Dotalsystem

Dotalsystem

Dotalsystem ist ein Begriff aus dem Familien-, dort aus dem Güterrecht. Er bezeichnet einen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland verbreiteten ehelichen Güterstand. Mit dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) im Jahre 1900 verschwanden die zahlreichen regional und inhaltlich unterschiedlichen Güterrechte, darunter auch das Dotalsystem.

Das Dotalsystem hatte bis dahin für etwa 3 Mio. Einwohner in Westfalen, Pommern, Hannover, Mecklenburg, Braunschweig, Kurhessen und Teilen von Bayern gegolten. Es war aus dem römischen Recht übernommen worden. Bei diesem System lag eine Art treuhänderische Übertragung des Eigentums der Frau vor. Mit der Eheschließung erhielt der Mann die Mitgift der Ehefrau zur Verwaltung übertragen und durfte mit Einschränkungen darüber verfügen. Erträge aus der Mitgift flossen in die Bestreitung des ehelichen Aufwandes. Bei einer Scheidung musste die Mitgift zurück erstattet werden.

Literatur

Staudinger/Thiele: Eheliches Güterrecht, Einleitung zu §§ 1363 ff. BGB. 15. Aufl. (2007).

Rechtshinweis Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dotalsystem — Do|tal|sys|tem, das <o. Pl.> [zu lat. dotalis = zur Mitgift gehörend, zu: dos, ↑Dos] (hist.): System des ehelichen Güterrechts im römischen Recht, nach dem das Vermögen der Frau nach der Hochzeit in das des Mannes überging …   Universal-Lexikon

  • Dotalsystem — Do|tal|sys|tem das; s <zu lat. dotalis »zur Mitgift gehörig« u. ↑System> System des ehelichen Güterrechts im röm. Recht, nach dem das Vermögen der Frau nach der Hochzeit in das des Mannes übergeht; vgl. ↑Dos …   Das große Fremdwörterbuch

  • Ehegüterrecht — Das Güterrecht befasst sich mit den Vermögensverhältnissen von Ehegatten und Lebenspartnern. Der Güterstand wird durch Heirat begründet und durch Scheidung bzw. Tod eines Ehegatten aufgelöst und auseinandergesetzt. In einem Konkubinat wird kein… …   Deutsch Wikipedia

  • Eheliches Güterrecht — Das Güterrecht befasst sich mit den Vermögensverhältnissen von Ehegatten und Lebenspartnern. Der Güterstand wird durch Heirat begründet und durch Scheidung bzw. Tod eines Ehegatten aufgelöst und auseinandergesetzt. In einem Konkubinat wird kein… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetzlicher Güterstand — Das Güterrecht befasst sich mit den Vermögensverhältnissen von Ehegatten und Lebenspartnern. Der Güterstand wird durch Heirat begründet und durch Scheidung bzw. Tod eines Ehegatten aufgelöst und auseinandergesetzt. In einem Konkubinat wird kein… …   Deutsch Wikipedia

  • Güterstand — Das Güterrecht befasst sich mit den Vermögensverhältnissen von Ehegatten und Lebenspartnern. Der Güterstand wird durch Heirat begründet und durch Scheidung bzw. Tod eines Ehegatten aufgelöst und auseinandergesetzt. In einem Konkubinat wird kein… …   Deutsch Wikipedia

  • Ehegüterrecht — (eheliches Güterrecht), der Inbegriff der Normen für die durch die Ehe hervorgebrachten Vermögensverhältnisse der Ehegatten. Die Lebensgemeinschaft führt die Ehegatten notwendig zu gemeinsamer Ausübung vieler und zur Gemeinschaft mancher Rechte,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Güterrecht — Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 Güterstandsmodelle (international) 3 Rechtslage in Deutschland 3.1 Anwendbarkeit des deutschen Rechts …   Deutsch Wikipedia

  • Wittwe [1] — Wittwe (Vidua), eine ihres zeitherigen Ehemannes durch den Tod beraubte Ehefrau. Die W. behält in der Regel auch nach dem Tode des Ehemannes den Gerichtsstand, Rang u. das Heimathsrecht ihres verstorbenen Gatten bei, so lange sie sich nicht… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gütergemeinschaft [2] — Gütergemeinschaft, eheliche, das Rechtsverhältniß, welches unter Ehegatten bezüglich ihres Vermögens in der Weise besteht, daß entweder alle von beiden Ehegatten in die Ehe gebrachten od.[796] während derselben erworbenen Güter, od. doch… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”