- Dorfkirche Buckow
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Die Dorfkirche Buckow ist eine bis heute fast unverändert erhaltene mittelalterliche Feldsteinkirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, erbaut wahrscheinlich zwischen 1220 und 1250. Sie steht nahe dem Dorfteich im historischen Kern des Angerdorfes Alt-Buckow im Ortsteil Buckow des Bezirks Neukölln.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
An einen rechteckigen Saalbau schließt in gleicher Breite der Westturm an. Das Mauerwerk besteht aus märkischen Feldsteinen und Granitquadern. Zu erkennen sind noch ein ursprüngliches Westportal sowie alte Fensteröffnungen mit frühgotischen Bögen. Das spätgotische Südportal und die Fenster-Dreiergruppe am Ostgiebel stammen aus dem 15. Jahrhundert. Spätere Umbauten betrafen zum Beispiel die im 16. Jahrhundert durch drei Säulen vorgenommene Unterteilung des ursprünglich flachgedeckte Langhauses in zwei mit Kreuzgratgewölben überfangene Schiffe. Eine weitere einschneidende Veränderung brachte die barocke Vergrößerung der ursprünglich nur als schmale Schlitze ausgebildeten Fensteröffnungen und das teilweise Verputzen der Wände.
Auf den ursprünglichen Wehrkirchen-Charakter weist auch die noch erkennbare Vorrichtung zum Verschließen der Kirchentüre von innen her durch einen Wehrbalken hin. Die Kirchhofmauer aus Feldsteinen wurde nach einem Erlass König Friedrich Wilhelms I. von 1719 errichtet.
Bei Renovierungsarbeiten im 20. Jahrhundert kamen Reste der mittelalterlich spätgotischen Ausmalung zum Vorschein, die auch heute noch in sehr blassen Fragmenten im Kreuzrippengewölbe der Kirche zu besichtigen sind. Am deutlichsten ist eine Abendmahlszene im vorderen Teil der Kirche zu erkennen.
Beim Wiederaufbau des am 2. September 1943 teilweise durch eine Luftmine zerstörten Bauwerks wurde soweit möglich und sinnvoll der ursprüngliche Bauzustand wiederhergestellt, so vor allem der Haupteingang durch den Turm mit der Öffnung des Turms zum Kirchenraum.[1]
Glocken
Das Geläut besteht aus vier Glocken. Die älteste und kleinste stammt aus dem Jahre 1250, daher die Datierung der Kirche. Sie gilt als die älteste Glocke Berlins. Sie darf nur per Hand und Seil geläutet werden und wird als Vaterunserglocke genutzt. Die zweitälteste, die Große Glocke, trägt das Datum „6. Mai 1322“. Diese Glocken wurden im Zweiten Weltkrieg eingezogen und sollten eingeschmolzen werden. Man entdeckte sie 1948 noch unversehrt im Hamburger Glockensammellager und brachte sie während der Berliner Blockade mit der Luftbrücke zurück, „um den Menschen Mut zu machen“.[2] Die letzten sind von 1954 und 1979 und ersetzen die in den beiden Weltkriegen verlorenen Glocken.
Literatur
- Matthias Hoffmann-Tauschwitz: Alte Kirchen in Berlin. 33 Besuche bei den ältesten Kirchen im Westteil der Stadt; Wichern-Verlag: Berlin 2. überarb. Aufl. 1991; ISBN 3-88981-048-9; S. 55–62.
- Matthias Hoffmann-Tauschwitz: Wege zu Berliner Kirchen. Vorschläge zur Erkundung kirchlicher Stätten im Westteil Berlins; Wichern-Verlag: Berlin 1987; ISBN 3-88981-031-4; S. 22f.
- Günther Kühne/Elisabeth Stephani: Evangelische Kirchen in Berlin; CZV-Verlag: Berlin 2. Aufl. 1986; ISBN 3-7674-0158-4; S. 86f.
- Kurt Pomplun: Berlins alte Dorfkirchen. Verlag Bruno Hessling, Berlin 1967, S. 31.
- Renate und Ernst Oskar Petras (Hg.): Alte Berliner Dorfkirchen – Die Zeichnungen von Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt Berlin, Berlin 1988, S. 18, ISBN 3-374-00543-8.
Weblinks
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Kirche auf neukoelln-online
- Denkmalliste Neukölln
- Webseite der Ev. Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Dorfkirche auf Neukölln Online
- ↑ Die älteste Glocke der Stadt. In: Berliner Morgenpost vom 30. Oktober 2008 online (Zugriff: November 2010)
52.42194444444413.430833333333Koordinaten: 52° 25′ 19″ N, 13° 25′ 51″ OKategorien:- Kirchengebäude in Berlin
- Baudenkmal (Berlin)
- Berlin-Buckow
- Wehrkirche in Deutschland
- Feldsteinkirche
- Kirchengebäude der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
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