- High Definition Multimedia Interface
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High Definition Multimedia Interface [haɪ ˌdefɪˈnɪʃən ˌmʌltiˈmiːdiə ˈɪntəfeɪs] (kurz HDMI) ist eine ab Mitte 2003 entwickelte Schnittstelle für die volldigitale Übertragung von Audio- und Video-Daten in der Unterhaltungselektronik. Sie vereinheitlicht existierende Verfahren, erhöht gegenüber diesen die Qualitätsmerkmale und bietet außerdem auch ein zusammenhängendes Kopierschutzkonzept (DRM). Die aktuelle HDMI-Version ist 1.4a.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
HDMI wurde von der Industrie für den Bereich der privat genutzten Unterhaltungselektronik (englisch home entertainment) entwickelt.
Die HDMI-Gründer Hitachi, Matsushi Electric Industrial (Panasonic, National, Quasar), Philips, Silicon Image, Sony, Thomson und Toshiba[1] begannen am 16. April 2002 gemeinsam, den neuen AV-Verbindungsstandard HDMI zu entwickeln. HDMI ist eine Weiterentwicklung von DVI und dazu abwärtskompatibel. Beide benutzen dieselbe Signalcodierung TMDS.[2] HDMI 1.0 wurde so entworfen, dass es einen kleineren Stecker als DVI hat. Außerdem sollte es die Funktionen von DVI um Audioübertragung, erweiterte Unterstützung für YCbCr und um eine benutzergesteuerte Kontrollfunktion (englisch :Consumer Electronics Control) erweitern.[3] Der Kopierschutz HDCP 1.1 (High-bandwidth Digital Content Protection), der in der HDMI-Spezifikation vorgesehen ist, wurde von Intel entwickelt. Er soll verhindern, dass die über das Kabel übertragenen Signale missbräuchlich verwendet werden können.
Der erste Hersteller, der Ende 2003 HDMI-fähige Komponenten auf den Markt brachte, war Pioneer mit den DVD-Playern Pioneer DV-668AV und Pioneer DV-868AVi, dem DVD-Rekorder Pioneer DVR-920 H-S sowie den Plasma-Fernsehern Pioneer PDP-434HDE und Pioneer PDP-504HDE. Zwischenzeitlich wurde der HDMI-Standard bereits mehrere Male erweitert, um neueren Ansprüchen zu genügen.
Kabellänge und Kabelqualität
Von der HDMI-Organisation sind bisher maximal 15 Meter lange Kabel vorgesehen. Vereinzelt sind auch Längen bis zu 20 Metern erhältlich, die aber nicht in allen Fällen problemlos funktionieren. Außerdem gibt es spezielle Kabel mit Lichtwellenleitern, die eine Länge bis zu 100 Metern erlauben.[4] Lange Kabel müssen im Allgemeinen bessere Hochfrequenzeigenschaften aufweisen, um eine fehlerfreie Datenrückgewinnung im HDMI-Empfänger zu gewährleisten.[5] Für eine fehlerfreie Übertragung sind daher die Kabelqualität wie auch die Empfangseigenschaften des HDMI-Empfängers ausschlaggebend. Bei Kabellängen bis zu fünf Metern sind aufgrund der digitalen Übertragung auch preiswertere Kabel ausreichend.
Ab einer Kabellänge von zirka zehn Metern ist bei qualitativ hochwertigen Kabeln mit weniger Übertragungsfehlern zu rechnen. Ob diese auftreten, lässt sich aufgrund der bei HDMI verwendeten TMDS-Kodierung sehr einfach an der resultierenden Bildqualität beurteilen. Das kann man durch farbiges „Aufblitzen“ von Bildpunkten (Pixel) oder ganzer Pixelreihen erkennen. Bildrauschen im herkömmlichen Sinn oder Artefakte wie bei der analogen Datenübertragung lassen sich bei HDMI daher generell ausschließen, sofern der HDMI-Transmitter beziehungsweise der HDMI-Receiver die Videodatenauflösung nicht begrenzt (zum Beispiel 8-Bit anstatt 12-Bit Farbkomponentenauflösung im YCbCr 4:2:2-Format).
Um die Datenrate für HDMI 1.3 weiter zu steigern, wurden zwei Kabelkategorien mit unterschiedlichen Hochfrequenzeigenschaften definiert. Ein Kategorie-1-Kabel kann Pixelraten bis 74,25 Megahertz übertragen, ein Kategorie-2-Kabel bis zu 340 Megahertz. In HDMI 1.3 sind, um eine fehlerfreie Übertragung auch über längere Kabel sicherzustellen, erstmals sogar die Kabeleigenschaften wie Dämpfung, Signallaufzeitdifferenzen, Übersprechen und so weiter genauer festgelegt. Um der unvermeidbaren Kabeldämpfung entgegenzuwirken, ist bei HDMI 1.3 für Pixelraten über 165 Megahertz empfängerseits ein Kabelequalizer zur Anhebung der höherfrequenten Signalanteile vorgesehen.
Mit Signalrepeatern (zum Beispiel in einem AV-Receiver) kann die Distanz verdoppelt werden. Für größere Distanzen bis 300 Meter stehen „Extender“ zur Verfügung, die das Signal wandeln und über Lichtwellenleiter übertragen.
Kurze HDMI-Kabel bis zwei Meter sind für unter 5 € erhältlich und auch billige Kabel übertragen über die kurze Strecke die maximale Auflösung (1080p in HDMI 1.1 beziehungsweise 1.2) verlustfrei. Kabel für HDMI 1.2 beziehungsweise 1.3 müssen Pixelfrequenzen bis zu 165 Megahertz beziehungsweise 340 Megahertz übertragen und benötigen dafür bessere Hochfrequenzeigenschaften.
Durch entsprechende Kennzeichnung der HDMI-Kabel wird durch Angaben zum Kabeltyp die Wahl des richtigen Kabels erleichtert.[6][7]
Stecker
Bei HDMI 1.1/1.2 sind zwei Steckertypen (Typ A und Typ B, etwa 4,5 × 13/21 mm Querschnitt) definiert. Für HDMI 1.3 wurde zusätzlich ein kleiner Stecker (Typ C bzw. Mini-Stecker, etwa 2,5 × 10,5 mm Querschnitt) für kompakte Geräte mit aufgenommen. In HDMI 1.4 wurden ein noch kleinerer Stecker Typ D (Micro-Stecker) definiert. Außerdem ist in den HDMI-1.4-Spezifikationen der Stecker-Typ E definiert, der aber nicht bei 1.4-Kabeln zum Einsatz kommt, sondern nur bei HDMI-Standard-Automotive-Kabeln.[8]
Typ A, C und D basieren auf einer single-link-Verbindung, bei der drei TMDS-Signalleitungspaare zur Verfügung stehen, Typ B erlaubt durch eine dual-link-Verbindung mit sechs TMDS-Signalleitungspaaren die doppelte Datenrate.
Belegung
Belegung der gängigsten Steckbuchse Typ A (kontaktseitig) beziehungsweise Stecker Typ A (lötseitig)
Kontakt Signal Kontakt Signal Pin 1 TMDS Data2+ Pin 11 TMDS Clock Shield Pin 2 TMDS Data2 Shield Pin 12 TMDS Clock– Pin 3 TMDS Data2– Pin 13 CEC Pin 4 TMDS Data1+ Pin 14 reserviert (HDMI 1.0-1.4), HEC Data- (HDMI 1.4a) Pin 5 TMDS Data1 Shield Pin 15 SCL (I²C serieller Takt für DDC) Pin 6 TMDS Data1– Pin 16 SDA (I²C serielle Datenleitung für DDC) Pin 7 TMDS Data0+ Pin 17 DDC/CEC/HEC Masse Pin 8 TMDS Data0 Shield Pin 18 +5 V Energie (max. 50 mA) Pin 9 TMDS Data0– Pin 19 Hot-Plug Erkennung (Alle Vers.), HEC Data+ (HDMI 1.4a) Pin 10 TMDS Clock+ Formate
Mit seiner hohen Datenübertragungsrate verarbeitet HDMI alle heute bekannten digitalen Video- und Audioformate der Unterhaltungselektronik. HDMI 1.2 überträgt Audiodaten bis zu Frequenzen von 192 kHz mit Wortbreiten von bis zu 24 Bit auf bis zu acht Kanälen. Für HDMI 1.3 wurden als neue Audioformate Dolby Digital Plus und Dolby TrueHD mit aufgenommen. Die maximale Pixelfrequenz für Videodaten mit single-link liegt für HDMI 1.2 bei 165 MPixel/s (Typ A) und für HDMI 1.3 bei 340 MPixel/s (Typ A/C). Damit lassen sich nicht nur alle heutigen in der Unterhaltungselektronik eingeführten Bild- und Tonformate einschließlich HDTV (bis zur derzeit höchsten Auflösung von 1080p) ohne Qualitätsverlust übertragen, sondern auch andere Bildauflösungen bis 2560×1600p75. Mit HDMI 1.3 kam auch die Unterstützung für höhere Farbtiefen hinzu. Bisher waren nur 24 Bit (RGB 4:4:4, YCbCr 4:4:4, YCbCr 4:2:2), 30 Bit und 36 Bit (YCbCr 4:2:2) möglich. Die höhere Datenrate bei HDMI 1.3 erlaubt auch Farbtiefen von 30 Bit, 36 Bit und 48 Bit mit 10/12/16 Bit pro Farbkomponente (RGB 4:4:4, YCbCr 4:4:4). HDMI 1.3 unterstützt zusätzlich zu den bisherigen Formaten SMPTE 170M/ITU-R BT.601 und ITU-R BT.709-5 das neue Farbraummodell xvYCC, das im Standard IEC 61966-2-4 definiert ist, und ermöglicht somit einen sehr großen Farbraum zur Verbesserung der Farbdarstellung. Dazu werden spezielle Farbraum-Metadaten übertragen.
Datenübertragungsraten
HDMI 1.2 bzw. DVI bietet hohe Datenübertragungsraten von bis zu 3,96 Gbit/s (Typ A, 19-polig) bzw. 7,92 Gbit/s (Typ B, 29-polig, bei Unterhaltungselektronik nicht üblich). Bei HDMI 1.3 und 1.4 sind bis zu 8,16 Gbit/s (Typ A und C, 19-polig) möglich.
Spezifikationen
Version Einführung max. Datenrate max.
Video-
FormatTonformate neben
8 PCM, Dolby Digital,
DTS und MPEGFarbformate neben
24 bit RGB und YCbCrSteckertyp sonstiges HDMI
1.0Dez. 2002 Typ A: 3,96 GBit/s
(165 MHz × 8 bit × 3)1080p
60 HzTyp A HDMI
1.1Mai 2004 Typ A: 3,96 GBit/s
(165 MHz × 8 bit × 3)
Typ B: 7,92 GBit/s
(165 MHz × 8 bit × 6)DVD-Audio Typ A,
Typ BHDMI
1.2Aug. 2005 DVD-Audio, SACD HDMI
1.2aDez. 2005 CEC-Unterstützung, Prüfung für Kabellängen HDMI
1.3Juni 2006 Typ A+C: 8,16 GBit/s
(340 MHz × 8 bit × 3)1440p
60 HzDVD-Audio, SACD,
Dolby Digital Plus,
TrueHD und dts-HDDeep Color RGB und YCbCr (30, 36 und 48 bit),
xvYCC-Farbraum (IEC 61966-2-4)Typ A,
Typ C (Mini-HDMI)CEC-Unterstützung, Prüfung für Kabellängen, Lip Sync HDMI
1.3a/b/cNov. 2006 Fehlerbereinigungen der Spezifikation 1.3, 3D (bis 1080i, nur Abspielgeräte)[9] HDMI
1.4Mai 2009 2160p
24 HzDeep Color RGB und YCbCr (30, 36 und 48 bit),
xvYCC-Farbraum (IEC 61966-2-4),
sYCC601, Adobe RGB, AdobeYCC601Typ A,
Typ C (Mini-HDMI),
Typ D (Micro-HDMI)4K-Auflösung, HDMI Ethernet Channel, Audio Return Channel,
3D (kein einheitlicher Standard)[10]HDMI
1.4aMär. 2010 3D-Übertragungsstandards (Side-by-Side Horizontal und Top-and-Bottom)[11],
3D-Standards für Filme 1080p/24 Hz und Spiele 720p/50 Hz bzw. 60 Hz[12]Datenrate:
- 1 GBit/s = 109 Bit/s
- Es ist die Datenrate, nicht die Symbolrate angegeben. Die Symbolrate ist bei HDMI auf Grund des verwendeten 8B10B-Code um exakt 25 Prozent höher (zum Vergleich andere Symbolraten: S-ATA: 1,5/3/6 GHz, 10-MB-Ethernet: 20 MHz, 100-MB-Ethernet: 125 MHz, 1-GB-Ethernet: 312,5 MHz)
HDMI-Kabel-Typen und -Eigenschaften
Die HDMI-Kabel werden seit etwa November 2010 verbindlich in 5 neue Klassifikationen eingeteilt:[13][14] Gleichzeitig wurde ein Verbot für den Verkauf von HDMI-Kabeln mit den alten HDMI-Versionsnummern mit einjähriger Frist bis November 2011 erlassen. Ab 1. Januar 2012 ist auch auf Geräten die Angabe einer HDMI-Versionsnummer verboten.[15] Die Nummern wurden im Zuge der Umstellung auf die neuen Kabelbezeichnungen verboten, um eine bessere Orientierungshilfe bei der Kabelwahl zu gewährleisten.[16] Grund für das Verbot sind die irritierenden Nummern, die den Eindruck vermittelt haben, dass nur die neueste Kabelversion allen Anforderungen genügt. Da aber z.B. HDMI-1.3-Kabel die gleichen Leistungseigenschaften aufweisen wie 1.4-Kabel, nur ohne zusätzliche HEC-Leitung, reichen auch diese oftmals aus. Daher ist ein direkter Vergleich der neuen Bezeichnungen mit den alten Nummern nicht direkt möglich.
Auch ein Vergleich der neuen Kabelbezeichnungen mit den verschiedenen HDMI-Spezifikationsversionen ist nicht möglich, da die Spezifikationen auch Anforderungen an Geräte festlegen, die nicht unbedingt von den Kabeln abhängig sind.
HDMI-Standard
Das Standardkabel beinhaltet nur die Grundleistungen, sowie die Mindestanforderungen, 1080i bzw. 720p mit einer Frequenz von 75 MHz zu übertragen. Die Übertragung ist bis zu einer Kabellänge von 15 Metern möglich. Die übertragbare Datenrate beträgt mindestens 2,2 GBit/s.
HDMI-Standard mit Ethernet
Gleiche Eigenschaften wie das Standard-Kabel, nur mit einem zusätzlichen HDMI-Ethernet-Channel (HEC) für eine Netzwerkverbindung.
HDMI-Standard Automotive
Standard HDMI-Kabel mit Stecker-Typ E die nur im Fahrzeugbereich eingesetzt werden. Diese Kabel wurden extra für die Anforderungen im Fahrzeugbereich entwickelt, um z.B. Temperaturschwankungen und Vibrationen zu widerstehen. Die Auflösung ist auf 720p/1080i beschränkt. [17]
HDMI-High Speed
Diese Kabel übertragen Full HD 3D und Deep Color bis 1080p mit einer Frequenz von 340 MHz. Außerdem ist 4K2K möglich. Mit High Speed HDMI-Kabeln ist eine Distanz von bis zu 7,50 Meter Kabellänge möglich.
HDMI-High Speed with Ethernet
Wie High Speed HDMI-Kabel nur mit einem zusätzlichen HDMI-Ethernet-Channel (HEC) für eine Netzwerkverbindung.
Fernbedienungsfunktionen
Wenig Erwähnung finden bisher die optionalen Fernbedienungsfunktionen von HDMI. Unterstützt werden die Protokolle CEC (Consumer Electronics Control) und AV.link, beides sind Protokolle, die sich für universelle Fernbedienungen durchgesetzt haben. Hier ist AV.link der in Europa vorherrschende Standard. Damit ist es möglich, die Basisfunktionen mehrerer über HDMI-Kabel verbundener Komponenten über eine einzige Fernbedienung zu steuern.
Kompatibilität
HDMI ist abwärtskompatibel zu DVI-D (Digital Visual Interface), der bis zur Einführung von HDMI einzigen weitverbreiteten digitalen Schnittstelle für Videodaten im Heimbereich. Professionelle Anwender bedienen sich dagegen schon seit Ende der 1990er Jahre der SDI-Schnittstelle. Der Kopierschutz HDCP wird gegebenenfalls vom Videomaterial-Hersteller (z. B. in CSS-codierten DVDs) über Steuerbits aktiviert und erfordert dann laut Vorschrift an beiden Schnittstellen einen Hardware-Chip, der das Videosignal auf der digitalen Ausgangsleitung kodiert bzw. anschließend im Display dekodiert. Ohne HDCP-Chip bleibt sonst das Display dunkel (oder zeigt nur farbiges Rauschen), außerdem kann in sogenannten „HD ready“-Geräten noch eine evtl. vorhandene analoge Ausgangsschnittstelle (progressive Komponentensignale YPbPr) beeinflusst werden (z. B. nur Standardauflösung), um hochwertige Kopien zu verhindern. Die DVI-Schnittstelle an HDCP-fähigen neueren Videogeräten (z. B. DVD-Playern) ist daher nicht kompatibel zu DVI-Schnittstellen im Computerbereich, es sei denn, auf diesen Komponenten ist HDCP implementiert (was mit Stand vom Januar 2009 bei vielen PC-Flachbildschirmen der Fall ist). Bei derartigen Geräten, die einen DVI-Eingang mit HDCP-Unterstützung besitzen, ist es möglich, mit einem Adapter von HDMI auf DVI das kopiergeschützte Bildsignal auszugeben. Auch Audio kann über DVI ausgegeben und empfangen werden, das Audiosignal wird digital mit dem Bildsignal, wie bei HDMI auch, im TMDS-Signal übertragen.
Mittlerweile sind Grafikkarten mit HDMI-Schnittstelle auf dem Markt, die auch einen HD-Audio-Chip beinhalten, um direkt über den HDMI-Ausgang der Grafikkarte auch Audiosignale mit ausgeben zu können. Dieser Audiochip erscheint im Betriebssystem als zweite Soundkarte und kann auch so genutzt werden. Dadurch wird es möglich, derart ausgestattete Computer auch direkt mit Flachbildfernseher oder HD-Beamer zu verbinden. Das macht die Möglichkeiten des Heimkinos mit einem HomeTheatre-PC noch interessanter.
Am 23. August 2005 wurde HDMI 1.2 offiziell verabschiedet, das vollständig abwärtskompatibel zu HDMI 1.0/1.1 ist. Als Erweiterung wurde ein 1-bit-Audiostream mit aufgenommen, wie er beispielsweise bei der SACD Anwendung findet. Zudem wurden einige neue sekundäre Videoformate mit aufgenommen, um beispielsweise höhere Bildwiederholfrequenzen bis 240 Hz und mehr PC-übliche Videoformate zu unterstützen.
- Ein Problem hat sich beim Verbinden verschiedener Fabrikate von Wiedergabegeräten und Bildschirmen ergeben, weil die Industrie die digitalen Bildpegelformate „DVI-PC“ oder „DVI-Video“ (HDMI enthält das gleiche Videoformat wie Digital Visual Interface-Anschlüsse) oft in ihre Geräte implementiert hat, ohne an eine nachträgliche Umstellmöglichkeit zu denken. Der Unterschied: Während bei Computern (DVI-PC) die Helligkeitswerte von Y = 0 bis Y = 255 reichen, wird bei Heimelektronik (DVI-Video) ein Bereich unter- bzw. oberhalb der Schwarz- und Weißpegel reserviert (die Spezifikation ITU-601R definiert Schwarz mit Y=16 und Weiß mit Y=235). Nur manche Videoprojektoren und Flachbildschirme können per Einstellungsmenü zwischen PC-Level („extended“/„erweitert“) und Video-Level („Standard“/„normal“) umgestellt werden. Schwarz ist entweder zu hell, oder untere Helligkeitsbereiche werden verschluckt (d.h. dunkle Bildbereiche werden ganz schwarz), der Weißpegel ist nicht maximal oder wird übersteuert, alles je nach Gerätekombination. Nur bei zufällig gleicher Auslegung des digitalen Videopegels in beiden Geräten stimmt der Kontrastumfang am HDMI-Eingang, der nicht durch Helligkeits- oder Kontrastregler änderbar ist.
- Ein weiteres Problem hat sich durch die neuen Tonformate wie DTS-HD oder Dolby TrueHD ergeben: Häufig schleifen Flachbildfernseher das HDMI-Audiosignal einfach über S/PDIF durch, und machen es so für Soundreceiver zugänglich. Die Datenrate reicht derzeit nicht aus, um die neuen HD-Soundformate 1:1 zu übertragen. Bei diesen Formaten ist ein Echtzeit-Downmix von etwa 6 MBit/s auf 1,5 MBit/s vorgesehen, so dass auch über S/PDIF ein Signal ausgegeben werden kann, jedoch mit entsprechend geringerer Tonqualität. Bei LPCM-Mehrkanalton würde nur ein AC3/DTS-Live-encoder Abhilfe bringen.
Alternative Multimedia-Schnittstellen
- DVI (Digital Visual Interface)
- SDI (Serial Digital Interface)
- UDI (Unified Display Interface)
- DisplayPort
Einzelnachweise
- ↑ HDMI Adopters & Founders. HDMI Licensing, LLC, abgerufen am 27. Juli 2011 (englisch).
- ↑ Understanding Digital Interconnects. Audioholics, LLC, abgerufen am 27. Juli 2011 (englisch).
- ↑ Bob O’Donnell: White Paper. HDMI: The Digital Display Link. IDC, Dezember 2006, abgerufen am 27. Juli 2011 (PDF 420 KB, englisch).
- ↑ Digital.World, 100 m langes HDMI-Kabel
- ↑ HDMI-Kabel: Eine Frage der Länge test.de 4/2011 (online)
- ↑ Finding the Right Cable. HDMI Licensing, LLC., abgerufen am 14. April 2011 (englisch).
- ↑ Neue Kennzeichnung bei HDMI-Kabeln. av-magazin.de, 16. Juli 2010, abgerufen am 1. November 2010.
- ↑ Hifi-Regler 1.4 FAQ
- ↑ HDMI 1.3 unterstützt auch 3D
- ↑ HDMI 1.4 3D-Spezifikationen HDMI Licensing Organization LLC
- ↑ HDMI 1.4a 3D-Übertragungsstandards HDMI Licensing Organization LLC
- ↑ HDMI 1.4a 3D-Standards für Filme und Spiele HDMI Licensing Organization LLC
- ↑ hdmi.org Presse Mitteilung Pressemitteilung vom 19.November 2009 der HDMI Licensing Organization LLC
- ↑ HDMI. reicheltpedia.de, abgerufen am 28. Oktober 2011.
- ↑ What are the rules for referencing HDMI® version numbers? HDMI Licensing Organization LLC, April 2011, abgerufen am 23. Juni 2011 (PDF, 401 KB, englisch).
- ↑ Aufräumaktion: HDMI-Konsortium will Versionsnummern beseitigen. golem.de, 2. Juni 2010, abgerufen am 11. September 2011.
- ↑ hdmi.org HDMI Automotive abgerufen am 25. April 2011
Weblinks
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