- Dorfkirche Altglienicke
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Die Pfarrkirche Altglienicke befindet sich an der Einmündung Semmelweisstraße / Köpenicker Straße im Berliner Ortsteil Altglienicke im Bezirk Treptow-Köpenick. Der heutige Kirchenbau wurde 1894 bis 1895 nach Plänen von Hermann Bohl, Ludwig von Tiedemann und Schaller errichtet.
Vorgängerbauten
Schon bei der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes Glinik (später Glienicke, Altglienicke) 1375 wurde ein eigener Pfarrer erwähnt, so dass zu dieser Zeit eine Kirche als Fachwerkbau an der Stelle des heutigen Gebäudes vermutet wird.
Im Dreißigjährigen Krieg soll laut der Ortschronik einer der ersten Vorgängerbauten abgebrannt sein. Am 3. Juni 1757 wird die Grundsteinlegung für einen barocken Kirchenbau nach Plänen von Baumeister Abraham Lehmann und Zimmermann Johann Rüdel, beide aus Spandau, verzeichnet.
Er wird beschrieben: „Die Kirche ist ein einfacher geputzter, modernisierter Ziegelbau, ohne Chor, flach gedeckt mit Holzturm“. Die Kirche war 22,5 Meter lang, 10,3 Meter hoch und der Turm ragte 26 Meter hoch. 1759 wurde die Dorfkirche geweiht. Wenige Jahre nach der Fertigstellung häuften sich bauliche Mängel, 1774 erfolgt eine umfassende Renovierung und schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts erweist sich die 120 Sitzplätze umfassende Kirche für Gottesdienste als zu klein. Es erfolgt eine letztmalige Erweiterung auf 199 Plätze.
An 1866 ergeht die Forderung an die Regierung für eine neue, größere Kirche, die zunächst aufgrund der Kosten Ablehnung findet. Nach langen zähen Verhandlungen um eine Finanzierung aus Mitteln staatlicher und kirchlicher Behörden sowie der Gemeinde selber erfolgt 1894 der Abriss der Dorfkirche.
Heutige Pfarrkirche
Am 18. Juli 1894 erfolgte an gleicher Stelle des Vorgängerbaus die Grundsteinlegung für die heutige Pfarrkirche. Die Weihe fand am 10. November 1895, am Geburtstag Martin Luthers statt. Die im märkischen Stil gehaltene Pfarrkirche zeigt eine deutliche Anlehnung an spätromanische Bauten, nimmt aber auch Elemente der Gotik auf. Das Gebäude ist 36 Meter lang, 16 Meter breit und der Turm misst 41 Meter Höhe. Etwa 800 Besucher finden im Kirchenschiff Platz. Die Orgel stammt von der Orgelbaufirma Wilhelm Sauer in Frankfurt (Oder).
Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Pfarrkirche relativ geringe, aber nicht unbeträchtliche Bombenschäden. Trotzdem gelang es innerhalb eines halben Jahres die Kirche soweit wiederherzustellen, dass am 11. November 1945 im Rahmen eines Festgottesdienstes das 50-jährige Bestehen gefeiert werden konnte.
In den 60er Jahren erfolgte ein Umbau, in dem unterhalb der Orgelempore ein kleinerer, besser beheizbarer Raum mittels einer Glastrennwand als Winterkirche abgetrennt wurde.
Die Kirche, die in der DDR-Zeit einem schleichendem Verfall aufgrund ausbleibender Reparaturen unterlag, wurde anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens 1995 im Bereich des Kirchenschiffes umfassend saniert. Weitere Rekonstruktionsarbeiten wie am Kirchenturm folgten bis in die heutige Zeit.
Weblinks
52.42186111111113.539Koordinaten: 52° 25′ 19″ N, 13° 32′ 20″ O
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