Druckerhöhungsanlage

Druckerhöhungsanlage

Eine Druckerhöhungsanlage (DEA) ist Teil des Wasserverteilungssystems innerhalb eines Gebäudes. Sie ist dazu gedacht, den Wasserdruck im Trinkwasser- sowie im Löschwasserbereich für alle Etagen ausreichend zu erhöhen. Notwendig werden Druckerhöhungsanlagen bei Hochhäusern, wenn der Versorgungsdruck des Wasserwerks für die jeweilige Hochhaushöhe nicht ausreicht, oder in öffentlichen Gebäuden, wenn die gesetzlich vorgeschriebenen Wandhydranten mit Löschwasser versorgt werden müssen.

Die DEA wird direkt nach dem Hausanschluss (unmittelbarer Anschluss) und vor dem ersten Verbraucher eingebaut, um eine Druckerhöhung für alle Parteien zu gewährleisten. Wird Trinkwasser aus einer Eigenwasserversorgungsanlage entnommen, ist vor den Pumpen der DEA ein druckloser Behälter einzubauen (mittelbarer Anschluss), man beachte den hygienischen Nachteil.

In der Regel besteht eine Druckerhöhungsanlage aus zwei bis sechs Pumpenmotoren, die mit je zwei Absperrschiebern oder Absperrhähnen in den Wasserkreislauf eingebunden sind. Über eine schaltungstechnische- oder eine computertechnische Steuerung werden die einzelnen Pumpen möglichst im Wechselbetrieb (Bei hohem Bedarf auch alle gleichzeitig) ein- und ausgeschaltet und/oder je nach Bedarf im Drehzahlbereich angepasst, um stets den benötigten Wasserdruck im System zu gewährleisten.

Zusätzlich sind in der Druckerhöhungsanlage noch Druckausgleichmembranbehälter (auch: Membran-Druckausdehnungsgefäße) eingebaut, womit ein ständiges Ein- und Ausschalten (Flattern) der Pumpenmotoren vermieden wird. Diese Behälter "drücken" ihren Wasserinhalt mit Überdruck in das Verteilungsnetz, um einen größeren Wasservorrat im System bereitzustellen. Hierdurch werden die Pumpenmotoren geschont, was eine Erhöhung der Lebensdauer zur Folge hat.

Druckerhöhungsanlagen und deren Anschlussbedingungen müssen vom jeweiligen Wasserversorgungsunternehmen genehmigt werden.

Neben den Druckerhöhungsanlagen innerhalb von Gebäuden werden diese auch außerhalb zur Erhöhung der Förderhöhe im Wasserverteilungsnetz eingesetzt.

Aufgrund der hohen mechanischen Anforderungen an allen Bauteilen der DEA ist eine halbjährige, mindestens aber eine jährliche Wartung erforderlich um den sicheren Betrieb zu gewährleisten und Versorgungsausfälle im Vorfeld zu verhindern. In öffentlichen Gebäuden die mit Löschwasseranschlüssen (Auch Wandhydranten genannt) versehen sind, ist ein nach DIN 1988-8 halbjähriger Wartungsintervall vom Gesetzgeber vorgeschrieben.

Die Feuerwehr gibt für den im Gebäude am höchsten liegenden Löschwasseranschluss einen Fließdruck (statischer Druck unter Entnahmebedingungen) von mindestens 2,2 bar und höchstens 10 bar vor. Zudem muss in solchen Systemen ebenfalls ein Zirkulationsventil verbaut werden um eine zu große Stillstandszeit des sich im System befindlichen Wasser zu verhindern, wodurch das Risiko des Verstopfens der Rohrleitungen durch Ablagerungen, je nach Größe des Systems, entweder ganz ausgeschlossen oder zumindest stark vermindert wird.

Literatur

  • DVGW e. V.: Technische Regel Arbeitsblatt W 617, Druckerhöhungsanlagen in der Trinkwasserversorgung. DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfachs e. V., Bonn 2006, ISSN 0176-3504.

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