Donaueschinger Musiktage

Donaueschinger Musiktage

Die Donaueschinger Musiktage sind ein jährlich vom Südwestrundfunk in Donaueschingen veranstaltetes Festival für zeitgenössische Musik, das jeweils am dritten Oktoberwochenende stattfindet. Es besteht in der Regel ausschließlich aus Uraufführungen und gilt international als eines der wichtigsten Festivals für Gegenwartsmusik. Derzeit wird es gefördert durch das Land Baden-Württemberg, die Kulturstiftung des Bundes und die Ernst von Siemens Musikstiftung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

19211933

Die Musiktage wurden 1921 alsDonaueschinger Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunstdurch den Fürstlich Fürstenbergischen Musikdirektor Heinrich Burkard unter Protektion von Max Egon II. zu Fürstenberg gegründet und sind das älteste und traditionsreichste Festival für Neue Musik weltweit. Im ersten Konzert der Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst am 31Juli 1921 wurde das Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello, op. 16 von Paul Hindemith aufgeführt. In den folgenden Jahren fanden ua. Uraufführungen von Werken Alban Bergs, Arnold Schönbergs und Anton Weberns statt.

19341945

Unter der künstlerischen Leitung von Hugo Herrmann erfolgte die Gründung eines Musikfestes, dasden nationalsozialistischen Anschauungenentsprach. Titel der Festivals lauten ua.:Donaueschinger Musikfeiern“, „Alte und neue Kammermusik aus dem schwäbisch-alemannischen RaumundOberrheinisches Musikfest“.

19461949

Bereits 1946 veranstaltete dieGesellschaft der Musikfreunde“, genehmigt von der französischen Besatzungsregierung, alsNeue Musik Donaueschingenein erstes Festival, weiterhin unter der Leitung von Hugo Herrmann.

19501969

1949 nahm dieGesellschaft der MusikfreundeKontakt mit Heinrich Strobel, dem Leiter der Musikabteilung des Südwestfunks Baden-Baden auf. Eine Zusammenarbeit wurde vereinbart. Seither trägt der Südwestfunk die künstlerische Verantwortung für das Festival. (Erst) mit dem Einstieg des SWF erfolgte die programmatische Akzentverschiebung auf Orchestermusik. Unter Strobels Leitung fanden im Oktober 1950 dieDonaueschinger Musiktage für zeitgenössische Tonkunststatt. Erstmals trat das SWF-Sinfonieorchester unter Leitung seines Chefdirigentens Hans Rosbaud auf.

19701974

Nach dem Tod von Heinrich Strobel übernahm Otto Tomek die künstlerische Leitung des Festivals, das 1971 erstmals unter dem NamenDonaueschinger Musiktagesein Publikum empfing. 1972 wurde erstmals der Karl-Sczuka-Preis des Südwestfunks während der Musiktage verliehen.

19751992

1975 übernahm Josef Häusler die künstlerische Leitung, ab 1981 unterstützt durch Christof Bitter. Armin Köhler übernahm 1992 die Stelle von Josef Häusler.

seit 1993

Beginnend mit diesem Jahr hat Armin Köhler die künstlerische Leitung des Festivals inne. In den letzten Jahren haben sich die Donaueschinger Musiktage einem breiteren Publikum geöffnet, auch ermöglicht durch die bis 2008 garantierte Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes. Klangkunst und alternative Präsentations- und Rezeptionsformen nehmen unter Leitung Köhlers einen besonderen Raum ein.

Literatur

Josef Häusler: Spiegel der Neuen Musik: Donaueschingen. ChronikTendenzenWerkbesprechungen. Kassel etc.: 1996ISBN 3761812329

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