Drillbohrer

Drillbohrer
Ein Drillbohrer

Ein Drillbohrer ist eine einfache Handbohrmaschine zum Bohren kleiner Löcher. Drillbohrer sind seit Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt und werden heute nur noch selten verwendet.[1] Die Bezeichnung „Drillbohrer“ wird teilweise auch für den seit der Antike verwendeten Rollenbohrer mit Bogenantrieb (auch „Geigenbohrer“ oder „Bogendrille“ genannt) und für Rennspindeln verwendet.[2][3][4]

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Ein Drillbohrer besteht aus einer Gewindestange mit großer Steigung, an deren unterem Ende eine Spannzange befestigt ist. Am oberen Ende befindet sich ein drehbar gelagerter Griff. Auf der Schraube selbst befindet sich ein weiterer Griff (auch „Nuss“ genannt), bei dem ein Blech wie eine Mutter in das Gewinde greift. Dadurch dreht sich die Gewindestange hin und her, wenn der Griff auf und ab bewegt wird.[1][5] Eine Sonderform ist die Ausführung mit Kreuzgang-Gewinde, das den Bohrer nur in eine Richtung dreht.[6]

Spitze und Bohrfutter eines alten Drillbohrers

Bedienung

In der Spannzange wird ein Bohrer eingespannt. Dabei verwendet man einfache Bohrer, die beim Drehen in beide Richtungen schneiden und keine Spanförderung besitzen. Der Drillbohrer wird senkrecht auf das Werkstück aufgesetzt. Der obere Griff wird mit einer Hand gehalten und damit der Bohrer nach unten gedrückt. Der untere Griff wird mit der anderen Hand abwechselnd aufwärts und abwärts bewegt, bis das Loch fertig ist.

Anwendung

Drillbohrer werden z.B. im Hobbybereich eingesetzt, um in Sperrholzplatten Löcher zu bohren, in die das Sägeblatt einer Laubsäge eingefädelt werden kann. Historisch wurden sie z.B. auch in der Medizintechnik verwendet.[5]

Einzelnachweise

  1. a b Drillbohrer. Deutsches Museum, abgerufen am 20. Januar 2011.
  2. Johann Christoph Adelung (Hrsg.): Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart. Wien 1808 (Eintrag „Drillbohrer“, Spalte 1552, digitalisiert (Universitätsbibliothek Bielefeld)).
  3. Rollenbohrer mit Fiedelbogenantrieb. Deutsches Museum, abgerufen am 20. Januar 2011.
  4. Werkzeuge der Neanderthaler. Neanderthal Museum, abgerufen am 20. Januar 2011 (Link auf Bauanleitung für einen „Drillbohrer“, bei dem es sich um eine Rennspindel handelt).
  5. a b Drillbohrer (im Berliner Medizinhistorisches Museum (BMM) an der Charité). Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, abgerufen am 20. Januar 2011.
  6. Drillbohrer. altes-handwerkszeug.de, abgerufen am 20. Januar 2011.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Drillbohrer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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