Rheinturm

Rheinturm
Rheinturm
Rheinturm + Medienhafen retouched.jpg
Basisdaten
Ort: Düsseldorf
Verwendung: Fernsehturm, Restaurant, Aussichtsturm
Bauzeit: 1979–1982
Architekt: Harald Deilmann
Technische Daten
Gesamthöhe: 240,50 m
Aussichtsplattformen: 166,25 m–174,50 m
Baustoff: Stahl, Beton
Gesamtmasse: 22.500 Tonnen

Der Rheinturm ist ein Fernsehturm in Düsseldorf. Mit 240,50 Metern ist er das höchste Bauwerk der Stadt und der zehnthöchste Fernsehturm in Deutschland. Der von 1978 bis 1982 erbaute Rheinturm dient sowohl als Träger von Antennen für Richtfunk, DVB-T-Fernsehen und UKW-Funkdienste als auch als Aussichtsturm. Der direkt am Rhein stehende Turm trägt als Besonderheit an seiner zur Altstadt zugewandten Seite eine sogenannte Lichtskulptur, die als größte Digitaluhr der Welt gilt. Der Rheinturm ist für die Öffentlichkeit zugänglich, prägt das Stadtbild von Düsseldorf und ist eines ihrer Wahrzeichen.[1] Jährlich besuchen etwa 300.000 Menschen den Rheinturm.[2]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Rheinturm bei Nacht

Der Rheinturm steht auf 36,6 Meter über NN im Rheinpark Bilk am östlichen Ende des Medienhafens und wenige hundert Meter südwestlich der Altstadt am rechten Rheinufer. In unmittelbarer nördlicher Nachbarschaft zum Turm befinden sich der Landtag von Nordrhein-Westfalen und die Rheinkniebrücke, südlich davon das Stadttor und das WDR-Landesstudio Düsseldorf. Der Turm bildet außerdem den südlichen Abschluss der Rheinuferpromenade.

Der Rheinturm ist über die Haltestellen Stadttor bzw. Landtag/ Kniebrücke der Straßenbahnlinien 704 und 709 sowie über die Haltestelle Rheinturm mehrerer Buslinien an den Öffentlichen Personennahverkehr angebunden.

Geschichte

Situation und Planung

Düsseldorfs erster Fernmeldeturm wurde 1960/61 auf einer Anhöhe östlich von Gerresheim errichtet (→ Fernmeldeturm Gerresheim). Damit konnten trotz der verhältnismäßig geringen Turmhöhe von 75 Metern anfangs viele Gegenfunkstellen erreicht werden. Allerdings nahm seine Bedeutung im Laufe der Zeit durch seine geringe Aufnahmefähigkeit für neue Antennen ab. Weitere Ausbauten und Umbauten vor Ort erschienen ebenfalls nicht zweckmäßig, da die Entfernung zur Zentralvermittlungsstelle in der Innenstadt zu groß war.[3]

Der neue Fernmeldeturm sollte in erster Linie dem Fernsprechverkehr dienen.[4] Kriterien für eine geeignete Standortwahl waren die fernmeldetechnischen Notwendigkeiten, möglichst nah bei der Zentralvermittlungsstelle in der Graf-Adolf-Straße zu stehen und eine kurze Kabelanbindung zu ermöglichen.[5] Zum anderen sollte das Bauwerk mit Publikumsverkehr durch seinen Standort als Wahrzeichen prägend fürs Stadtbild sein und in der Nähe des Zentrums stehen. Der gewählte Standort am Rhein neben der Rheinkniebrücke erfüllte diese Bedingungen.

Die Höhe des Turmes war maßgeblich vorherbestimmt durch die geografische Lage, die städtebaulichen Gegebenheiten der Landeshauptstadt und die geplanten Richtfunkverbindungen. Bereits bei derjenigen in das 26 Kilometer entfernte Witzhelden war eine Erdüberhöhung von 13,67 Metern (→ Erdkrümmung) einzurechnen. Außerdem musste bei der Konzeption der Turmhöhe das LVA-Hauptgebäude mit 123 Metern berücksichtigt werden, es war zu dieser Zeit höchstes Bauwerk der Stadt. Deshalb betrug die Mindesthöhe für die Richtfunkantennen 180 Meter über Grund, während für die oberen Antennen wegen der Überreichweitenbeeinflussung maximal 200 Meter festgelegt wurden.[6]

Neben den technischen Aspekten verlangte eine der Ausschreibungsbedingungen ausdrücklich eine „Turmform, die sich von bereits vorhandenen deutlich abhebt“.[7] Die Planungen begannen 1977 mit einem Architekturwettbewerb, an dem sich sechs Bewerber beteiligten. Ein Konzept sah vor, die Turmspitze über die Antennenplattformen mit dem Dach des Turmkorbes mit einer strebenartigen Seilkonstruktion zu verbinden, ähnlich wie es heute am Colonius verwirklicht ist. Ein anderes sah zwei getrennte Turmkörbe vor mit einem Turmschaft, der von einer hyperbolischen Struktur überzogen war.

Ende 1978 erhielt der Entwurf des Architekten Harald Deilmann mit der zwar einfachen aber nicht alltäglichen Gestaltung des Turmkorbs in Form eines Kelchs den Zuspruch. Auftraggeber war die Deutsche Bundespost, Investor und Bauherr die Gesellschaft für kommunale Anlagen in Düsseldorf.[8] Die Planung des Tragwerks und die Bauüberwachung oblag Ingenieuren der Firma Dyckerhoff und Widmann.[9]

Bau

Für den am 20. Januar 1979 begonnen Bau wurde ein Kletterschalungssystem eingesetzt, das vorwiegend bei Kühltürmen angewendet wird. Dazu wurde zunächst ein 2,5 Meter hoher Abschnitt des Schaftes betoniert, der bis zum Folgetag trocknete. Danach wurde er ausgeschalt und die Schalung nach oben versetzt. So wuchs der Turmschaft samt kelchförmigem Turmkorb auf rund 218 Meter. Der Rheinturm ist der einzige Fernsehturm, der nach diesem Prinzip erbaut wurde. Anders verhält es sich mit dem inneren Bereich des Turms, der mittels Gleitschalung hochgezogen wurde. Es handelt sich um zwei ineinander verschachtelte zylindrische Turmbauten, die parallel errichtet wurden. Die Lasten der Kanzelgeschosse werden über Schrägstützen und innen liegende Vertikalstützen in den Turmschaft abgeleitet. Diese homogene Konstruktion trägt laut Deilmann auch wesentlich dazu bei, Korrosionsprobleme zu vermeiden.[7]

Parallel zum Turm wurde ein Kletterkran errichtet, der bei fortschreitenden Bauphasen neue Turmstöße selbst einbaute, um mit dem Turm zu wachsen. Die Arbeiten am Turmschaft waren in der zweiten Jahreshälfte 1980 abgeschlossen. Als zum Jahresanfang 1981 die Stockwerke des Turmkorbes errichtet waren, wurde im März die Kanzel verglast. Der 16 Meter hohe Antennenträger-Hohlkörper aus Kunststoff wurde am 23. April 1981 ebenfalls mit dem Kran aufgesetzt.[10] Am 24. November 1981 installierte der Künstler Horst H. Baumann den Lichtzeitpegel an den Schaft des Rheinturms.

Der Düsseldorfer Rheinturm ist der erste Turm, der komplett aus Stahlbeton hergestellt wurde; mehr als 7500 Kubikmeter Beton und 1100 Tonnen Betonstahl wurden verarbeitet. Der gesamte umbaute Raum umfasst 39.000 Kubikmeter, wovon allein 21.000 Kubikmeter auf den Schaft entfallen. Am 1. Dezember des selben Jahres wurde das Bauwerk an die beiden Nutzer des Turmes, Deutsche Bundespost (Beteiligung: 52 %) und Industrieterrain Düsseldorf-Reisholz (Beteiligung: 48 %), übergeben.[11] Am 1. März 1982 wurde der Sonderturm für den Publikumsverkehr eröffnet.

Seit der Eröffnung

Rheinturm und Medienhafen

Vom Fernmeldedienst der Deutschen Bundespost erhielt der Turm die Bezeichnung Funkübertragungsstelle 10. Kurz nach der Fertigstellung stand der Rheinturm wie ein Solitär am Rande des Hafens. Erst im Laufe der folgenden 15 Jahre wurde die Umgebung mit dem Bau des Landtages 1982–1988, des Stadttors und der Gehry-Bauten Der Neue Zollhof 1998 aufgewertet.

Im März 1986 wurde der Fernmeldeturm mit 29 anderen Projekten des Landes Nordrhein-Westfalen im Architekturwettbewerb Vorbildliche Bauten in Nordrhein-Westfalen gewürdigt.[12]

Am 16. und 17. Oktober 2004 erhielt der Rheinturm eine neue Spitze.[13] Mit Hilfe eines Kamow-Lastenhubschraubers wurde die alte durch eine neue Antenne aus GFK ausgetauscht, die zur Ausstrahlung des DVB-T-Fernsehens im Raum Düsseldorf dient.[14] Dazu wurde die Kunststoffhülle der Antennenspitze in zwei etwa gleich große, je 3,5 Tonnen schwere Teile zersägt und mit Hilfe des Hubschraubers entfernt. Die neue rot-weiße, in drei Einzelteile zerlegte Antenne wurde mit dem Hubschrauber auf die Spitze befördert und dort befestigt. Vorher war der Turm 234,2 Meter hoch und strahlte außer dem Lokalradio NE-WS 89.4 keine weiteren Rundfunksendungen aus.

Betreiber und Eigentümer der Anlage sind gegenwärtig die Deutsche Funkturm (DFMG), ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom mit Sitz in Münster, und die Industrieterrain Düsseldorf-Reisholz (IDR), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Düsseldorf.

In der Stadt hat sich für den Turm auch die umgangssprachliche Bezeichnung Lang Wellem in Anlehnung an den Kurfürsten Jan Wellem eingebürgert.

Firefighter Skyrun

Seit 2008 wird jährlich der "Firefighter Skyrun" veranstaltet. Bei diesem Wettkampf, bei dem ausschließlich aktive Feuerwehrleute (seit 2011 auch Mitglieder des THW) startberechtigt sind, werden die 960 Stufen des Treppenhauses bis zur Aussichtsplattform mit vollständiger Feuerwehrschutzkleidung und Pressluftatmer bestiegen. Dabei starten die Teams als Trupp, also als Zweierteam, der Pressluftatmer wird allerdings nicht angeschlossen, da keine Atemschutzmaske getragen wird. Die im Jahr 2011 aufgestellte Bestzeit für die 168 Höhenmeter beträgt 07:21 Minuten.[15]

Beschreibung

Fundament, Schaft und Technik

Wegen der unmittelbaren Nähe zum Rhein mussten der feuchte und unstabile Untergrund sowie die grundsätzliche Hochwassergefahr bei der Gründung berücksichtigt werden. Deshalb ruht der Turm auf 256 zwischen 17 und 22 Meter langen Ortbeton-Rammpfählen mit 0,5 Meter Durchmesser.[16]

Der Turmfuß mit einem Durchmesser von 27 Metern besteht aus einem Kegelstumpf, in dem sich der Eingangsbereich für das Publikum befindet. Die unterirdischen Kellerräume beherbergen die Dienststelle des Funkübertragungsbetriebes, Trafostation, Klimaanlage, Netzersatzanlage mit Lüfter, die Druckerhöhungsanlage, den Kabelaufteilungsraum, eine Feuerwehrzentrale sowie einen Teil der Restaurantküche.[16]

Oberhalb des Kegelstumpfs beginnt der Turmschaft mit einem Durchmesser von 17,4 Metern, der sich in 150 Meter Höhe bis auf 8,6 Meter verjüngt.[16] Im Inneren des Turmschafts befinden sich in einem zweiten zylindrischen Turm ein Nottreppenhaus mit 960 Stufen, Installationsschächte sowie die Aufzuganlage mit insgesamt vier Aufzügen; zwei dienen als Besucheraufzug, einer ist Küchen- und einer Personenaufzug für die Betreiber der Fernmeldeanlagen. Dieser Innenturm hat einen Außendurchmesser von 8 Metern und eine Wandstärke von 20 Zentimetern; er ist auf 123 Meter starr mit dem äußeren Turmschaft verbunden.[17]

Der Turm hat auf 78,65, 118,65, 186,65 Meter und auf seiner Spitze Flugwarnbefeuerung. Aus gestalterischen Gründen sind an seinem Schaft 62 Bullaugen verteilt. Sie haben einen Durchmesser von 50 Zentimetern und einen Abstand von 2,5 Metern zueinander,[18] 39 davon dienen als Beleuchtungseinheiten für die Lichtskulptur.

Turmkorb und Antennenplattformen

Schnittzeichnung des Turmkorbs

In einem 60-Grad-Winkel schließt sich daran der kelchartige Unterbau des Turmkorbs an. Die Wanddicke beträgt 35, im Bereich des Kelchs 25 Zentimeter.

Das Dach des Turmkorbes hat auf 179,4 Meter seinen größten Durchmesser mit 35,5 Meter. Das Dach ist gleichzeitig die erste Antennenplattform. Zwei weitere Antennenplattformen auf 186,9 und 194,4 Meter verjüngen sich auf 30,5 Meter bzw. auf 26,5 Meter im Durchmesser.[19] Damit entsteht der Eindruck eines sich am Turmkorb fortsetzenden, umgedreht stehenden Kelchs, der formensprachlich so mit ihm korrespondiert.[17] Der Turmkorb ist in folgende drei Hauptgeschosse unterteilt:[19]

  • auf 174,50 Meter Höhe das Drehrestaurant TOP 180,
  • auf 170,00 Meter eine Cafeteria und eine geschlossene Aussichtsplattform mit Panoramascheiben,
  • auf 166,25 Meter eine offene Aussichtsplattform.

Zwischen der ersten und der zweiten Antennenplattform befinden sich zwei von außen nicht sichtbare Betriebsgeschosse. Über der dritten Antennenplattform befindet sich ein 24 Meter hoher Stahlbetonschaft mit der 22,1 Meter hohen rot-weiß gestrichenen selbsttragenden Antennenspitze aus GFK.

Publikumseinrichtungen

Besonderheit des Düsseldorfer Rheinturms: Die ausfallenden Panoramafenster erlauben eine direkte Ansicht des Turmschafts

Im Eingangsbereich des Rheinturms ist im Innenschaft eine kreisrunde Weltzeituhr installiert. Diese besteht aus 24 raumhohen Stundentafeln aus Spiegelglas, in welche der Erdglobus eingeschliffen ist. In den Spiegelfacetten sind 16 Weltstädte durch eigene Digitaluhren repräsentiert. Ferner sind Längen- und Breitengrade sowie die Zeitzonen ablesbar. Taktgeber der Uhr ist ein elektronischer Kristall-Oszillator von Seiko, der seinen Steuerimpuls von der Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt erhält. Die Weltzeituhr soll die weltoffene Eigenschaft der erdumspannenden Nachrichtenverbindungen verkörpern sowie das Heute und Morgen zu einem zeitlichen Augenblick verschmelzen lassen.[20]

Die beiden Publikumsaufzüge befördern die Besucher mit einer Geschwindigkeit von 4 m/s wahlweise auf die Höhe der Cafeteria mit der geschlossenen Aussichtsplattform darunter oder auf die des Restaurants. Diese Teile des Turms sind an einen privaten Restaurationsbetrieb verpachtet. Die untere, vollständig durch Gitter gesicherte Freiluftplattform auf 166 Meter Höhe ist für den Publikumsverkehr über das Treppenhaus von der Cafeteria aus zu erreichen. Das Restaurant mit 180 Sitzplätzen an der Fensterfront dreht sich in einer Stunde um die Turmachse, aus technischen Gründen von 12:00 bis 17:30 Uhr in eine Richtung und von 18:30 bis 1 Uhr nachts in die entgegengesetzte.[1] Die nach außen geneigten Fensterscheiben bestehen aus 45 Millimeter dickem Verbund-Sicherheitsglas. Aus Platzgründen befindet sich die Küche im Kellergeschoss des Turmfußes und ist über einen separaten Küchenaufzug mit dem Drehrestaurant verbunden.

Lichtskulptur

Die Uhr am Rheinturm: 16:56:39

Als besondere Attraktion ist eine Lichtskulptur auf der Nordostseite des Schaftes angebracht, auf welcher die Uhrzeit von der Altstadt her abgelesen werden kann. Der Künstler Horst H. Baumann nennt sein Werk „Lichtzeitpegel“. Sie ist gemäß dem Guinness-Buch der Rekorde die größte Digitaluhr der Welt und wurde ursprünglich für den Pylon der Oberkasseler Brücke zur Einweihung dieser im April 1976 geplant, aber erst im November 1981 am Rheinturm realisiert.[21]

Am Turmschaft befinden sich dafür 39 übereinander angeordnete Bullaugen-Lampen, die in Gruppen, getrennt durch Flugsicherungsleuchten, die Stunden, Minuten und Sekunden repräsentieren. Ungewöhnlich an der digitalen Zeitskala ist, dass zusätzlich die Zehnersekunden, -minuten und -stunden angezeigt werden. Die Abbildung zeigt, wie sich die Uhrzeit ablesen lässt. Die Uhr wird durch das DCF77-Funksignal synchronisiert.

Nachts wird die Turmspitze bläulich-violett angestrahlt.

Sicherheitseinrichtungen

Fernsehtürme mit Publikumsverkehr müssen besondere Auflagen in Bezug auf ihre Sicherheitseinrichtungen erfüllen. Aus diesem Grund sind alle Aufzüge auch manuell bedienbar; zwischen Fernmelde- und Küchenaufzug besteht zusätzlich eine Umsteigemöglichkeit. Die Besucheraufzüge lassen sich im Brandfall als Feuerwehraufzug nutzen und verfügen über eine separate elektrische Beschaltung. Die Nottreppe ist permanent beleuchtet. Sämtliche im Turm verwendeten Materialien sind schwer oder gar nicht entflammbar. Jeder Besucher wird über eine Zählanlage erfasst, um zu gewährleisten, dass sich nie mehr als 700 Personen im Turm aufhalten, die im Brandfall in der absolut feuersicheren Aussichtsplattform Platz haben.[2]

In beiden Besucherplattformen ist eine Sprinkleranlage eingebaut. Ein Wasservorratsbehälter im unteren Kelchbereich fasst 75 m³ Löschwasser. Im Falle eines Stromausfalls übernimmt eine Netzersatzanlage die Stromversorgung für den gesamten Publikumsbereich.[12]

Frequenzen und Programme

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Seit dem 8. November 2004 strahlt der Düsseldorfer Rheinturm bis zu 24 digitale Fernsehprogramme aus.[22] Vor der Einführung des digitalen Fernsehens diente der Rheinturm als Modulationsleitung für die Landesstudios des WDR, des ZDF sowie für private Programmanbieter.[23] Die Reichweite reicht wegen der günstigen Lage sowie der hohen Sendeleistung bis in die Niederlande, die Städteregion Aachen, den Kreis Düren und in das Ruhrgebiet.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
29 538 Mediengruppe RTL RTL
RTL II
Super RTL
VOX
50 V 16-QAM 2/3 1/4 13,27
35 586 ZDFvision/ ZDFmobil ZDF
3sat
KI.KA
ZDFneo
ZDFinfokanal
50 V 16-QAM 2/3 1/4 13,27
46 674 WDR WDR Fernsehen
mdr
NDR Fernsehen
SWR Fernsehen (RP)
50 V 16-QAM 2/3 1/4 13,27
48 690 WDR Das Erste
arte
phoenix
einsfestival
50 V 16-QAM 2/3 1/4 13,27
52 722 LfM CNN International
VIVA
Eurosport
Tele 5
50 V 16-QAM 2/3 1/4 13,27
55 746 ProSiebenSat.1 Media AG Sat.1
ProSieben
Kabel eins
N24
50 V 16-QAM 2/3 1/4 13,27

Hörfunkprogramme

Turmkorb und Antenne

Der UKW-Sender am Rheinturm befindet sich auf einer Höhe von 196 Meter.[24] Der Lokalsender NE-WS 89.4 wurde von seinem Sendestart bis 1998 vom Funkturm in Willich mit 200 Watt ausgestrahlt. Da dieser Sender jedoch keine optimale Abdeckung des Sendegebietes gewährleisten konnte wurde die Sendeleistung erhöht und auf den Rheinturm verlagert. Damit ist der Radiosender bis in die Niederlande und die Eifel zu empfangen.

Programm Frequenz
(MHz)
ERP
(kW)
NE-WS 89.4 89,4 1

Telefondienst und Fernseh-Richtfunk

Beim Funktelefondienst fungiert der Rheinturm als Gegenfunkstelle und damit als Schnittstelle zum festen Fernmeldenetz. Der überwiegende Teil der fernmeldetechnischen Übertragung geschieht über Richtfunkantennen. Die Kapazität der Richtfunkanlagen wurde 1990 ausgebaut mit 35.000 Fernsprechkanälen mit herkömmlichen Analogrichtfunkanlagen, 65.000 Fernsprechkanälen mit Digitalfunkanlagen und 13 Fernseh-Richtfunkverbindungen. Als Gegenfunkstellen dienen 16 Fernmeldetürme im Umkreis von 50 Kilometern. Im überregionalen Fernleitungsnetz dienen diese als Relaisstationen zur Signalverstärkung.[25]

Bei Veranstaltungen in Düsseldorf und Umgebung werden die Bild- und Tonsignale über transportable Richtfunkanlagen zum Rheinturm gesendet, der diese über eine feste Fernseh-Richtfunkverbindung an die zuständigen Studios weiterleitet.

Zur Richtfunkanlage gehören verschiedene Parabolantennen auf den drei Plattformen.

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Müller, Hermann Wegener, Heinz-Gerd Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf: Daten und Fakten Triltsch Verlag, Düsseldorf 1990, ISBN 3-7998-0060-3.
  • Roland Kanz: Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Riemer Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-496-01232-3, S. 81.
  • Klaus Englert: … in die Jahre gekommen. Der Rheinturm in Düsseldorf. In db Deutsche Bauzeitung 141, 2007, Nr.6, S. 85–88, ISSN 0721-1902.
  • Erwin Heinle, Fritz Leonhardt: Türme aller Zeiten, aller Kulturen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1997, ISBN 3-421-02931-8, S. 235.

Weblinks

 Commons: Rheinturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Informationsseiten der Stadt Düsseldorf
  2. a b Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 36
  3. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 6
  4. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 14
  5. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 10
  6. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 13
  7. a b Englert: … in die Jahre gekommen. Der Rheinturm in Düsseldorf, Seite 87
  8. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 16/17
  9. Referenzliste von Dipl.-Ing. Dieter Rudat
  10. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 20
  11. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 18
  12. a b Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 37
  13. RP Online: Der Rheinturm hat eine neue Spitze, 18. Oktober 2004
  14. Filmbeitrag in der Sendung Galileo (Pro Sieben) zum Umbau des Rheinturms, Oktober 2004
  15. Homepage Firefighter Skyrun
  16. a b c Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 18
  17. a b Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 20
  18. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 22
  19. a b Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 23
  20. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 31
  21. Lichtzeitpegel Rheinturm
  22. DVB-T: Das Programmangebot in Düsseldorf und Duisburg
  23. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 15
  24. Sender in Nordrhein-Westfalen
  25. Müller, Wegener, Wöstemeyer: Rheinturm Düsseldorf, Seite 26
51.2177777777786.7616666666667
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