Dominikanerorden in Warburg

Dominikanerorden in Warburg
Das Gymnasium Marianum mit seiner Kirche, erste ehemalige Dominikanerkloster
Das syrisch-orthodoxe Kloster

Der Dominikanerorden in Warburg war über 700 Jahre in Warburg ansässig.

Der Predigerorden der Dominikaner wurde von dem Bischof Otto von Rietberg 1281 nach Warburg berufen. Am Festtag Johannes des Täufers bezogen sie ein bischöfliches Haus in der Nachbarschaft der Altstadtkirche. Die Niederlassung wurde als Konvent durch das Generalkapitel angenommen. Gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes gab es durch Neid und Konkurrenzdenken Widerstand gegen die Niederlassung. Verschärft wurde dieser Streit dadurch, dass der Bischof den Dominikanern die Altstadtkirche Maria in vinea überschrieb, die Altstadtpfarrei auflöste und die Altstädter zur Neustadtgemeinde vereint. Dies führte zu einem Konflikt zwischen den Altstädtern und dem Bischof. Der Konflikt wurde dadurch entschärft, dass die Dominikaner an den Bergsporn ein neues Gebäude bauten und die Altstädter Gemeindepfarrei aufgaben. Auf dem neuen Gelände der Dominikaner wurde eine Klosterschule errichtet, zur Schulgeschichte siehe auch Gymnasium Marianum (Warburg).

1810 wurde der Orden durch ein Dekret des Königs Jérôme Bonaparte gesetzlich supprimiert und von der darauffolgenden preußischen Besatzung wurde das Kloster und die Schule 1824 aufgelöst. Das Vermögen wurde von Staat eingezogen und die Gebäude verstaatlicht. Die Schule wurde 1826 als ’’Königliches Progymnasium zu Warburg’’ wieder eröffnet.

Ende des 19. Jahrhunderts kehrten die Dominikaner wieder zurück nach Warburg. Sie benötigten für den Nachwuchs des Predigerordens eine Ausbildungsstätte. So bauten sie ab 1903 ein neues Gebäude an der Klosterstraße, welches sie 1908 bezogen.

Im Jahre 1993 wurde das Kloster nach Umstrukturierungen der Ordensprovinz aufgegeben. Das Klostergebäude wurde 1996 von der syrisch-orthodoxen Kirche Deutschlands aufgekauft und war bis 2010 der Sitz des syrisch-orthodoxen Erzbischofs und wird als syrisch-orthodoxes Kloster St. Jacob von Sarug genutzt.

Literatur

  • Joseph Hense: Katalog der sogenannten Dominikaner-Bibliothek zu Warburg, I. Hälfte. In: Jahresbericht des Gymnasiums zu Warburg. 1886.
  • Burkard Runne (Hrsg.): Die Dominikaner in Warburg. 1281-1993. 3. Aufl., Hermes Verlag, Warburg 1993 (Warburger Schriften; Bd. 9).
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