Die schlimmen Buben in der Schule

Die schlimmen Buben in der Schule
Daten des Dramas
Titel: Die schlimmen Buben in der Schule
Gattung: Burleske
Originalsprache: Deutsch
Autor: Johann Nestroy
Musik: Carl Binder
Erscheinungsjahr: 1847
Uraufführung: 10. Dezember 1847
Ort der Uraufführung: Carltheater, Wien
Ort und Zeit der Handlung: Schlosse des Barons in Wampls Wohnung von Morgen bis Mittag
Personen
  • Herr von Wolkenfeld, Gutsbesitzer
  • Sternau, Landrat
  • Wampl, provisorischer Magister loci
  • Nettchen, seine Tochter
  • Herr von Wichtig, Wirtschaftsintendant
  • Stanislaus, dessen Sohn
  • Frau Schnabel, Beschließerin auf dem Schlosse
  • Willibald, ihr Sohn
  • Franz Rottmann, Aufseher
  • Peter Petersil, Sohn des Schlossgärtners
  • Anton Waldfuchs, Sohn des Försters
  • Blasius Pichler, Sohn des Kellermeisters
  • Sebastian Grob, Sohn des Inspektors
  • Christoph Ries, Sohn des Amtsschreibers
  • Mehrere Schüler
  • Babett, Wampls alte Magd
  • Die Eltern sämtlicher Schüler
  • Zwei Trompeter
  • Ein Pauker
  • Ein Kammerdiener
  • Ein Jäger
  • Zwei Bediente

Die schlimmen Buben in der Schule ist ein Burleske in einem Akt von Johann Nestroy. Die Erstaufführung fand am 10. Dezember 1847 im Carltheater, Wien, zur Feier von dessen Eröffnung statt. Der Autor spielte den Knaben Willibald, sein Bühnenpartner Wenzel Scholz den Schulmeister Wampl, die Musik war von Carl Binder.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsangabe

Die Handlung spielt auf dem Schloss des Barons von Wolkenfeld, auf dem eine Schule für die Bediensteten des Gutes unterhalten wird. Sie wird vom alten Schulmeister Wampl geleitet.

Der Schulmeister hat große Mühe mit der Disziplin seiner ungebärdigen Schüler. Zugleich bekümmert ihn das Verhältnis seiner Tochter Nettchen mit seinem Schulaufseher (eine Art Vertretungslehrer) Franz Rottmann. Die Schüler scheinen enorme Defizite in allen Fächern zu haben. Dies erweist sich als prekär, da ein Besuch des Barons angekündigt wird, der zum Ende des Schuljahrs diesmal persönlich die Überprüfung der Schüler vornehmen will. Wampl weiß sich keinen Ausweg, als auf die Hilfe von Franz zu vertrauen, den er kurz zuvor noch davongejagt hat. Dieser stimmt zu, dem Lehrer zu helfen, falls dieser in die Verbindung zu Nettchen einwilligt. Franz, der die Liste der Fragen vorbereitet hat, präpariert die Schüler mit Zetteln, die die richtigen Antworten enthalten und die diese in ihren Schülermützen verbergen. Eigenmächtig und unbemerkt von Franz tauschen die Schüler jedoch ihre Zettel untereinander aus. Als der Baron mit der Prüfung beginnt, geben die Schüler richtige Antworten auf falsche Fragen. Der Schulmeister will vor Scham im Boden versinken und sieht die Existenz der Schule und seine Zukunft gefährdet. Der Baron erweist sich jedoch als stocktaub und nimmt den Unsinn der Antworten gar nicht wahr. Daher erhalten alle Schüler ihre Prämien, Wampl wird bei vollen Bezügen in Rente geschickt und Franz erhält eine voll Lehrerstelle in der Stadt - und sein Nettchen.

Kritik

Während die Erwachsenen in diesem Stück Träger von Sorgen und Bedenken sind und die alte Ordnung und Disziplin verkörpern, sind die Schüler bei aller Unwissenheit die eigentlichen Träger des Humors. Sie erweisen sich auch als durchaus nicht so dumm, wie angenommen, nur entstammt das Wissen der Schüler nicht dem Lehrbuch, sondern ist dem Leben entnommen (besonders in den Couplets).

Werkausgaben

  • Johann Nestroy, Gesammelte Werke. Herausgegeben von Vinzenz Chiavacci und Ludwig Ganghofer, Band 1, Stuttgart 1891, S. 223–250.
  • Johann Nestroy, Sämtliche Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe. Herausgegeben von Fritz Brukner und Otto Rommel, Band 13, Wien 1929, S. 193–258,
  • Johann Nestroy, Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Herausgegeben von Jürgen Hein, Johann Hüttner, Walter Obermaier und W. Edgar Yates, Band 25.1, Zsolnay, Wien 2000.

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