- Ehrenmedaille der Bundeswehr
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Das Ehrenzeichen der Bundeswehr ist ein Ehrenzeichen der Bundeswehr. Er wurde 1980 vom damaligen Verteidigungsminister Hans Apel (SPD) gestiftet und am 29. Oktober 1980 im Sechsten Erlass über die Genehmigung der Stiftung und Verleihung von Orden und Ehrenzeichen [1] vom damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens genehmigt. Die Auszeichnung wurde erstmals am 6. November 1980 verliehen [2].
Inhaltsverzeichnis
Verleihung
Es wird mit Genehmigung des Bundespräsidenten vom Bundesminister der Verteidigung „als sichtbare Anerkennung für treue Dienste und in Würdigung beispielhafter soldatischer Pflichterfüllung“ verliehen.
Bei besonderen Leistungen − etwa nach einer Lebensrettung − kann das Ehrenzeichen nach Absprache mit dem Chef des Bundespräsidialamtes auch vor Erreichen der Mindestdienstzeit verliehen werden. Die Verleihung einer niedrigeren Stufe ist keine Voraussetzung für die Auszeichnung mit einer höheren Stufe, so dass die Stufen des Ehrenzeichens auch nebeneinander getragen werden dürfen.
In Ausnahmefällen dürfen auch Zivilpersonen und Soldaten ausländischer Streitkräfte damit ausgezeichnet werden, wenn sie sich um „die Bundeswehr verdient gemacht“ haben.[3]
Im Falle der Verleihung an Deutsche ist die Genehmigung des Chefs des Bundespräsidialamtes, bei Ausländern die des Bundesminister des Auswärtigen erforderlich.
Die neue Sonderstufe für Tapferkeit kann ohne Erreichen einer Mindestdienstzeit verliehen werden.
Stufen und Trageweise
Das Ehrenzeichen der Bundeswehr wird in fünf Stufen verliehen:
1. Ehrenmedaille der Bundeswehr (für vorbildliche Pflichterfüllung, Mindestdienstzeit 7 Monate)
2. Ehrenkreuz der Bundeswehr in Bronze (für vorbildliche Pflichterfüllung und überdurchschnittliche Leistungen, Mindestdienstzeit 5 Jahre)
3. a. Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber (für vorbildliche Pflichterfüllung und überdurchschnittliche Leistungen, Mindestdienstzeit 10 Jahre)
3. b. Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber mit roter Umrandung (für besonders herausragende Leistungen, insbesondere Einzeltaten ohne Gefahr für Leib und Leben, ohne Mindestdienstzeit)
4. a. Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold (für vorbildliche Pflichterfüllung und überdurchschnittliche Leistungen, Mindestdienstzeit 20 Jahre)
4. b. Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold mit roter Umrandung (für besonders herausragende Leistungen, insbesondere Einzeltaten unter Gefahr für Leib und Leben, ohne Mindestdienstzeit)
5. Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit (keine Mindestdienstzeit)
Die Ehrenmedaille und das Ehrenkreuz werden zusammen mit einer Urkunde als Orden mit schwarz-rot-goldenem Band verliehen.
Am Tag der Aushändigung wird das Ehrenzeichen in Originalgröße an Feldanzug, Dienstanzug und Gesellschaftsanzug getragen. Ansonsten wird es, da es mit Band verliehen wird, nur am Dienstanzug an der Bandschnalle getragen. Bei besonderen dienstlichen Anlässen, Staatsempfängen/Staatsakten oder aus privaten Gründen bei besonderen gesellschaftlichen Veranstaltungen kann es in Originalgröße an Dienst- und Gesellschaftsanzug getragen werden.
Ehrenkreuz für Tapferkeit
Am 10. Oktober 2008 hat Bundespräsident Horst Köhler die im März 2008 vom Bundesverteidigungsministerium vorgeschlagene Einführung einer Sonderstufe, die ausschließlich für Tapferkeit verliehen werden soll, genehmigt. Hierzu werden die vier bisherigen Stufen des Ehrenkreuzes um eine Sonderstufe - das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit - erweitert, die für Taten verliehen wird die „weit über das erwartete Maß an Tapferkeit im Rahmen der Pflichterfüllung hinausgehen“.[4]
Form und Aussehen entsprechen dem des Ehrenkreuzes in Gold, jedoch befindet sich auf dem Band ein doppeltes Eichenlaub. Das Eichenlaub wird auch auf der Bandschnalle anstelle des Miniaturkreuzes getragen.
Siehe auch
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Sechster Erlass über die Genehmigung der Stiftung und Verleihung von Orden und Ehrenzeichen
- ↑ www.direktzurkanzlerin.de: Antwort auf "Einführung einer Tapferkeitsauszeichnung für Bundeswehrsoldaten."
- ↑ Dies erfolgte bspw. im September 2006 für den US-Soldaten Staff Sgt. Jonathon Zapien der 3rd Special Forces Group (Airborne) für die Rettung eines deutschen Soldaten in Afghanistan.
- ↑ Grünes Licht für Tapferkeitsauszeichnung, 10. Oktober 2008
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