstamm der Pani um das Gebiet mit den Büffelherden kämpfen, die in die Jagdgründe der Dakota eingedrungen sind, wobei Harkas Mutter durch einen fehlgegangenen Schuss aus der Flinte eines Pani getötet wird. Die Dakota siegen, aber die Büffel bleiben aus. Es stellt sich immer mehr heraus, dass die Weißen eine Zugstrecke quer durchs Land bauen, welche die Büffel in ihrer natürlichen Wanderroute stört. Da die Pani den Weißen zu Diensten sind, bekommen sie von diesen Büffelfleisch und Gewehre. Gewehre gelten bis dahin unter den Dakota als Zauberwaffen/Geheimniseisen, weil sie den Kriegern noch unbekannt sind.
Eines Nachts findet Harka in der Nähe des Dorfes einen fremden Jungen, den Sohn eines entflohenen schwarzen Sklaven, und nimmt ihn mit ins Dorf. Ihm wird der Name Schwarzhaut Kraushaar gegeben. Kraushaars Vater wird inzwischen von den Pani gefangen gehalten und muss dort niedere Dienste verrichten. Die Dakota beschließen, Kraushaars Vater zu befreien, aber das Goldnugget, welches Harka einmal zufällig gefunden hatte, ohne den Wert und die Bedeutung des Goldes auch nur zu ahnen, und welches Schwarzhaut Kraushaar zum Tausch gegen seinen Vater vorschlägt, wird vom Häuptling wütend in den Fluss geworfen, da Gold Unglück bringe und für immer ein Geheimnis der Indianer bleiben müsse - sonst würden die Weißen die Dakota eben um jenes Goldes wegen töten. Schwarzhaut Kraushaar holt das Goldkorn aus dem Fluss und der Geheimnismann Hawandschita nimmt das Goldnugget an sich. In einer für den Stamm geheimgehaltenen Verhandlung mit den Pani und ihren weißen Verbündeten, an der nur der Geheimnismann Hawandschita und Schwarzhaut Kraushaar teilnehmen, erreicht Hawandschita, dass der Vater Kraushaars (Fremde Muschel) freigelassen und eine Antilopenherde und wenig später eine Büffelherde zum Indianerdorf getrieben werden. Nach erfolgreichen Jagden ist die Bärenbande erleichtert, da sie wieder über einen ausreichenden Fleischvorrat verfügt. Hawandschita gilt einmal mehr als großer Geheimnismann, denn die Herden werden ihm und seinen Beschwörungen zugeschrieben.
In Abwesenheit Hawandschitas tauchen der weiße Maler Morris und sein indianischer Begleiter Langspeer im Dorf auf; Morris ist der erste Weiße, den die meisten Mitglieder der Bärenbande zu Gesicht bekommen. Allerdings ist ihnen der Geheimnismann nach seiner Rückkehr nicht wohlgesinnt und so verlassen die beiden das Dorf wieder, um keinen Unfrieden unter den Indianern zu stiften. Zuvor hatte ein Grizzly das Dorf in Atem gehalten: Er hatte den Bruder Mattotaupas und zwei Fohlen der Pferdeherde der Bärenbande getötet, bis Mattotaupa den Bären schließlich selbst mit Hilfe seines Sohnes Harka erlegte. Der Maler Morris entspricht hier sehr dem realen Maler George Catlin, der tatsächlich einen Lakota namens Mattotaupa malte und ein großer Kenner und Kämpfer für die Rechte der Indianer war.
Als Mattotaupa von der Jagd auf den großen Grauen zurückkeht, ist Red Fox, ein weißer Gauner, Gast des Dorfes. Er beschenkt Mattotaupa und Harka erstaunlich reich, in dem er jeden der beiden eine moderne doppelläufige Büchse (Hinterlader) schenkt. Er bringt jedoch auch Mattotaupa und andere angesehene Krieger trickreich mit dem "Feuerwasser" (Alkohol) in Berührung. Harka schleicht zu dem Zelt seines Vaters, welches er für die Nacht des "Saufgelages" auf Wunsch von Red Fox verlassen musste, und sieht, wie die anderen Krieger unter dem Einfluss des Alkohols zu Narren werden, sein Vater aber nicht. Er erkannte nicht, dass Red Fox vorerst seinem Vater nicht den selben starken Alkohol einflößte wie den anderen Kriegern. Harka zieht sich zurück und fühlt sich nun selber beobachtet, kann aber nicht erkennen von wem. Am nächsten Tag ist Red Fox weg und Mattotaupa wird von Hawandschita beschuldigt, im Rausch das Geheimnis des Goldes an den Weißen verraten zu haben. Harka glaubt dieser Verleumdung nicht, aber die Ratsversammlung beschließt Mattotaupa aus dem Stamm zu verbannen. Noch bevor der Morgen graut, folgt Harka ihm heimlich im Festkleid seiner Schwester, um nicht von den Wachen aufgehalten zu werden. Seine Schwester erkennt dies, als er ihr Kleid anzieht, denn sie ahnt, dass sie nun auch ihren älteren Bruder verlieren wird. Harka flieht zu seinem Vater, um sich gemeinsam mit ihm auf die Reise zu machen.
Band 2 - Der Weg in die Verbannung (1962)
Harka und sein Vater Mattotaupa ziehen sich nach ihrer Verbannung in ein Tal in den Rocky Mountains zurück, wo sie sich mit Jagen und der Herstellung von Waffen beschäftigen, um zu überleben. Eines Tages entdecken sie Krieger der Pani, einem den Dakota feindlichen Stamm, die auf dem Weg sind, ihren Stamm anzugreifen. Sie missachten aus Liebe zu ihren Angehörigen das Verbot, die Jagdgründe der Dakota zu betreten und machen sich auf, um ihrem Stamm in der Not zu helfen. Durch ihr Tun tragen sie entscheidend zum Sieg der Dakota gegen die Pani bei, aber die Hoffnung auf eine Rückkehr zu ihrem Stamm erfüllt sich nicht. Der Krieger "Alte Antilope" spuckt verächtlich vor seinem ehemaligem Häuptling aus und beleidigt ihn schwer, wofür er kurze Zeit später aus Rache von Mattotaupa getötet wird. Dann kehren Vater und Sohn zurück in ihr Tal.
Nach einem großen Sandsturm in der Prärie retten die beiden Verbannten eine Gruppe von Weißen, die sich verlaufen hatten und ohne ihre Hilfe verdurstet wären. So gelangen sie schließlich zum Blockhaus des zahnlosen Ben am Niobrara River, der mit dem Schurken Red Jim eine unheilvolle Beziehung pflegt. Hier treffen sie auch wieder auf den Maler mit seinem indianischen Begleiter Langspeer. Als der Maler von Raub bedroht ist, eilt Mattotaupa zur Hilfe, wird dann aber selbst von den Weißen gefangen genommen, da sie von ihm das Geheimnis um die Lage des Goldes erpressen wollen. Mattotaupa schweigt trotz der Androhung, dass sein Sohn gemartert werden solle. Schließlich taucht Red Jim auf, der entschlossen ist, den guten Freund von Mattotaupa zu mimen, um von ihm schließlich doch noch das Versteck des Goldes zu erfahren. Er befreit Mattotaupa und macht sich mit ihm, Harka, dem Maler und Langspeer auf in eine Stadt am Missouri River. Dort gedenken sie, den Winter zu verbringen.
Sie treffen auf einen Zirkus, und weil der Maler plötzlich krank wird und die Stadt verlassen muss und auch Red Jim sich verflüchtigt hat (er begeht in der Zeit diverse Überfälle), beschließen Harka und sein Vater, den Winter beim Zirkus zu verbringen, um dort zu leben und zu arbeiten. Auch andere Indianer arbeiten hier; sie werden sehr schlecht behandelt und müssen zudem zutiefst demütigende Rollen im Zirkus übernehmen, indem sie die Indianer als schlechte Menschen darstellen. Zu so einer Rolle lassen sich Mattotaupa und sein Sohn Harka nicht zwingen, sie stellen ein eigenes Programm zusammen. Harka freundet sich mit einem Clown an, welcher ihm die englische Sprache, aber auch das Lesen und Schreiben beibringt. Nachdem der Winter vorüber ist, beschließen sie, wieder in die Freiheit zu reiten. Am Ende der letzten Vorstellung erschießt Mattotaupa Frank Ellis, den Inspizienten des Zirkus, aus Rache für die Demütigungen und der schlechten und ungerechten Behandlung der übrigen Indianer, welche ebenfalls flüchten. Sie laden Mattotaupa ein, mit ihnen zu gehen, aber er lehnt ab: Denn sie sind Lakota und von diesen wurde er verbannt. Dann machen sie sich auf den Weg zu den Schwarzfüßen, den Siksikau. Dort hoffen die beiden, in den Stamm aufgenommen zu werden und dort will Harka ein geachteter Krieger werden.
Band 3 - Die Höhle in den schwarzen Bergen (1963)
Mattotaupa und Harka werden als Gäste bei den Schwarzfüßen aufgenommen. Gleich nach ihrer Ankunft müssen sie gegen Indianer vom Stamm der Dakota kämpfen, da diese das Dorf angreifen, um ein von den Siksikau entführtes Mädchen der Dakota zu befreien. Dabei kommt es auch zu einem Zweikampf zwischen Tashunka-Witko, einem der angesehensten Häuptlinge der Dakota und Mattotaupa. Tashunka-Witko wird schließlich Gefangener der Schwarzfüße, entkommt aber durch eine List.
Harka freundet sich mit dem Häuptlingssohn "Stark wie ein Hirsch" an. Sie gehen gemeinsam auf Jagd und auch Mattotaupa beweist seine Geschicklichkeit und Intelligenz bei Schießübungen und auf der Büffeljagd, wo es ihm mit List gelingt, den Stamm der Assiniboine, die auch die Büffel jagen wollten, zu narren. Mit Tashunka-Witko und den Dakota wird das Kriegsbeil vorerst wieder begraben, allerdings kann Mattotaupa es nicht verzeihen, dass Tshunka-Witko ihn einen Verräter genannt hat. Wie schon bei Alte Antilope (Band 2) schwört er auf Rache. Er macht sich auf den Weg zu den heimatlichen Zelten, um seine Tochter zu sich und Harka zu holen und um Tashunka-Witko zu töten.
Da trifft er auf Red Jim, der sich zeitweilig Fred nennt und die Haare schwarz gefärbt hat, weil er wegen verschiedener Delikte gesucht wird. Red Jim erzählt Mattotaupa, dass er von der Polizei wegen des Mordes an Ellis gesucht werde und dass die Schwarzfüße in Gefahr seien, würden sie Mattotaupa nicht ausliefern. Daraufhin beschließt Mattotaupa, nicht zu den Siksikau zurückzukehren, um die Menschen, die ihn und seinen Sohn aufgenommen haben, nicht zu gefährden. In seinem Heimatdorf, wo er Rache an Tashunka-Witko nehmen will, trifft er auf seine Mutter, die ihm bedeutet, dass Red Jim von Mattotaupa getötet werden müsse, um die Dakota wieder milde zu stimmen, erst dann habe er eine Chance, vielleicht wieder in seinen Stamm zurückkehren zu dürfen. Mattotaupa, der den Betrug von Jim nicht zu durchschauen vermag, lehnt dieses heftig ab, da er niemals einen "Bruder" verraten geschweige denn töten würde. Die Rache an Tashunka-Witko gelingt ihm nicht, er kann gerade noch von seiner Tochter befreit werden und muss fliehen.
Zwischen dem Indianerstamm der Dakota und Landvermessern kommt es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Die Weißen wollen hier eine Zugstrecke quer durchs Land bauen und die Dakota sehen sich in ihrer Freiheit bedroht und greifen die Weißen immer wieder an. Einmal vergiften sie den Fluss und töten damit einige Arbeiter, andere werden erschossen oder entführt. Red Jim und Mattotaupa machen sich auf zu den Black Hills. Jim erhofft sich, dort das Gold zu finden, Mattotaupa erwartet eine zweite Chance, sich an Tashunka-Witko zu rächen.
Inzwischen hat Harka Nachforschungen über den Verbleib des Vaters angestellt und beschließt, ihn aufzusuchen. Mit Stark wie ein Hirsch schließt er Blutsbrüderschaft und verspricht zu den Siksikau zurückzukehren, sobald er ein Mann ist und nicht mehr von den Weißen in ein Erziehungsheim gesteckt werden könne. Denn auch er schenkt dem Gerücht von der Suche der Polizei nach Mattotaupa Glauben. Er findet den Vater, nachdem er vorher eine handgreifliche Auseinandersetzung mit Jim im Dunkeln der Berghöhle gehabt hat. Der Vater lässt sich auch von Harka nicht von Jims üblen Absichten überzeugen. Sie schließen sich der Bahnbaugesellschaft an und werden als Kundschafter angeworben. Ein Trupp Soldaten wird von den Weißen ausgesandt, um die Vergifteten zu rächen, sie verwüsten ein Indianerdorf, das Heimatdorf von Mattotaupa und Harka. Dabei sterben nur wenige Menschen, weil die meisten anderen schon geflohen sind, jedoch wird Harka von seinem Vater gezwungen seinen jüngeren Bruder Harpstenah zu töten.
Mattotaupa als der Ausgestoßene, Geächtete und Vertriebene wird mehr und mehr ein gebrochener Mann, er verfällt zusehends dem Alkohol. Harka ist hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seinem Vater und der Liebe zu seinem Heimatstamm. Er trifft auf Tschetan und Kraushaar und ist erschüttert, dass auch sie seinen Vater als Verräter bezeichnen. Er schwört sich, seinen Vater zur Einsicht zu bekehren, dass Red Jim ein Schurke ist.
Band 4 - Heimkehr zu den Dakota (1951 und 1963)
Harka als junger Bursche wird Scout beim Eisenbahnbau und dort in Kämpfe mit seinen eigenen Stammesbrüdern verwickelt. Von einer von den Weißen schwer verstümmelten Seminolin erhält er den Wampumgürtel des Häuptlings Osceola, dessen Botschaft besagt, dass Indianer der verschiedenen Stämme nicht gegeneinander kämpfen, sondern zusammenhalten sollen. Da Harka sich schließlich beim Eisenbahnbau zu viele Feinde gemacht hat und dieses Lebens auch überdrüssig ist, kehrt er zurück zu den Schwarzfußindianern. Er fängt sich ein sagenhaftes Pferd, einen Falben, ein, ein Outlaw wie er, und versteht es, dieses Pferd meisterhaft zu zähmen, indem er sein Vertrauen gewinnt.
Zusammen mit seinem Freund und Blutsbruder erwirbt er die Kriegerwürde und trägt den in Trance gesehenen Kriegernamen 'Stein mit Hörnern'. Als Krieger nimmt er bei einem Sommerfest der drei Indianerstämme Dakota, Schwarzfußindianer und Assiniboine am Sonnentanz teil. Da er dem Geheimnismann nicht sagen kann, zu welchem Stamm er gehört - er fühlt sich keinem Stamm mehr wirklich zugehörig, weil die Dakota in ihm den Sohn eines Verräters und die Siksikau einen Dakota sehen - zieht der Geheimnismann der Siksikau die Riemen nicht wie üblich unter der Haut, sondern durch das Fleisch darunter durch. Er soll so am Ende sich nicht befreien können und sterben. Stein mit Hörnern kann sich nur mit letzter Kraft befreien, als die Sonne längst untergegangen ist. Von den Zuschauern wird dies so gedeutet, dass Stein mit Hörnern ein Lügner sein müsse, den die Sonne nun für seine Unaufrichtigkeit bestrafe. Sie verlassen den Festplatz, ohne sich weiter um ihn zu kümmern. Mattotaupa, der auf Einladung der Schwarzfußoberhäuptlinge auch am Sommerfest teilgenommen hatte, erkennt aber die Wahrheit und pflegt ihn wieder gesund.
Beide stehen wieder vor der Entscheidung, wie ihr Leben weitergehen solle. Zurück zu den Siksikau wollen beide nicht, denn deren Geheimnismann wollte Stein mit Hörnern töten. Stein mit Hörnern beschließt, in den Black Hills alle Goldsucher zu töten, die er findet, und das Leben eines Outlaws zu führen. Erstmals erlaubt Mattotaupa Stein mit Hörner, Red Fox zu töten, wenn er ihn unter den Goldsuchern finde. Mattotaupa will die Eisenbahn durch Sabotageakte behindern, da er als Scout entlassen wurde. Beide beschließen, sich ab und zu in der Nähe des Blockhauses von Ben treffen. Mattotaupa verfällt jedoch immer mehr dem Alkohol. Bei einem Treffen mit Red Fox und weiteren Präriejägern, die jener für eine Goldsuche zusammengetrommelt hat, wird er im Streit im Blockhaus des zahnlosen Ben ermordet. Stein mit Hörnern, der Zeuge wurde, wie sein Vater seine Spielschulden mit Gold bezahlte und ermordet wurde, muss erkennen, dass er schlussendlich doch der Sohn eines Verräters ist, und kehrt zur Bärenbande zurück, um sich dem Urteil der Ratsversammlung zu beugen. Der alte Zaubermann Hawandschita beschließt, dass er am Marterpfahl getötet werden solle. Untschida, Uinonah (seine Großmutter und seine Schwester) und Tschetansapa verzögern die Hinrichtung jedoch bis zur Ankunft Tatanka Yotankas, den Tschapa (ehemals Schwarzhaut Kraushaar) holen ließ. Dieser entscheidet, dass Stein mit Hörnern nicht getötet wird. Von der Ratsversammlung wird er zum Kriegshäuptling der Bärenbande gewählt und erhält den Namen Tokei-ihto.
Band 5 - Der junge Häuptling (hauptsächlich 1951)
Aus dem Blockhaus des zahnlosen Ben ist ein Fort mit Palisaden, Wachturm und Unterkünften geworden. Tokei-ihto und seine Krieger bekämpfen die Soldaten und Rauhreiter in kleineren Kampfeinsätzen, bei denen sie immer wieder einige Gegner töten können. Der höchste Offizier der Soldaten, Major Smith, ein an sich ehrenwerter Offizier, bittet daher um Nachschub von Munition sowie Truppenverstärkung. Tokei-ihto und seine Krieger überfallen jedoch den Nachschubtransport von Fort Randall zum Niobrara. Einzige Überlebende sind Leutnant Antony Roach und Cate Smith, seine Verlobte und Tochter des Majors, sowie die Zwillinge Thomas und Theo, welche Tokei-itho noch aus frühen Tagen kennen und ihm freundschaftliche Gefühle entgegen bringen. Um das Entkommen seiner Krieger mit der Munition zu sichern, startet Tokei-ihto ein Ablenkungsmanöver. Zunächst lässt er Cate Smith, die er vorher gefangen genommen hatte, frei, um Verwirrung zu stiften. Cate Smith wiederum erfährt, dass ihr Verlobter Leutnant Roach, ihrem Vater verschwiegen hat, dass sie auf seinen Wunsch hin bei der Versorgungskolonne war. Leutnant Roach zeigt sich zusehends als Feigling. Tokei-ihto reitet zu Gesprächen ins Fort, nachdem ihm von Adam Adamson, einem den Indianern freundlich gesinnten Weißen, dessen Vater sich von den Indianern fair Land kaufte und dieses nun an die Grundstücksgesellschaften zu verlieren droht, freies Geleit zugesichert wurde. Adam Adamson achtet die Indianer und ist ihnen in seinem tiefsten Herzen freundschaftlich verbunden. Nachdem ihm Major Smith freien Abzug bis zur Palisade gewährt, was einem Mord gleich kommt, springt Tokei-ihto über die Palisade und lässt sich in den Niobrara direkt dahinter fallen. Dann schwimmt er durch die geheime Wasserleitung, die schon der zahnlose Ben als geheimen Fluchtweg angelegt hatte, ins alte Blockhaus, das jetzt als Munitionskammer dient, und sprengt in der Nacht die Munitionsvorräte in die Luft. Er entkommt kurz vor der Sprengung wieder durch die alte Wasserleitung.
Kurz danach erscheint Red Fox beim zerstörten und fast abgebranntem Fort ("Hier scheint mein Freund Harry gewirkt zu haben") und schickt den Kundschafter Tobias mit einer Einladung zu Verhandlungen an Tatanka Yotanka und Tokei-ihto. Tobias soll die Häuptlinge in den Black Hills suchen, reitet jedoch zum Pferdebach und gerät in eine Büffeljagd der Dakota, bei der er verletzt wird. Die Dakota nehmen ihn auf und pflegen ihn. Durch seine Anwesenheit kann Red Fox davon abgehalten werden, bei einem geheimen Waffenschmuggel von Tokei-ihto das Geheimnis des Goldlagers zu erpressen.
Tatanka Yotanka lehnt die Einladung zu Verhandlungen mit den Weißen ab. Da der große weiße Vater (der Präsident) auch nicht kommt, schickt jedoch Tokei-ihto mit einigen älteren Ratsmännern zum Fort. Bei Verhandlungen mit den Weißen über das Land, welches schon seit Jahrhunderten den Indianern gehört, wird Tokeih-ihto gefangengenommen, weil er die Verträge zerreißt, die andere Häuptlinge unter Einfluss von Alkohol unterschrieben hatten und worin sie den Weißen ihr Land abtreten. Ein Befreiungsversuch durch Thomas, Theo, Adams und 20 Krieger der Bärenbande schlägt fehl. Red Fox schickt zwei Männer ins Verlies, die Tokei-ihto erschlagen sollen. Die Zwillinge Thomas und Theo sowie Adams fliehen zu den Indianern, wohin sie ihr Gewissen längst getrieben hat.
Währenddessen kämpfen die Dakota und andere nicht zuletzt von Tokei-itho dazu gebrachte dereinst verfeindete und nun verbündete Stämme unter Tantanka Yotanka und Tashunka Whitko gegen die Truppen von General Custer am Little Big Horn. Nach anfänglichen Siegen geht ihnen die Munition aus. Tschetansapa kehrt vom Kriegsschauplatz zurück und versucht, die Frauen und Kinder der Bärenbande in die Black Hills zu führen; sie werden aber von Dragonern unter Führung von Red Fox abgefangen. Der Stamm wird in die Bad Lands, das Reservat getrieben. Dort sollen sie von nun an von Hilfslieferungen der Weißen und nach deren Vorstellungen leben.
Tokei-ihto ist nach dem Anschlag im Verlies nicht tot, sondern kommt nach einigen Tagen wieder zu sich. Der Maler Morris erfährt davon, nutzt seine Kontakte und setzt sich vehement für die Freilassung Tokeih-ihtos ein.
Band 6 - Über den Missouri (hauptsächlich 1951)
Es ist ausgerechnet Red Fox, der, ohne es zu wissen, den Freilassungsbefehl für Tokei-ihto bringt. Dieser wird, schwer krank, schließlich entlassen, auch weil die Weißen glauben, dass er keine Gefahr mehr für sie darstelle und bald sterben werde. Er erhält auch seinen Falbhengst zurück, den kein anderer je reiten konnte. Sein die Gegend terrorisierender großer schwarzer Wolfshund, welchen er von seinem Blutsbruder Stark wie ein Hirsch als Geschenk erhielt, findet auch zu ihm zurück. Der indianische Kundschafter Tobias erhält den Auftrag, ihn auf die Reservation zu bringen.
Tokei-ihto erholt sich langsam von seiner Krankheit und besucht noch einmal seinen Oberhäuptling Tashunka Witko; er offenbart ihm seinen Plan, dem dieser zustimmt. Nach einigen Auseinandersetzungen mit seinen alten Widersachern außerhalb und innerhalb des Stammes führt er die Bärenbande aus dem Reservat auf einem schweren und entbehrungsreichen Weg mitten im Winter über den Missouri nach Kanada. Dort will er mit dem Gold aus den Schwarzen Bergen Land, Vieh und Saatgut kaufen. Dieses neue, sesshafte Leben ist die einzige Chance für den Stamm, ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Zur Gruppe der Bärenbande stoßen auch Indianer anderer Stämme hinzu, u.a. Stark wie ein Hirsch mit einer kleinen Schar der Siksikau, Tobias der Delaware, ein von Tokei-ihto besiegter, aber nicht getöteter Ponka, aber auch Weiße wie Cate Smith und der heimatlose Farmer Adam Adamson, die inzwischen ein Paar sind, sowie die glücklosen Zwillinge Thomas und Theo, welche schon Freunde des Jungen Harka wurden, und die sich bereit erklären, den Indianern Viehzucht und Ackerbau zu lehren. Sie beschließen, das Land nach indianischer Sitte gemeinsam zu kultivieren. Auf dem Weg über den Missouri wird die Bärenbande von weißen Dragonern verfolgt, unter ihnen auch Red Jim. Tokeih-ihto bleibt allein zurück und rächt endlich den Mord an seinem Vater Mattotaupa, indem er Red Jim, aber auch seinen indianischen Widersacher Schonka tötet.
Inzwischen fliegt bei der Bärenbande Hawandschitas früherer Verrat und falscher Zauber auf - er hatte bei den Verhandlungen um Kraushaars Vater (Band 1) als Erster den Weißen verraten, dass es im Land der Dakota Goldvorkommen gebe, und damit die Freilassung von Fremde Muschel, Kraushaars Vater, erkauft und auch erreicht, dass damals Antilopen und Büffel zur Bärenbande getrieben wurden. Diese hatte er in dem Glauben gelassen, dass dies sein Zauber gewesen sei. Somit war er es gewesen, der den Weißen zuerst vom Gold in den Schwarzen Bergen erzählte und nicht der dafür verstoßene Mattotaupa. Erst mit dem Wissen um das Gold ging Red Fox zu Mattotaupa und beschenkte ihn und Harka mit modernen Gewehren. Seine Zauberkraft hatte Hawandschita aber schon früher verloren, als er Harka als Kind dabei beobachtet hatte, wie er ihn, den Geheimnismann, im Spiel mit anderen Kindern nachgeahmt hatte und sie dabei in seinen Bann zog. Seitdem sprachen die Geister, an die er fest glaubte, nicht mehr zu ihm und er musste auf allerlei Tricks zurückgreifen, um seine Position als Geheimnismann/Schamane weiterhin zu wahren. Damit wurde sein Hass auf Harka unversöhnlich. Als er nun auch noch Untschida, die Großmutter Tokeih-ithos, nach der Zerstörung von dessen Zelt in der Reservation durch die Verräter um Schonka aufnehmen musste, verzweifelte er immer mehr. Untschida und Tokeih-ithos Schwester Uinonah besaßen offensichtlich jene Magie, welche er verloren hatte, als Harka sie benutzte. Trotz aller Beteuerungen, dass Tokeih-itho erschlagen wurde, was die nach der missglückten Befreiungsaktion geflohenen weißen Zwillinge Thomas und Theo erzählten, war Uinonah von der Rückkehr des Häuptlings fest überzeugt und nähte bereits Wintersachen für ihn. Als Tokeih-itho dann tatsächlich auftauchte, den Stamm in seinen Bann nahm und aus der Reservation führte, griff der Alte zu seinem letzten Trick. Er benutzte ein ihm von Red Fox geliefertes chinesisches Feuerwerk, um den Stamm gegen die Pläne Tokeih-ithos aufzubringen. Die inzwischen sich dem Stamm angeschlossenen Weißen entlarvten diesen Betrug aber. Seine Tricks wurden nun endgültig entlarvt. Als Hawandschita erkennt, dass er durchschaut ist und sein Ansehen innerhalb des Stammes verspielt hat, richtet er sich selbst, indem er auf einen Scheiterhaufen steigt und sich selbst verbrennt.
Tokeih-ihto kehrt zur Bärenbande zurück und gemeinsam beginnen sie ein neues Leben in den Wood Mountains in Kanada.
Einflüsse
Als Quellen verwendete Welskopf-Henrich (wie auch Karl May) beispielsweise George Catlin, aber auch „Ohijesa, der Indianerknabe“ von Charles Eastman und „Das Werden eines Indianerkriegers“ von Büffelkind Langspeer, die alle als völkerkundliche Werke hoch angesehen waren. Später ergänzte sie das Werk dann noch durch Details, die sie direkt bei den Ethnologen Walter Krickeberg und Eva Lips einholte. Auch besuchte sie ab 1963 mehrere Reservationen in Nordamerika und Kanada. Weitere belletristische Werke, mit denen sie sich auseinandersetzte, waren die Bücher von Karl May und James Fenimore Cooper. Von Karl May hat sie sich später in drastischer Form distanziert.
Entwicklung
1918 im Alter von 17 Jahren fasst Lieselotte Welskopf-Henrich nach eigenen Angaben den Plan, einen Roman über das Schicksal eines jungen Sioux der Teton-Oglala-Gruppe zu schreiben. Vier Jahre später begann sie ihn in die Tat umzusetzen. Die Verlegung des Werkes in einer Fassung der 20er Jahre scheiterte jedoch, weil darin die amerikanische Politik gegen die Indianer scharf kritisiert wurde.
Eine modifizierte Fassung des Buches wurde in den 1930er Jahren fertiggestellt. Von 1939 bis 1940 folgte eine dritte Überarbeitung, die im Wesentlichen der Erstausgabe von 1951 entsprach.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bot sie das Werk dem Dietz-Verlag an, der ihr aber 1949 mitteilte, dass es nicht ins Verlagsprofil passe. Der Alfred-Holz-Verlag nahm das Manuskript mit Wohlwollen auf, zögerte jedoch eine Veröffentlichung immer wieder hinaus. Erst der „Altberliner Verlag Lucie Groszer“ in Ostberlin veröffentlichte den Roman zu Weihnachten 1951 in einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Der Roman war ein voller Erfolg: bis 1961 folgten elf Auflagen mit insgesamt 210.000 Exemplaren.
Nach zahlreichen begeisterte Anfragen hatte sich die Autorin schon bald nach dem Erscheinen dazu entschlossen, auch die Vorgeschichte des ostdeutschen Bestsellers zu erzählen. Die drei Teile der Großen Bärin ("Zwei Welten im Kampf", "Die Unterlegenen" und "Der neue Weg") fanden dabei überarbeitet Eingang in eine sehr viel umfangreichere Fassung vom Anfang der 1960er Jahre. Welskopf-Henrich nahm dabei an den Originalteilen verschiedene Änderungen vor. Neben einer sprachlichen Überarbeitung (modernisierte Grammatik und Wortwahl), Entfernung (vor allem am Schluss) oder Neuschreibung (die Sage vom Steinmenschen, ...) ganzer Passagen füllte Welskopf-Henrich "zeitliche Löcher" (die Rückkehr Harkas zu den Dakota nach der Ermordung Mattotaupas, ...) auf. Anspielungen (das Wasserloch im Blockhaus des zahnlosen Ben, ...), Beschreibungen (Büffeljagd, Sonnentanz, Bärentanz, Skalptanz...) oder Personen (die Zwillinge Thomas und Theo, Donner vom Berge, ...) bekamen in der umfangreicheren Fassung einen breiten Raum mit eigenen Handlungen, wodurch auch die Handlung konsistenter wurde. Auch wurde die Dramatik an verschiedenen Stellen behutsam verstärkt (zum Beispiel die "Heimkehr" Tokei-ithos in das Reservat, der missglückte Fluchtversuch aus dem Fort, ...).
Auffällig zwischen früherer und späterer Fassung ist eine deutliche Verschiebung des Schwerpunkts. Die immer wiederkehrende Betonung des eurozentrischen Begriffs, dass die Gesellschaftsordnung der Prärieindianer eine Art "Urkommunismus" war, des "genossenschaftlichen" Ackerbaus und anderes Ideologischen mehr, prägen die Urfassung der "Söhne der großen Bärin" noch in einem hohen Maße. In der neueren und umfangreicheren Fassung wurden solche Aspekte von Welskopf-Henrich beinahe vollständig entfernt.
Anfang der 60er erschien dann beim Altberliner Verlag erstmals die vollständige Ausgabe von Die Söhne der großen Bärin in drei Bänden:
- Harka, der Sohn des Häuptlings (1962)
- Top und Harry (1963)
- Die Söhne der großen Bärin (1963)
In der BRD wurde der Romanzyklus ab 1964 beim Stuttgarter Unionverlag erstmals als sechsbändige Ausgabe herausgegeben, wenn auch noch mit teilweise anderen Namen. Die Lizenzen für die Veröffentlichung durch österreichische und westdeutsche Verlage hatte sie bereits in den 1950er Jahren vergeben:
- Harka, der Sohn des Häuptlings (1964)
- Der Weg in die Verbannung (1965)
- Die Höhle in den Schwarzen Bergen (1966)
- Heimkehr zu den Dakota (1966)
- Der junge Häuptling (1967)
- Über den Missouri (1967)
Unter den heute bekannten Einzeltiteln erschien der Zyklus erstmals in der DDR, wiederum beim Altberliner Verlag. Obige Bücher vom Anfang der 60er wurden dabei jeweils in zwei aufgeteilt:
- Harka (1972)
- Der Weg in die Verbannung (1972)
- Die Höhle in den schwarzen Bergen (1971)
- Heimkehr zu den Dakota (1971)
- Der junge Häuptling (1974)
- Über den Missouri (1974)
Die Genese des Werkes ist durch die Autorin gut dokumentiert worden und befindet sich in zahlreichen Schriften in ihrem Archiv, das heute im Archiv der Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehalten wird. Eine Zusammenfassung des Archivs findet sich im Aufsatz „Tokei-ihto vs. Winnetou“[1] von Thomas Kramer (Ausgabe 1/2001 des Humboldt-Spektrums).
Sonstiges
Im Buch "Auf den Spuren der Söhne der Großen Bärin" untersuchen die Autoren Till Otto und der Kulturwissenschaftler Uli Otto den historischen Hintergrund des 6-bändigen Roman-Zyklus. Dabei weisen sie unter anderem auf den akribisch eingearbeiteten historischen Hintergrund der Romane von Welskopf-Henrich hin und versuchen diese vor allem auch im Hinblick auf die weitaus bekannteren, idealisierten Werke Karl Mays aufzuwerten. - Im Buch "Liselotte Welskopf-Henrich und die Indianer" wird u. a. auf Grundlage zahlreicher im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrten Dokumente diese Thematik aufgegriffen und weiterentwickelt. Darüber hinaus werden darin die Hintergründe des Romanzyklus Das Blut des Adlers beleuchtet, in dem die historischen Vorgänge auf dem Pine-Ridge-Reservat von der Mitte der 1960er Jahre bis zur Besetzung von Wounded Knee 1973 auf realistische Weise dargestellt werden.
Der Romanzyklus Das Blut des Adlers von Welskopf-Henrich handelt vom Leben der Nachkommen Harkas im Reservat. Harka selbst tritt als alter Häuptling nochmals kurz unter dem Namen "Harry Okute" auf. Interessant dabei ist, dass die Autorin mit einem Indianer namens John Okute persönlich bekannt war. Jener bewahrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch mündliche Berichte und schriftliche Aufzeichnungen die Traditionen seines Stammes vor dem Vergessen.
Im Januar 2008 erschien eine Hörbuchfassung des Romanzyklus auf MP3-CD. Gelesen wurden die Bücher von Jesko Döring.
Literatur
- Erik Lorenz: Liselotte Welskopf-Henrich und die Indianer – Eine Biographie. Chemnitz: Palisander Verlag 2009. ISBN 978-3-938305-14-0
- Uli Otto u. Till Otto: Auf den Spuren der Söhne der Großen Bärin. Untersuchung zum historischen und kulturgeschichtlichen Hintergrund der Jugendbücher "Die Söhne der Großen Bärin" von Liselotte Welskopf-Henrich. Regensburg: Kern 2001. ISBN 978-3-934983-03-8
Weblinks
- Liselotte Welskopf-Henrich. Website anlässlich ihres 110. Geburtstages 2011
- Der Film "Die Söhne der großen Bärin"
Einzelnachweise
- ↑ Auch erschienen in Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft 130, Seiten 35-47
Kategorien:- Literarisches Werk
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