- Druckfahne
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Eine Druckfahne oder Korrekturfahne (auch Probefahne, Bürstenabzug oder Korrekturabzug) ist traditionell ein Abzug des noch nicht umbrochenen Satzes, der (meist auf einer Handpresse oder einer speziellen Andruck- bzw. Abziehpresse) in der Setzerei hergestellt wurde, um von Autor, Lektor und Korrektor auf Fehler durchgesehen (revidiert) zu werden.
Der Begriff „Abzug“ geht auf die ursprüngliche Praxis zurück, einen Papierbogen mit einer Bürste oder einem Druckerballen gegen den eingefärbten Satz zu drücken und so ein erstes Druckbild abzuziehen, die Bezeichnung „Fahne“ entstand aus den Spaltenabzügen, der „Fahne“ des Maschinensetzers.
Häufig wurde auch umbrochener Satz zum endgültigen Standmachen abgezogen. Dieser Abzug wurde bisweilen ebenfalls als Korrekturfahne bezeichnet, obwohl er nicht mehr zur orthografischen oder inhaltlichen Korrektur des Satzes gedacht war, sondern ein Standbogen ist.
Da heute in der Regel Satz und Umbruch per Desktop-Publishing erstellt werden, gibt es Druckfahnen in dieser Form nicht mehr. An ihre Stelle treten Rohausdrucke eines Manuskriptes in Seitenhöhe oder als Rohumbruch ohne Berücksichtigung von Umbruchregeln und z. B. Zuordnung von Bildern und Tabellen, in dem die Korrekturen für die endgültige Fassung angebracht werden können. Ebenfalls werden komplette, einzelne Probeseiten im endgültigen Layout gedruckt.
Das Freigeben der endgültigen Korrekturfahne erfolgte über das Erteilen von Imprimatur (lat. „es werde gedruckt“ = Druckfreigabe) bzw. Gut zum Druck. In der modernen Druckerei werden nach wie vor Autoren- und Auftraggeberkorrekturen auf ausgedruckten Fahnen ausgeführt. Die Druckfahne hat gegenüber dem elektronischen Medium den Vorteil der besseren Fehlererkennbarkeit.
Mit dem Verschwinden des Bleisatzes verschwand auch der endgültige Korrekturabzug vor dem Einheben des Satzes (oder Schlagen der Mater). Er wurde durch den Korrekturausdruck ersetzt.
siehe auch
Weblinks
Commons: Korrekturlesen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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