Düsseldorf-Wersten

Düsseldorf-Wersten
Düsseldorf Wersten
Wappen der Stadt Düsseldorf Lage von Wersten in Düsseldorf
Geographische Lage: 51° 11′ N, 6° 49′ O51.1816666666676.81638888888897Koordinaten: 51° 11′ N, 6° 49′ O
Höhe: 38 m ü. NN
Fläche: 4,38 km²
Einwohner: 26.788 (Stand 31. Oktober 2007)
Bevölkerungsdichte: 6.116 Einwohner je km²[1]
Stadtbezirk: Stadtbezirk 9

Wersten ist ein Stadtteil von Düsseldorf.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Stadtteil Wersten liegt im Düsseldorfer Süden und gehört zum Stadtbezirk 9. Im Westen grenzt er an den Campus der Heinrich-Heine-Universität, der zu Bilk gehört, sowie an den Stadtteil Itter, im Norden an den Stadtteil Oberbilk, im Nordosten an Eller, im Südosten an Holthausen und im Südwesten an Himmelgeist.

Geschichte

1063 findet Wersten als „Werstine“ erstmals schriftlich in einer Stiftungsurkunde Erwähnung. Im Jahre 1218 wurde es in einem Heberegister als „Warstein“ aufgeführt. 1360 wurde Wersten dem herzoglich bergischen Amt Monheim zugeteilt. Im Zuge der napoleonischen Neuordnung der deutschen Weststaaten im Jahre 1806 wurde Wersten als Teil der Mairie Benrath dem großherzoglich bergischen Kanton Richrath, das zum Arrondissement Düsseldorf gehörte, zugeschlagen. Auch später, nach der Übernahme der Grafschaft Berg durch den König von Preußen im Jahre 1815, blieb Wersten bis zum 1. April 1908 der Bürgermeisterei Benrath zugehörig. Um schneller an das Düsseldorfer Strom- und Gasnetz angeschlossen zu werden, erwirkten die Werstener schon ein Jahr vor der Gebietsreform von 1909 (Düsseldorfer Details hier) die Eingemeindung nach Düsseldorf.[2][3]

Demografie

Wersten hat ca. 27.000 Einwohner, darunter etwa 4.200 nichtdeutsche Staatsbürger. Fast 10.000 Einwohner gehören der Altersgruppe der 18- bis 45-Jährigen an. Der Altersschnitt von 42 Jahren ist knapp unter dem Durchschnitt des Stadtgebietes.

Wersten hat etwa 13.500 Privathaushalte, darunter ca. 5.800 Singlehaushalte. Von den rund 3.560 Wohngebäuden sind etwa 2.100 Ein- und Zweifamilienhäuser.

Wersten ist ein traditionelles Arbeiterwohnviertel, das allerdings nicht zuletzt durch den Bau des Werstener Autobahntunnels Ende der 1980er Jahre eine deutliche Aufwertung erfahren hat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 14,7 %.

Wirtschaft und Infrastruktur

Als wichtigste Verkehrsader durchzieht die Kölner Landstraße (ehemalige Bundesstraße 8) das Gebiet des Stadtteils von Nordwesten nach Südosten. An ihr liegen auch die meisten und wichtigsten Geschäfte, so dass sie das langgezogene Stadtteilzentrum zwischen der Werstener Dorfstraße und Ickerswarder Straße bildet. In Ost-West-Richtung kreuzt die Autobahn A 46 den Stadtteil. Nach ihrer Verlegung in einen Tunnel Mitte der 1980er Jahre schneidet sie die nördlichen Siedlungsgebiete nicht mehr vom Stadtteilzentrum ab. Die in den 1970er Jahren gebaute mehrspurige Münchener Straße am westlichen Stadtteilrand nimmt einen großen Teil des Durchgangsverkehrs aus der Innenstadt in Richtung Süden auf und entlastet auf diese Weise die Kölner Landstraße.

Das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs bilden die Stadtbahnlinien U74 und U77 nach Holthausen, die Wersten an den Düsseldorfer Hauptbahnhof, die Stadtmitte und die Altstadt anbinden, sowie die Straßenbahnlinie 701, die von der Stadtmitte und Bilk kommend über Holthausen hinaus nach Benrath führt. Durch die Schnellbuslinie SB50 und die Buslinien 780, 782 und 785 gibt es ab Werstener Dorfstraße auch schnelle Direktverbindungen in die Städte Haan, Erkrath und Hilden. Die westlichen und östlichen Wohngebiete in Wersten werden ab der Stadt- und Straßenbahnhaltestelle Ickerswarder Straße von der Buslinie 735 (Unterbach–Südpark) erschlossen. Sie stellt auch Querverbindungen zum Campus der Heinrich-Heine-Universität und nach Eller-Süd und Vennhausen her. Inzwischen ist die Anbindung der Wohngebiete nördlich der Autobahn A 46 an den Öffentlichen Personennahverkehr durch die Verlängerung der Buslinie 723 vom Südfriedhof über die Uni-Kliniken hinaus bis Eller-Mitte erheblich verbessert worden. Die Buslinie 724 (Itter–Gerresheim) tangiert östliche Werstener Wohngebiete und verbindet diese mit Eller und Holthausen.

Seit 1995 ist das größte in Wersten ansässige Unternehmen die Provinzial-Versicherung.

Wersten ist geprägt von vielfältigen Einzelhandelsgeschäften, die sich südlich der Autobahnzufahrt entlang der Kölner Landstraße niedergelassen haben. Der tägliche und periodische Bedarf kann hier gedeckt werden, teilweise wird auch der längerfristige Bedarf bedient. Kulinarisch sind neben bürgerlicher Küche durch Kneipen vor allem griechische und asiatische Imbisse, in geringerem Umfang auch italienische Pizzerien und türkische Dönergeschäfte prägend.

Kinderbetreuung und Schulen

Wersten hat 820 Plätze in 15 verschiedenen Kindertagesstätten in kommunaler wie kirchlicher Trägerschaft und ca. 1000 Grundschüler in den städtischen und kirchlichen Grundschulen sowie 135 Förderschüler.[4] Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien befinden sich in angrenzenden Stadtteilen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist der Südpark im Nordwesten des Stadtteils. Er war 1987 zusammen mit dem bereits bestehenden Volksgarten das Ausstellungsgelände der Bundesgartenschau und liegt teilweise auf Werstener Gebiet. Dieser südliche Teil ist als Landschaftspark um einen ehemaligen Baggersee gestaltet. Ein beliebter Treffpunkt von Familien mit Kindern sind das Café und der Streichelzoo unweit des Sees. Beide werden von der Werkstatt für angepasste Arbeit unterhalten. Auch ein von der Düsseldorfer Volkshochschule (VHS) betriebener Bio-Garten findet auf dem Gelände Platz. Auf der anderen Seite des Sees am östlichen Ufer liegt das architektonisch reizvolle „Düsseldörfchen“, ein Wohngebiet, das zur selben Zeit wie der Landschaftspark entstanden ist.

In einem ähnlichen Stil ist auch die um 1980 entstandene Neubausiedlung „Wersten-West“, auch „Otto-Hahn-Siedlung“ genannt, nahe der Düsseldorfer Universität zu finden. Alle Straßen der Siedlung sind nach bekannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern benannt, wobei der Kernteil des romantischen Wohngebietes nach dem berühmten Chemiker Otto Hahn benannt wurde. Gleich nebenan sind Straßen wie die Lise-Meitner-Straße, die Max-Born-Straße und der Mendelweg zu finden. Zentral im kreisförmigen Wohngebiet ist ein reizvoller Teich angebracht, den auch manche am Teich wohnende Anwohner durch ihr eigenes Hausufer erreichen können. Des Weiteren gibt es ein griechisches Restaurant. Im Jahre 2002 wurde eine neue Siedlung angebaut, die den alten Backsteinstil beibehalten sollte, was allerdings nicht soviel Begeisterung einfuhr.

Der Südpark ist auch der nördliche Endpunkt einer Grünachse, die sich südlich der Autobahn entlang der westlichen Stadtteilgrenze fortsetzt. Auf dieser Achse liegen der Universitätssportplatz, ein zweiter ehemaliger Baggersee, der Brückerbach, der am „Werstener Kreuz“ (die Anschlussstelle D-Wersten auf der A 46 bzw. Haltestelle „Werstener Dorfstraße“) von der südlichen Düssel abzweigt und direkt in den Rhein fließt, der Botanische Garten der Universität und schließlich die bis Himmelgeist reichenden noch garten- und landwirtschaftlich genutzten Felder. Von hier aus führt ein Radwanderweg zur Fleher Brücke und weiter am Rhein entlang über Volmerswerth und Hamm bis in die Düsseldorfer Innenstadt.

In Wersten findet Brauchtumspflege vor allem durch den dort ansässigen Schützenverein (gegründet 1925) und den lokalen Heimatverein (Werstener Jonges e.V., gegründet 1953) statt. Das Schützenfest findet immer am zweiten Wochenende im Juni statt. Die bekanntesten Werstener Sportvereine sind der Werstener SV 04, dessen Sportplatz in den „Benden“ liegt und einen Kunstrasenplatz, zwei Hartgummiplätze und einen Ascheplatz umfasst, und die DJK Rheinland 05.

Sakralbauten und Pfarrgemeinden

Neo-romanische Kirche St. Maria Rosenkranz in Wersten

Wersten besteht aus zwei katholischen und einer evangelische Pfarrgemeinde, die insgesamt vier Gotteshäuser unterhalten:

  • Kath. Kirche St. Maria Rosenkranz, neoromanische Basilika.
  • Kath. Franz-von-Sales-Kirche, moderne Kirche
  • Kath. Kirche St. Maria in den Benden, moderne Kirche
  • Evgl. Stephanuskirche, moderne Kirche

Katholische Pfarrgemeinden und Kirchen

St. Maria Rosenkranz

Wersten gehörte bis 1899 zur Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Himmelgeist. Bereits am 1. Januar 1984 wurde ein Kirchbauverein Wersten gegründet, der im Juni 1890 ein Grundstück in Wersten erwarb.[5] 1891 wurde eine Notkirche aus einer erworbenen alten Kesselschmiede errichtet, die 1893 geweiht wurde. 1899 wurde dann die Einrichtung einer eigenen Pfarrei in Wersten beantragt, woraufhin am 22. März 1901 die Erhebung zur Pfarrei erfolgte. Von 1907 bis 1910 wurde die neoromanische Basilika St. Maria Rosenkranz durch den Architekten Wilhelm Sültenfuß errichtet. Im Oktober 1910 erfolgte schließlich die Weihe durch den Bischof. Die Kirche wurde in den beiden letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt, der Wiederaufbau dauerte bis 1955, einige Gewölbegemälde waren nicht wiederherstellbar.

St. Maria in den Benden

St. Maria in den Benden, Kirchbau in Form eines Stalls

Im Jahre 1953 beschloss das Erzbistum Köln die Pfarrei St. Maria Rosenkranz in Wersten aufzuteilen. Ursprünglich sollten vier Pfarreien entstehen, tatsächlich entstand aber lediglich eine weitere Pfarre. 1955 begannen die Vorplanungen für die neue Kirche an der Straße „In den Benden“, welche der Kirche und der Gemeinde später ihren Namen gab. Der Kirchbau wurde 1959 beendet.

Der Architekt Emil Steffan und sein Mitarbeiter Nikolaus Rosiny planten die Kirche mit Form eines Stalles, der an den Stall von Bethlehem erinnern sollte.[6]

In den 1970er Jahren reichten die Räumlichkeiten der Pfarrei nicht mehr aus; nach einem Provisorium wurde 1985 ein Erweiterungsbau eröffnet. In den 1990er Jahren wurde die Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt.

Franz-von-Sales-Kirche

Franz-von-Sales-Kirche

Die Franz-von-Sales-Kirche wurde 1969 bis 1971 erbaut und war als Schulkirche für umliegende Schulen konzipiert. Sie hat eine runde Form und ist aus rotem Backstein errichtet worden. Das Kirchengebäude steht unter Denkmalschutz. Die Franz-von-Sales-Kirche befindet sich an der Siegburger Straße und grenzt an den Südpark an.

Der Gemeindevorstand hat 2006 aus Gründen des Unterhalts den Verkauf des Gebäudes an eine andere christliche Religionsgemeinschaft beschlossen.[7]

Evangelische Gemeinde

Evangelische Stephanuskirche

Die evangelische Pfarrgemeinde Düsseldorf-Süd hat drei Pfarrbezirke. Wersten gehört zum Pfarrbezirk der Stephanuskirche.

Sie befindet sich an der Wiesdorfer Straße. Das Kirchengebäude ist eine Hallenkirche aus dem Jahr 1958. Das Kreuz der Altarwand wurde der bekannten Christus­statue von Rio de Janeiro nachempfunden. Bemerkswert ist ebenfalls die Orgel, welche über 2500 Pfeifen aufweist.[8]

Zum Pfarrbezirk gehören zwei Kindertagesstätten und ein Jugendhaus sowie zwei Gemeindehäuser.

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung am 31. Oktober 2007, Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf, Zugriff: 28. Dezember 2007
  2. Stadtgeschichte: Stadt Düsseldorf
  3. Weidenhaupt, H.: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979.
  4. Stadt Düsseldorf, Amt für Statistik und Wahlen
  5. www.meinegemein.de – St. Maria Rosenkranz, Wersten
  6. www.meinegemein.de – St. Maria in den Benden, Wersten
  7. http://www.meinegemein.de/uploads/media/Die_Zukunft_der_Franz-von-Sales-Kirche_01.pdf
  8. Homepage der Gemeinde

Wikimedia Foundation.

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