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Die ECOWAS Monitoring Group (ECOMOG) war der erste afrikanische Versuch, nach Ende des Kalten Krieges einen eigenen, regionalen Sicherheitsmechanismus zur Eindämmung einer militärischen Krise einzusetzen.
Es handelte sich dabei um eine multinationale Streitkraft unter der Führung von Nigeria, die Anfang der 90er Jahre in den Bürgerkrieg in Liberia eingriff und versuchte, die Bürgerkriegsparteien zu einem Waffenstillstand und zur Aufnahme von Verhandlungen zu bewegen. Die ECOMOG wurde offiziell von der ECOWAS eingesetzt, war jedoch logistisch wie personell stark von den nigerianischen Streitkräften abhängig. Der Erfolg der Intervention war nicht eindeutig, da ECOMOG mehrfach drohte, selbst zur Kriegspartei zu werden und manche ECOWAS-Mitgliedsstaaten - wie die Côte d'Ivoire - eigene Interessen verfolgten, die dem Mandat der erst nachträglich durch die Vereinten Nationen abgesegneten Intervention entgegen liefen. Dennoch wird die Aktion in Liberia heute als Startschuss für Bemühungen um eigene afrikanische Sicherheitsmechanismen angesehen. Die westafrikanische Initiative fand ihre Fortsetzung in einer vergleichbaren Intervention in Sierra Leone sowie militärischen Aktivitäten in Guinea-Bissau und jüngst mit einer gemeinsamen Schutztruppe (ECOFORCE) in der vom Bürgerkrieg zerrissenen Côte d'Ivoire.
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