Dynamic Host Configuration Protocol

Dynamic Host Configuration Protocol
DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol)
Familie: Internetprotokollfamilie
Einsatzgebiet: Automatischer Bezug von
IP-Adressen und weiteren
Parametern
Ports: 67/UDP (Server oder Relay-Agent)
68/UDP (Client)
DHCP im TCP/IP‑Protokollstapel:
Anwendung DHCP
Transport UDP
Internet IP (IPv4, IPv6)
Netzzugang Ethernet Token
Bus
Token
Ring
FDDI
Standards: RFC 2131 (1997)

Das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) ermöglicht die Zuweisung der Netzwerkkonfiguration an Clients durch einen Server.

Das Dynamic Host Configuration Protocol wurde im RFC 2131 definiert und bekam von der Internet Assigned Numbers Authority die UDP-Ports 67 und 68 zugewiesen.

Inhaltsverzeichnis

Konzept

Durch DHCP ist die automatische Einbindung eines Computers in ein bestehendes Netzwerk ohne dessen manuelle Konfiguration möglich. An diesem, dem Client, muss im Normalfall lediglich der automatische Bezug der IP-Adresse eingestellt sein. Beim Start des Rechners am Netz kann er die IP-Adresse, die Netzmaske, das Gateway, DNS-Server und gegebenenfalls WINS-Server von einem DHCP-Server beziehen. Ohne DHCP sind dazu – abhängig vom Netzwerk, an das der Rechner angeschlossen werden soll – einige Einstellungen nötig. DHCP ist eine Erweiterung des Bootstrap Protocol (BOOTP), mit dem sich laufwerklose Workstations realisieren lassen, die sich zunächst eine IP-Adresse vom BOOTP-Server holen. Anschließend laden sie ein startbares Betriebssystem aus dem Netz, mit dem sie dann starten. DHCP ist weitgehend kompatibel zu BOOTP und kann mit BOOTP-Clients und -Servern eingeschränkt zusammenarbeiten.

Das Dynamic Host Configuration Protocol wurde im Hinblick auf zwei Einsatzszenarien entwickelt:

  1. große Netzwerke mit häufig wechselnder Topologie,
  2. Anwender, die „einfach nur eine Netzwerkverbindung“ haben möchten und sich nicht näher mit der Netzwerkkonfiguration beschäftigen möchten.

In Netzwerken bietet DHCP den Vorteil, dass bei Topologieänderungen nicht mehr alle betroffenen Workstations von Hand umkonfiguriert werden müssen, sondern die entsprechenden Vorgaben vom Administrator nur einmal in der Konfigurationsdatei des DHCP-Servers geändert werden. Auch für Rechner mit häufig wechselndem Standort (z. B. Notebooks) entfällt die fehleranfällige Konfiguration – der Rechner wird einfach ans Netzwerk gesteckt und erfragt alle relevanten Parameter vom DHCP-Server. Das wird manchmal auch als Plug ’n Play für Netzwerke bezeichnet.

DHCP wurde erstmals 1993 in RFC 1531 und RFC 1541, aufbauend auf dem 1985 entstandenen BOOTP, definiert.

Aufbau eines DHCP-Paketes

32 Bit
op htype hlen hops
xid
secs flags
ciaddr
yiaddr
siaddr
giaddr
chaddr
sname
file
options
  • op (1 Byte): Information, ob es sich um eine Anforderung (request = 1) oder eine Antwort (reply = 2) handelt
  • htype (1 Byte): Netztyp (z. B. 1 = Ethernet, 6 = IEEE 802 Netzwerke oder 7 = ARCNET)
  • hlen (1 Byte): Länge der physikalischen Netzadresse in Bytes (z. B. 6 = MAC/Ethernet-Adresse)
  • hops (1 Byte, optional): Anzahl der DHCP-Relay-Agents auf dem Datenpfad
  • xid (4 Byte): ID der Verbindung zwischen Client und Server
  • secs (2 Byte): Zeit in Sekunden seit dem Start des Clients
  • flags (2 Byte): Z. Zt. wird nur das erste Bit verwendet (zeigt an, ob der Client noch eine gültige IP-Adresse hat), die restlichen Bits sind für spätere Protokollerweiterungen reserviert
  • ciaddr (4 Byte): Client-IP-Adresse
  • yiaddr (4 Byte): eigene IP-Adresse
  • siaddr (4 Byte): Server-IP-Adresse
  • giaddr (4 Byte): Relay-Agent-IP-Adresse
  • chaddr (16 Byte): Client-MAC-Adresse
  • sname (64 Byte): Name des DHCP-Servers, falls ein bestimmter gefordert wird (enthält C-String), Angabe optional
  • file (128 Byte): Name einer Datei (z. B. System-Kernel), die vom Server per TFTP an den Client gesendet werden soll (enthält C-String), Angabe optional
  • options (variabel, optional): DHCP-Parameter und -Optionen (Beschreibung in RFC 2132) – Client sollte hier mindestens Optionen mit 312 Bytes Länge (als maximum), mit anderen Worten ein Paket mit der Größe von 576 Bytes empfangen können. Eine größere maximale Byteanzahl kann zwischen Server und Client 'ausgehandelt' werden. [1]

Der DHCP-Server

Der DHCP-Server wird – wie alle Netzwerkdienste – als Hintergrundprozess (Daemon oder Dienst) gestartet und wartet auf UDP-Port 67 auf Client-Anfragen. In seiner Konfigurationsdatei befinden sich Informationen über den zu vergebenden Adresspool sowie zusätzliche Angaben über netzwerkrelevante Parameter wie die Subnetzmaske, die lokale DNS-Domain oder das zu verwendende Gateway. Außerdem lassen sich auch weitere BOOTP-Server oder der Ort des zu verwendenden Bootimages einstellen.

Es gibt drei verschiedene Betriebsmodi eines DHCP-Servers: manuelle, automatische und dynamische Zuordnung.

Manuelle Zuordnung

In diesem Modus (statisches DHCP) werden am DHCP-Server die IP-Adressen bestimmten MAC-Adressen fest zugeordnet. Die Adressen werden der MAC-Adresse auf unbestimmte Zeit zugeteilt. Der Nachteil kann darin liegen, dass sich keine zusätzlichen Clients in das Netz einbinden können, da die Adressen fest vergeben sind. Das kann unter Sicherheitsaspekten erwünscht sein.

Manuelle Zuordnungen werden vor allem dann vorgenommen, wenn der DHCP-Client beispielsweise Server-Dienste zur Verfügung stellt und daher unter einer festen IP-Adresse erreichbar sein soll. Auch Port-Weiterleitungen von einem Router an einen Client benötigen in der Regel eine feste IP-Adresse.

Automatische Zuordnung

Bei der automatischen Zuordnung wird am DHCP-Server ein Bereich von IP-Adressen (IP-Range) definiert. Wenn die Adresse aus diesem Bereich einmal einem DHCP-Client zugeordnet wurde, dann gehört sie diesem auf unbestimmte Zeit, denn auch hier wird die zugewiesene IP-Adresse an die MAC-Adresse gebunden. Ist der Adressbereich komplett vergeben, so können sich keine zusätzlichen Clients in das Netz einbinden. Das geht auch dann nicht, wenn die Rechner gar nicht aktiv (eingeschaltet) sind, denn im Cache des DHCP-Servers wird die IP-Adresse gespeichert. Es hilft dann nur ein Löschen des Caches, um die an nicht aktive Rechner vergebenen Adressen verwenden zu können.

Dynamische Zuordnung

Dieses Verfahren gleicht der automatischen Zuordnung, allerdings hat der DHCP-Server hier in seiner Konfigurationsdatei eine Angabe, wie lange eine bestimmte IP-Adresse an einen Client „vermietet“ werden darf, bevor der Client sich erneut beim Server melden und eine „Verlängerung“ beantragen muss. Meldet er sich nicht, wird die Adresse frei und kann an einen anderen (oder auch den gleichen) Rechner neu vergeben werden. Diese vom Administrator bestimmte Zeit heißt Lease-Time (zu deutsch also: „Mietzeit“).

Manche DHCP-Server vergeben auch von der MAC-Adresse abhängige IP-Adressen, d. h. ein Client bekommt hier selbst nach längerer Netzwerkabstinenz und Ablauf der Lease-Zeit die gleiche IP-Adresse wie zuvor (es sei denn natürlich, diese ist inzwischen schon anderweitig vergeben).

DHCP-Kommandos

  • DHCPDISCOVER: Ein Client ohne IP-Adresse sendet eine Broadcast-Anfrage nach Adress-Angeboten an den / die DHCP-Server im lokalen Netz.
  • DHCPOFFER: Der/die DHCP-Server antworten mit entsprechenden Werten auf eine DHCPDISCOVER-Anfrage.
  • DHCPREQUEST: Der Client fordert (eine der angebotenen) IP-Adresse(n), weitere Daten sowie Verlängerung der Lease-Zeit von einem der antwortenden DHCP-Server.
  • DHCPACK: Bestätigung des DHCP-Servers zu einer DHCPREQUEST-Anforderung
  • DHCPNAK: Ablehnung einer DHCPREQUEST-Anforderung durch den DHCP-Server
  • DHCPDECLINE: Ablehnung durch den Client, da die IP-Adresse schon verwendet wird.
  • DHCPRELEASE: Der Client gibt die eigene Konfiguration frei, damit die Parameter wieder für andere Clients zur Verfügung stehen.
  • DHCPINFORM: Anfrage eines Clients nach Daten ohne IP-Adresse, z. B. weil der Client eine statische IP-Adresse besitzt.

Ablauf der DHCP-Kommunikation

Ablauf der Zuweisung einer IP-Adresse per DHCP

Damit der Client einen DHCP-Server nutzen kann, muss sich dieser im selben Netzwerksegment befinden, da DHCP Broadcasts verwendet und Router keine Broadcasts weiterleiten (Router bilden Broadcast-Domänen). Befindet sich der DHCP-Server in einem anderen Netzwerksegment, so muss ein so genannter DHCP-Relay-Agent installiert werden, der die DHCP-Anfragen an den eigentlichen Server weitergibt.

Initiale Adresszuweisung (Lease/Vergabe)

Wenn ein Client erstmals eine IP-Adresse benötigt, schickt er eine DHCPDISCOVER-Nachricht (mit seiner MAC-Adresse) als Netzwerk-Broadcast an die verfügbaren DHCP-Server (es kann durchaus mehrere davon im gleichen Subnetz geben). Dieser Broadcast hat als Absender-IP-Adresse 0.0.0.0 und als Zieladresse 255.255.255.255, da der Absender noch keine IP-Adresse besitzt und seine Anfrage „an alle“ richtet. Dabei ist der UDP-Quellport 68 und der UDP-Zielport 67. Die DHCP-Server antworten mit DHCPOFFER und machen Vorschläge für eine IP-Adresse. Das geschieht ebenfalls mit einem Broadcast an die Adresse 255.255.255.255 mit UDP-Quellport 67 und UDP-Zielport 68.

Der Client darf nun unter den eingetroffenen Angeboten (DHCP-Offers) wählen. Wenn er sich für eines entschieden hat (z. B. wegen längster Lease-Zeit oder wegen Ablehnung eines speziellen, evtl. falsch konfigurierten DHCP-Servers, oder einfach für die erste Antwort), kontaktiert er per Broadcast und einem im Paket enthaltenen Serveridentifier den entsprechenden Server mit der Nachricht DHCPREQUEST. Alle eventuellen weiteren DHCP-Server werten das als Absage für ihre Angebote. Der vom Client ausgewählte Server bestätigt in einer DHCPACK-Nachricht (DHCP-Acknowledged) die IP-Adresse mit den weiteren relevanten Daten, oder er zieht sein Angebot zurück (DHCPNAK, siehe auch sonstiges).

Bevor der Client sein Netzwerkinterface mit der zugewiesenen Adresse konfiguriert, sollte er noch prüfen, ob nicht versehentlich noch ein anderer Rechner die Adresse verwendet. Das geschieht üblicherweise durch einen ARP-Request mit der soeben zugeteilten IP-Adresse. Antwortet ein anderer Host im Netz auf diesen Request, so wird der Client die vorgeschlagene Adresse mit einer DHCPDECLINE-Nachricht zurückweisen.

DHCP-Refresh (nur bei dynamischer Zuordnung)

Zusammen mit der IP-Adresse erhält der Client in der DHCPACK-Nachricht die Lease-Zeit. Das ist ein Zeitwert, der angibt, wie lange der Client die zugewiesene IP-Konfiguration verwenden darf; er wird vom Administrator des DHCP-Servers eingestellt. Der Standard sieht vor, dass der Client nach der Hälfte der Lease-Zeit einen erneuten DHCPREQUEST sendet und so bekundet, dass weiteres Interesse an der reservierten IP-Adresse besteht. Dieser DHCPREQUEST wird per Unicast an den Server gesendet, der die IP-Konfiguration vergeben hat. Der Server sollte dann in der Regel ein DHCPACK mit identischen Daten wie vorher, aber einer neuen Lease-Zeit senden. Damit gilt die Adresse als verlängert.

Antwortet der Server nicht, so kann der Client die IP-Konfiguration ohne Einschränkungen weiter verwenden. Er wird jedoch nach Ablauf von 7/8 der Lease-Zeit (87,5 %) versuchen, eine Verlängerung der IP-Konfiguration von irgendeinem DHCP-Server zu erhalten (Sendung der Anfrage im Broadcast). Ein möglicher Grund dafür ist, dass der ursprüngliche Server abgeschaltet wurde und nun ein neuer Server für die Verwaltung der IP-Adressen zuständig ist.

Sollte der Client es versäumen, bis zum Ablauf der Lease-Zeit eine Verlängerung zu beantragen, muss er seine Netzwerkkarte dekonfigurieren und wieder bei DHCPDISCOVER mit einer initialen Adresszuweisung beginnen. Sollte der DHCP-Server keine Adressen mehr zur Verfügung haben oder während des Vorganges schon ein anderer Client seine letzte Adresse zugesagt bekommen haben, sendet der Server ein DHCPNAK (DHCP-Not Acknowledged), und der Vorgang der Adressanfrage beginnt erneut.

Sonstiges

Eine negative Bestätigung DHCPNAK kann als Ursache haben, dass der Client versucht, seine ehemalige IP-Adresse zu leasen (engl. lease: mieten oder pachten), die jedoch inzwischen nicht mehr verfügbar ist, oder wenn der Client-Computer in ein anderes Subnetz verschoben wurde.

Um die Ausfallwahrscheinlichkeit zu verringern, ist es auch möglich, mehrere DHCP-Server in einem Netz zu platzieren. Dabei sollte allerdings beachtet werden, dass sich die Adressbereiche der einzelnen Server nicht überlappen, da es sonst zu Doppelvergaben von IP-Adressen kommen kann. Dazu gibt es die „authoritative“ (engl. für „maßgebliche“) Einstellung, mit der man einstellen kann, ob ein DHCPNAK auch verschickt werden soll, wenn der DHCP-Server für die vom Client vorgeschlagene Adresse nicht zuständig ist.

Wenn der Client eine negative Bestätigung erhält, wird der DHCP-Lease-Vorgang erneut gestartet.

Ein Client sendet DHCPRELEASE, wenn er eine IP-Adresse vor Ablauf der Lease-Zeit zurückgeben will.

Sollte der Client feststellen, dass die zugewiesene Adresse bereits benutzt wird, so teilt er das dem Server durch DHCPDECLINE mit, der seinerseits den Administrator von dieser potentiellen Fehlkonfiguration unterrichten sollte.

DHCP und DNS

Damit ihre Namensauflösung möglich ist, registrieren Computer ihren Namen und ihre IP-Adresse in der Regel bei einem DNS-Server. Einige DHCP-Server können das an Stelle ihrer Clients übernehmen. Bei Betriebssystemen von Microsoft war das vor Windows 2000 erforderlich.

Mögliche Zuweisungen

Standardmäßig kann DHCP dem Client folgende Einstellungen zuweisen:

  • IP-Adresse und Netzwerkmaske
  • Default-Gateway
  • Nameserver
  • Proxy-Konfiguration via WPAD
  • Time- (nach RFC 868) sowie NTP-Server
  • DNS-Server, DNS Context und DNS Tree
  • Sekundärer DNS-Server
  • WINS-Server (für Microsoft Windows Clients)

DHCP für mehrere Subnetze

Der DHCP-Server kann (Teil-)Netze bedienen, wenn er über Definitionen für das jeweilige Netz verfügt. Die Auswahl der Definition wird dann durch die Netzwerkkarte bestimmt, über welche die Anforderung hereinkommt. Beim Start des DHCP-Servers kann angegeben werden, auf welchen Interfaces der Server hört.

Andererseits kann ein DHCP-Server auch entfernte Netze bedienen, wenn diese durch einen DHCP-Relay-Agenten (vielfach als Funktion eines Routers verfügbar) verbunden sind. Der Relay-Agent empfängt im entfernten Netz die DHCP-Broadcast-Anforderungen und leitet diese als Unicast Botschaften an den/die konfigurierten DHCP-Server weiter. Die IP-Adresse der Schnittstelle, über welche der Broadcast empfangen wurde, wird vom Relay-Agenten dem Unicast-Paket im DHCP-Header hinzugefügt, sodass der DHCP-Server anhand dieser Information bestimmen kann, aus welchem Netzwerksegement die Anfrage kommt. Der DHCP-Relay-Agent empfängt die Antwortpakete der DHCP-Server auf Port UDP 67 und leitet diese dann mit Zielport UDP 68 an den Client weiter.

Sicherheit

DHCP kann leicht gestört und manipuliert werden, weil DHCP-Clients jeden DHCP-Server akzeptieren.

Die versehentliche Aktivierung eines DHCP-Servers, beispielsweise durch den Anschluss eines einfachen DSL-Routers oder WLAN-Routers im Auslieferungszustand, kann ein Netz weitgehend lahmlegen. Dieser antwortet möglicherweise schneller als vorgesehene DHCP-Server und verteilt ungültige Konfigurationen.

Ein Angreifer kann alle Adressen eines DHCP-Servers reservieren (DHCP Starvation Attack), dadurch dessen Antwort auf weitere Anfragen verhindern und anschließend als einziger DHCP-Server auftreten. Er hat nun die Möglichkeit ein rogue DHCP Spoofing zu betreiben, indem er auf andere DNS-Server umleitet, die auf Computer verweisen, die die Kommunikation kompromittieren.

Eine Persiflage der Bemühungen, diese Probleme zu umgehen, ist Peg DHCP.

DHCPv6

IPv6 benötigt für die eigentliche Adressvergabe keinen DHCP-Dienst (siehe IPv6 Autokonfiguration). Allerdings benötigt ein Client neben einem Gateway üblicherweise noch die Zuweisung eines DNS-Servers. Bislang gibt es kein verbreitetes Verfahren diese zusätzlichen Informationen durch die Autokonfiguration dem Client zu übermitteln. Ein standardisiertes Verfahren für die Mitteilung der DNS-Server wird allerdings in RFC 6106 beschrieben, so dass in einfachen Szenarien auf DHCPv6 verzichtet werden könnte.

Für den beschriebenen Fall und Szenarien ist seit Juli 2003 in RFC 3315 das Protokoll DHCPv6 definiert, das in der IPv6-Welt die gleiche Funktionalität wie das gegenwärtig aktuelle DHCPv4 für IPv4 zur Verfügung stellt. Darüber hinaus ist DHCPv6 darauf ausgelegt, über optionale Felder im DHCPv6-Protokoll Konfigurationsinformationen über NIS+-, SIP-, NTP- und weitere Dienste zu transportieren. Welche Optionen in DHCPv6 aufgenommen werden, wird von der DHCP-Arbeitsgruppe der IETF festgelegt. Weitere Features von DHCPv6 sind die integrierten Sicherheitsfunktionen, durch die es möglich ist, DHCPv6 nur autorisierten Clients zugänglich zu machen, sowie die Möglichkeit, die Adresskonfiguration weiterhin per statusloser Autokonfiguration erfolgen zu lassen, jedoch weitere Konfigurationsdetails per DHCPv6 auf die Clients zu bringen.

Abweichend von DHCPv4 läuft bei v6 die Kommunikation über die UDP-Ports 546 (Client) und 547 (Server).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RFC 2131 – Seite 10 unten. → Link (english)

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