- Dominik Bimann
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Dominik Bimann (auch: Biemann) (* 1. April 1800 in Neuwald (später Neuwelt) bei Harrachsdorf; † 29. September 1858 in Eger) war ein böhmischer Glasschneider und Graveur.
Geboren im Isergebirge knüpfte er an die familiäre Glasschnitttradition an. Nach dem Besuch der Zeichenschule studierte er von 1826 bis 1829 an der Prager Kunstakademie Malerei und Anatomie. Anschließend machte er sich in Prag selbständig. Während er anfangs einfache Becher und Kristallgläser bearbeitete, begann er nach und nach mit Auftragsarbeiten, etwa einem Porträt des Goethe-Freundes Kaspar Graf von Sternberg. Die zunehmende Konjunktur für derartige Projekte nutzend siedelte Bimann vermutlich 1829 in den Sommermonaten nach Franzensbad über, wo er vor allem adlige Kurgäste mit Glasporträts versorgte. Immer wieder reiste er nach Wien und Berlin, um die neuesten künstlerischen Entwicklungen und Trends kennenzulernen. Dabei versuchte er sich von der einsetzenden "Andenkenindustrie" klar abzuheben. Bimann war dennoch ein Prototyp des Biedermeier-Künstlers, der stark in seiner Epoche verwurzelt war. Als sich die Moden zu ändern begannen, gingen seine Aufträge deutlich zurück. 1855 unternahm er - wohl aus Verzweiflung über die sich rapide verschlechternde materielle Lage - einen Selbstmordversuch, an dessen Folgen er drei Jahre später starb.
Literatur
- Biemann, Dominik - Düsseldorf, Museum Kunst Palast - Glasgravuren des Biedermeier. Dominik Biemann und Zeitgenossen. Katalog raisonné. Katalog von Paul von Lichtenberg. Graz/Düsseldorf 2004/05.
- O. Lauer: Dominik Bimann. Lebensbericht und Meisterarbeiten des besten Porträtgraveurs, Schwäbisch Gmünd 1958
- Ernst Schremmer: Malerei und Plastik im 19. und 20. Jahrhundert, in: Kunst in Eger. Hrsg. von Lorenz Schreiner. München (u.a.) 1992, S. 475-477.
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