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Dominikanermöwe Dominikanermöwe (Larus dominicanus)
Systematik Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Möwen (Laridae) Gattung: Larus Art: Dominikanermöwe Wissenschaftlicher Name Larus dominicanus Lichtenstein, 1823 Die Dominikanermöwe (Larus dominicanus) ist mit einer Körperlänge von bis zu 58 Zentimeter und einer Flügelspannweite von 125 cm eine der größeren Möwenarten. An Kopf, Hals, Unterseite sowie Schwanz trägt sie ein weißes Gefieder, die Oberflügel und der Rückens sind dagegen schwarz. Der Schnabel ist gelb mit einem roten Fleck am Unterschnabel. Die Färbung der Füße reicht von gelb bis olivgrün. Im Gebiet der südlichen Ozeane ist die Dominikanermöwe die einzige große Möwenart, die einen weißen Kopf und einen weißen Schwanz aufweist. Aus der Entfernung kann sie lediglich mit der Blutschnabelmöwe verwechselt werden, die aber erheblich kleiner ist und einen leuchtend roten Schnabel aufweist.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Dominikanermöwe reicht von den Küsten Südamerikas bis Südafrika, Neuseeland und vielen subantarktischen Inseln im südlichen Ozeangürtel. Die Dominikanermöwe ist außerdem die einzige Möwenart, die auf der antarktischen Halbinsel brütet. Im November oder Dezember legt die Möwe zwei oder drei gesprenkelte Eier in ein Nest, das aus Pflanzenteilen, Knochen und Schneckenschalen besteht. Die Jungen schlüpfen nach einer Brutzeit von vier Wochen und sind nach weiteren sechs bis acht Wochen flügge.
Ernährung
Dominikanermöwen ernähren sich vorwiegend von Napfschnecken und den Abfällen anderer Vogelkolonien. Sie fressen auch den Abfall, der sich in menschlichen Siedlungen findet. Zum Nahrungsspektrum der Dominikanermöwen zählen außerdem Fische, kleine Säugetiere, Vögel bis zu Größe einer Gans und kränkliche Lämmer.[1] Auf See folgen Dominikanermöwen gelegentlich auch Booten, um deren Abfall zu fressen. Sie jagen außerdem Sterna-Arten das Futter ab.
Vor der argentinischen Halbinsel Valdés haben Dominikanermöwen in den letzten 30 Jahren begonnen sich auch von den Südkapern zu ernähren. Anfangs landeten die Möwen auf den Walen und pickten Parasiten und lose Stückchen Haut auf. Irgendwann fingen die Dominikanermöwen jedoch an gesunde Fleischstücke aus den Walen zu picken. Mittlerweile sind die Möwen für die Wale, die in der Region ihren Nachwuchs großziehen, zu einer Plage geworden. Die Wale tauchen viel häufiger als gewöhnlich, um sich vor den Möwen in Sicherheit zu bringen, und vergeuden dadurch viel Energie; gerade die Walmütter würden für die Aufzucht ihrer Kälber viel Ruhe benötigen. Zudem konzentrieren sich die Möwen auf die Walmütter und ihre Kälber, die viel häufiger an die Wasseroberfläche kommen müssen, als die anderen Wale.[2][3]
Fortpflanzung
Die Fortpflanzungszeit der Dominikanermöwen fällt gewöhnlich in den Zeitraum September bis Januar. Sie bildet dichte und gelegentlich sehr große Kolonien. Mitunter ist sie mit der Blutschnabelmöwe vergesellschaftet. Auch einzeln brütende Dominikanermöwen werden regelmäßig beobachtet.
Das Nest wird aus getrockneten Pflanzen und Algen errichtet. Es findet sich häufig am Fuß eines Strauchs oder eines Felsbrocken. Das Gelege besteht gewöhnlich aus zwei bis drei Eiern. Diese werden für einen Zeitraum von 24 bis 30 Tagen betrütet. Die Jungvögel sind in einem Alter von etwa sieben Wochen flügge.[4]
Belege
Literatur
- Hadoram Shirihai: A Complete Guide to Antarctic Wildlife - The Birds and Marine Mammals of the Antarctic Continent and Southern Ocean, Alula Press, Degerby 2002, ISBN 951-98947-0-5
Weblinks
Commons: Dominikanermöwe – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Larus dominicanus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 22. Dezember 2008
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Larus dominicanus in der Internet Bird Collection
- Bilder von der Dominikanermöwe auf jostimages.de
Einzelnachweise
- ↑ Shirihai, S. 226
- ↑ sueddeutsche.de (26. Juni 2009): Vögel auf Walfang
- ↑ BBC News (24. Juni 2009): Gulls' vicious attacks on whales (Fotoserie)
- ↑ Shirihai, S. 226
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