- Ebbelwei-Express
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Der Ebbelwei-Expreß ist eine Sonderlinie der Frankfurter Straßenbahn.
Die Linie wurde 1977 anlässlich der bevorstehenden Abstellung der letzten zweiachsigen Straßenbahnen ins Leben gerufen und sollte eigentlich nur kurze Zeit verkehren. Dank des enormen Erfolgs blieb die Kuriosität aber bis heute bestehen.
Inhaltsverzeichnis
Betrieb
Die VGF setzt für die Linie umlackierte Fahrzeuge vom Typ K ein, die zwischen 1949 und 1978 im Linienverkehr eingesetzt wurden. Es sind insgesamt vier Triebwagen und sechs Beiwagen vorhanden. Die Linie verkehrt an den Wochenenden und den meisten Feiertagen im Fahrplanbetrieb. Die im Depot Gutleut in der Nähe des Hauptbahnhofs stationierten Fahrzeuge können auch für private Feiern und Ausflüge angemietet werden. Der Ebbelwei-Expreß ist neben dem „Lieschen“ die einzige Frankfurter Straßenbahnlinie, auf der noch Schaffner eingesetzt werden. Seit 1998 ist sie auch die einzige Linie mit regelmäßigem Beiwagenbetrieb. An Bord werden Apfelwein, Apfelsaft und Mineralwasser sowie Minibrezeln serviert. Seit dem 1. April 2007 besteht im Linienverkehr ein absolutes Rauchverbot im Ebbelwei-Expreß. Im Anmietverkehr überlässt die VGF ihren Kunden die Entscheidung, ob an Bord geraucht werden darf oder nicht.
Linienverlauf
Anfangs- und Endpunkt ist die Wendeschleife am Zoo. Zunächst fährt der Ebbelwei-Expreß durch die Altstadt, vorbei am Römer und durch das gründerzeitliche Bahnhofsviertel zum Frankfurter Hauptbahnhof. Von dort fährt er weiter zur Messe und Festhalle, vorbei am Hammering Man. Der Zug wendet an der Messe und fährt zurück zum Hauptbahnhof, anschließend überquert er den Main und durchfährt das „Ebbelweiviertel“ Sachsenhausen. Danach führt die Route zurück auf die nordmainische Seite Frankfurts und zum Zoo, wo nach einer viertelstündigen Pause eine neue Runde beginnt. Meist sind zwei Züge eingesetzt, die alle 35 Minuten starten.
Während des Wäldchestags verkehrt ein Wagen des Ebbelwei-Expreß als Lieschen abweichend vom sonstigen Linienverkehr als Zubringer auf einer normalerweise unbefahrenen ehemaligen Strecke der Frankfurter Waldbahn zwischen der Sonderstationen Riedhof (Nähe Stresemannallee/Mörfelder Landstraße) und einer Behelfshaltestelle kurz vor der regulären Station Oberforsthaus, da die Verbindung zu der Strecke zum Stadion heute nicht mehr befahrbar ist.
Vorläufer
Bereits in den 1930er Jahren gab es in Frankfurt eine Stadtrundfahrtslinie, die sogenannte Linie 0. Diese wies viele Gemeinsamkeiten mit dem heutigen Ebbelwei-Expreß auf; bereits damals wurden Apfelwein und Brezeln serviert, ergänzt um Haddekuche (Frankfurter Lebkuchen). Auf einem mitgeführten Grammophon wurden durch den Schaffner volkstümliche hessische Lieder gespielt. Der Streckenverlauf glich weitgehend dem heutigen, ergänzt um die damals noch per Tram erreichbaren Sehenswürdigkeiten Alte Oper und Zeil. 1939, noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, wurde die Linie eingestellt.
30 Jahre Ebbelwei-Expreß
Zum 30-jährigen Jubiläum (2007) startete die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) in Zusammenarbeit mit einer Regionalzeitung einen Kurzgeschichten-Wettbewerb. Die besten 21 Schülerstorys rund um den Ebbelwei-Expreß wurden im Buch "Ebbelwei-Expreß - Bitte einsteigen und loslesen" veröffentlicht.
Siehe auch
- Nahverkehr in Frankfurt am Main
- Straßenbahn Frankfurt am Main
- Beschreibung des Fahrzeugtyps K
- "Wäldchestag"-Linie "Lieschen"
Weblinks
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