Dreambox

Dreambox
Dream-Logo auf einer 7025+

Dreambox ist die Bezeichnung für die DVB-Receiver der in Lünen ansässigen Firma Dream Multimedia GmbH. Es gibt die Receiver in verschiedenen Versionen: DM 100, DM 500(+), DM 500 HD, DM 5600, DM 5620, DM 600 PVR, DM 7000, DM 7020, DM 7020 HD, DM 7025(+), DM 800 HD PVR, DM 800 HD se und DM 8000 HD PVR.

Die Dreambox 7000 war der erste Receiver überhaupt, der „ab Werk“ mit einem Linux-Betriebssystem ausgeliefert wurde.

Allen Receivern gemeinsam ist, dass sie mit einem Linux-Betriebssystem (abgesehen von der DM100) arbeiten. Dadurch sind sie durch den Besitzer individuell an die jeweiligen Wünsche anpassbar. Die älteren Modelle gab es nur für DVB-S. Seit dem Jahr 2006 gibt es ebenfalls Modelle für den Empfang von DVB-C und DVB-T. Das ist entweder durch getrennte Modelle (bei der 500er-Serie), oder durch steckbare und somit austauschbare Tunermodule (bei 600, 800, 7025, 7020 HD und 8000) gelöst. Einige Modelle bieten zusätzlich die Möglichkeit, eine 2,5"- oder 3,5"-Festplatte zu integrieren. Dadurch werden bis zu ca. 6 gleichzeitige Aufnahmen und zeitversetztes Fernsehen (Timeshift) ermöglicht.

Größere Bekanntheit in den Medien bekamen die Dreamboxen im Frühjahr 2007, als bekannt wurde, dass mit entsprechender Software die Nagravision-Verschlüsselung von Premiere ausgehebelt werden konnte. [1]

Die Receiver sind in der Lage, den neuartigen Informations-Service Radio Screen Show (Übertragung von Bildern parallel zum Empfang von Radiosendern) anzuzeigen.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht

Modell Besonder­heiten Tuner Display Anschlüsse und Schnittstellen Leistungs­aufnahme Verfügbarkeit
DVB‑ HDMI Smart­card Common Interface Ethernet RJ‑45MBit seriell RS‑232 Speicher­karten USB eSATA mögl. Fest­platte Be­trieb Stand­by Deep Stand­by von bis Nachfolge­modell
C T S S2 CF SD intern extern
100 Betriebssystem basiert nicht auf Linux 1 2×LED 1 10/100 1×1.2 (Slave) 10 W  ? W Oktober 2008
5600 C Anschluss an Fernseher ohne SCART-Anschluss möglich 1 4-stell. Anzeige 1 2 1  ?  ?  ?  ?  ? 500
5600 S 1
5620 C 1 10/100
5620 S 1 10/100
500 C sehr kompakt 1 2×LED 1 10/100 1 10 W  ? 2006 500HD
500 T 1
500 S 1
500 + 1
500 HD HDTV-fähig, (experimentelle) DivX-Unterstützung 1H 2×LED 1 10/100 USB intern 1 eSATA 12 W 10 W 1 W Februar 2010
1
600 PVR sehr kompakt wechselbar 2×LED 1 10/100 1 IDE 2,5″ 15 W  ? W  ? W April 2007 800 HD PVR
800 HD PVR sehr kompakt wechselbar OLED 1A 1 10/100 1 2×2.0, 1×1.1 (intern) 1 SATA 2,5″ eSATA, USB 15 W  ? W  ? W Mai 2008 800 HD SE
800 HD SE DivX-Unterstützung wechselbar farbiges OLED 1 2 10/100 USB 2×2.0 1 SATA 2,5″ eSATA, USB 15 W  ? W  ? W November 2010
7000 1 LCD 2 1 10/100 1 1 1×1.1 IDE 3,5″ 20 W 11 W 2 W 2003  ? 7020
7020 Anschluss an Fernseher ohne SCART-Anschluss möglich 1 LCD 2 1 10/100 1 1 1×1.1 IDE 3,5″ 20 W 11 W 2 W  ? 7025
7025 2× wechselbar LCD 2 1 10/100 1 1 1×1.1, 1×1.1 (intern) IDE 3,5″ 30 W 25 W 2 W  ? 8000 HD PVR
7025+ OLED  ?
7020 HD HDTV-fähig 2× wechselbar OLED 1 2 2 10/100 1  ?  ? 3×2.0 1 SATA 3,5″ eSATA, USB 20 W 11 W 1 W Oktober 2011
8000 HD PVR HDTV-fähig 2 OLED 1A 2 4 10/100 1 1 1 3×2.0 1 SATA 3,5″ eSATA, USB 30 W 26 W 2 W Dezember 2008
2× wechselbar
Legende
MBit Die Geschwindigkeit von Ethernet wird in Megabit/s ausgedrückt. „10/100“ entspricht 100BASE-T, auch Fast Ethernet bezeichnet, welches maximal 100 Megabit/s übertragen kann.

Es werden 8P8C-Modularstecker und -buchsen verwendet. Im Handel ist deren Bezeichnung meist „RJ-45.“

USB Die Verbindung über eine serielle Schnittstelle wird mittels Mini-USB-Adapter ermöglicht.
H Ein DVB-C/T-Hybridtuner kann entweder ein Kabelfernsehsignal oder ein digitales terrestrisches Fernsehsignal empfangen.
A Obwohl dieses Modell keinen HDMI-Ausgang bietet kann es mit dem mitgelieferten Kabel über den DVI-Ausgang vollwertig an einen HDMI-Eingang angeschlossen werden.

Modelle

DM 100

Die DM 100 ist die kleinste aller Dreamboxen (195 mm × 130 mm × 30 mm). Von der DM 100 gibt es nur eine Sat-Variante. Das Betriebssystem basiert nicht auf Linux wie bei den anderen Modellen, und ist zudem nicht open source. Grund dafür ist, dass die Firma Dream Multimedia weder Verkäufer der DM 100 ist noch Entwickler der zugehörigen Software. Es wurde lediglich die Verwendung des Namens lizenziert und der technische Support übernommen.[2]

DM 500(+)

Die DM 500(+) hat kein LC-Display sondern nur 2 Status-LEDs und ist in ihren Maßen sehr kompakt (195 mm × 130 mm × 40 mm). Die Box gibt es ab Werk in den Varianten für Sat, Kabel und Antenne. Die Tuner sind jedoch nicht wie bei den neueren Boxen tauschbar.

DM 500 HD

Die DM 500 HD ist eine technisch reduzierte Variante der DM 800 HD PVR im Gehäuse einer DM 500 ohne Display. Sie bietet als erste Dreambox einen HDMI- statt einem DVI-Ausgang. Wie die DM 8000 HD PVR verfügt sie auch über einen schnelleren 400MHz-MIPS-Prozessor (Broadcom IC). Die DM 500 HD hat ein eingebautes Analogmodem, während die Mini-USB-Buchse am Gerät nur ein "USB-serial device" darstellt, um über einen PC die Firmware zu aktualisieren.

Weitere Features:

  • DVB-S2 oder DVB-C/T Tuner, fix verbaut (Modellabhängig)
  • MPEG-2 / H.264 Decoding
  • 10/100MBit kompatibles Ethernet Interface
  • 1 x Smart Card Interface
  • SCART Ausgang mit Downscaling von HD
  • optischer Audioausgang
  • eSATA Anschluss für eine Festplatte (PVR)

DM 5600 / DM 5620

Die DM 5600 wurde nur für relativ kurze Zeit vertrieben und wurde dann durch die mit einer Netzwerkschnittstelle ergänzte 5620 ersetzt. Außer der Netzwerkschnittstelle gibt es keine Unterschiede zwischen der DM 5600 und der DM 5620. Auch diese Box hat kein LC-Display sondern eine 4-stellige 7-Segment-Anzeige. Der RF(UHF)-Modulator ermöglicht das Anschließen eines Fernsehgerätes ohne Scart-Anschluss

DM 600 PVR

Die 600 PVR ist als Nachfolger der 500 zu sehen. Ein wesentlicher Unterschied ist die optionale interne 2,5″ Festplatte. Hauptmerkmal ist der 250 MHz PowerPC Prozessor, Linux OP, die Dreambox DM600 PVR unterstützt die Standard Linux API (DirectFB, Linux-FB, LIRC, … ), ENIGMA1. Die Box hat Wechsel-Tuner für DVB-C -S -T.

DM 7000

DM7000-S Frontansicht

Die 7000er Dreambox ist ein reiner Satellitenempfänger und kam 2003 auf den Markt. Sie bietet die Möglichkeit zum Einbau einer Festplatte. Das Gerät hat keine Lüfter und arbeitet daher geräuschlos.

DM 7020

Die DM 7020 ist das Nachfolgemodell der DM 7000. Die Unterschiede zur DM 7000 sind im Wesentlichen Detailverbesserungen, welche die bekannten hardwarebedingten Schwächen der DM 7000 ausmerzen sollen.

  • Die DM 7020 wird von einem separaten Netzteil eines Fremdherstellers betrieben, weshalb Probleme mit Anlaufströmen von Festplatten der Vergangenheit angehören sollen.
  • Zur Behebung der bekannten Probleme beim gleichzeitigen Betrieb von Festplatte und CF-Disks hat der CF-Slot nun einen separaten IDE-Bus.
  • Ein RF-Modulator, Video-Cinch und eine externe 12-V-Stromversorgung zur Satelliten-Umschaltung gehören zu den weiteren Neuerungen.
  • Auf der DM 7020 lassen sich recht einfach zusätzliche Tools, wie Samba, DHCP, etc. installieren. Hierzu wird iPKG verwendet.

DM 7025(+)

Dreambox 7025 Fernbedienung
  • 2 beliebig misch- und steckbare Plug&Play-Tuner (2 DVB-S-Tuner sind mit dabei, DVB-T- und DVB-C-Tuner sind als Zubehör erhältlich)
  • Aufgrund der neuen CPU kann die 7025 auch MPEG-2-HDTV dekodieren. Da die Box keine digitalen Videoausgänge hat, werden entsprechende Kanäle jedoch nur skaliert ausgegeben (also in SDTV). Über das Web-Interface können die Sender am PC-Monitor jedoch in voller Qualität angesehen werden.

DM 800 HD PVR

Die DM 800 HD PVR ist das Nachfolgemodell der DM 600. Wesentliche Merkmale:

  • MPEG-4 H.264 (1080i) und DVI.
  • OLED - Anzeige
  • 10/100Mbit Ethernet Interface
  • S/PDIF optischer Anschluss
  • Anschluss vorhanden für eine interne SATA 2,5" Festplatte
  • Schnittstellen extern: 2 x USB 2.0, 1 x eSATA (dieser Anschluss funktioniert nur, wenn keine interne Festplatte angeschlossen ist)
  • 300 MHz MIPS Prozessor (Broadcom BCM7401), 64 MByte Flash, 256 MByte RAM.
  • Die Unterstützung von High Definition TV
HDTV-Flaggschiff
DM 8000 HD PVR

DM 8000 HD PVR

Digitaler Satelliten-Empfangsreceiver für TV- und Radioprogramme mit großem OLED Display.

Hauptmerkmal ist der 400 MHz schnelle Prozessor, die Dreambox DM 8000 unterstützt die Linux TV API

  • Twin-DVB-S2 Tuner, zusätzlich optional DVB-C oder DVB-T; steck- und mischbar
  • MPEG-2 / H.264 Decoding, Plug&Play
  • 10/100MBit kompatibles Ethernet Interface
  • DVD, vorbereitet
  • 4 x Common Interface

Literatur

mit Schwerpunkt auf den Modellen DM 7020 und DM 7025:

  • René Gäbler: Dreambox kompakt - Alles, was Sie für den Einsatz des Linux-basierten Satellitenreceivers wissen müssen. 1. Auflage. Bomots-Verlag, Saarbrücken 2006, ISBN 3-939316-06-7

mit Schwerpunkt auf dem Modell DM 8000:

  • René Gäbler: Dreambox kompakt - Alles, was Sie für den Einsatz des Linux-basierten Satellitenreceivers wissen müssen. 2. komplett überarbeitete Auflage. Bomots-Verlag, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-939316-34-3

Referenzen

  1. http://www.digitalfernsehen.de/news/news_152778.html
  2. http://satundkabel.magnus.de/geraete/artikel/krach-um-die-dreambox-dm-100-software-download-abgeschaltet.html

Weblinks

 Commons: Dreambox – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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