- Durchleuchtung
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Durchleuchtung oder Fluoroskopie ist ein Begriff aus der Medizin und im Speziellen der Radiologie bzw. Röntgendiagnostik. Man versteht darunter die kontinuierliche Betrachtung von Vorgängen im menschlichen oder tierischen Körper mittels Röntgenstrahlung.
Die Durchleuchtung ermöglicht die dynamische Röntgenbilddarstellung auf einem Monitor mittels Bildverstärkertechnik.
Anwendung
- Einrichten von Knochenbrüchen
- Für die Darstellung von Frakturen oder Verrenkungen und zur Kontrolle während der operativen Einrichtung werden kleine und auf Rollen mobile Durchleuchtungsgeräte durch die Operateure und das Operationspersonal eingesetzt. An den Geräten muss dazu eine operationssterile Verkleidung angebracht werden.
- Darstellungen von Gefäßen, Gallengängen und Magendarmabschnitten mit entsprechenden Kontrastmitteln
- Platzierung von Sonden im Körper unter Röntgenkontrolle
- zur besseren Lokalisation krankhafter Prozesse im Körper durch Drehung oder Lageänderung des Patienten (z.B. Lungenrundherde)
- Beobachtung dynamischer Vorgänge
- Herzbewegung
- Klappenverkalkungen
- Schluckbewegung (Oesophagusdarstellung)
Eine Untersuchungsmethode, bei der die Röntgenkamera mit einem Monitor verbunden ist, sodass der Arzt das zu untersuchende Organ direkt am Bildschirm betrachten kann, nennt man Durchleuchten. Während das Gewebe bei einer Röntgenaufnahme nur einmal kurz durchstrahlt wird, dauert es beim Durchleuchten länger. Der Arzt muss deshalb sorgfältig abwägen, ob er röntgt oder durchleuchtet, denn Röntgenstrahlungen sind ionisierende Strahlungen. Sie können Zellen schädigen, die von ihr getroffen werden.
Die Aufnahme von Durchleuchtungsbildern eignet sich grundsätzlich auch, um mit unter verschiedenen Blickwinkeln aufgenommenen Ansichten ein dreidimensionales Abbild des betroffenen Körperausschnittes zu generieren. Ähnlich wie bei der Computer Tomographie können während einer bogenförmigen Bewegung aufgenommene Durchleuchtungsbilder verwendet werden um einen tomographischen Datensatz zu erzeugen. Aufgrund der kegelförmigen Aufnahmegeometrie wir auch von der so genannten Cone Beam CT oder Kegelstrahltomographie gesprochen. Diese eignet sich insbesondere um die räumliche Position und Lage von Organen oder bestimmten Geweben relativ zur Durchleuchtungsapparatur zu bestimmen [Selby et al. 2010].
Probleme der Durchleuchtung
- Manche Veränderungen sind so schnell oder so langsam, dass ihre Änderung dem Betrachter entgehen.
- Es wird aus Speicherplatzmangel meist keine komplette Dokumentation durchgeführt.
- Dieses bildgebende Verfahren belastet den untersuchten Patienten mit wesentlich höheren Strahlendosen und sollte daher streng indiziert werden.
Literatur
Selby, Boris Peter; et al. (2010) Full Automatic X-Ray based Patient Positioning and Setup Verification in Practice: Accomplishments and Limitations. In: Proceedings of the 49th Conference of the Particle Therapy Co-Operative Group (PTCOG). Gunma, Japan, Vol. 49: 36-37.
- Einrichten von Knochenbrüchen
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