Eigenlenken

Eigenlenken

Eigenlenkverhalten nach Olley:

Unter dem Eigenlenkverhalten eines Fahrzeugs versteht man Kursänderungen ohne einen Eingriff des Fahrers, z. B. durch Seitenwind oder Fliehkräfte während der Kurvenfahrt. Vergrößert sich durch das Eigenlenkverhalten der gefahrene Kurvenradius, so spricht man vom Untersteuern, beim Verringern des Kurvenradius vom Übersteuern. Falls das Eigenlenkverhalten keine Kursänderung bewirkt, so verhält sich das Fahrzeug neutral.


Eigenlenkverhalten nach DIN 70 000:

Ist der Gradient Radlenkwinkel über Querbeschleunigung größer als der Bezugseinschlagswinkelgradient, so liegt Untersteuern vor, ist er kleiner, liegt Übersteuern vor.
Die Differenz der beiden genannten Gradienten wird Eigenlenkgradient (EG) genannt, d.h. es gilt

EG=\frac{d\delta_V}{db_y}-\frac{d\delta_A}{db_y},

wobei δV den Radlenkwinkel, also den Winkel des Rads, δA den Ackermannwinkel und by die Querbeschleunigung bezeichnet.
Es gilt also:

EG > 0 Fahrzeug verhält sich untersteuernd,
EG = 0 Fahrzeug verhält sich neutral,
EG < 0 Fahrzeug verhält sich übersteuernd.

Anstelle des schwer zu messenden Radlenkwinkels kann auch der besser zu messende Lenkradwinkel, d.h. der Einschlag am Lenkrad, verwendet werden. Die obige Formel ändert sich damit zu

EG=\frac 1i\frac{d\delta_L}{db_y}-\frac{d\delta_A}{db_y},

wobei i die entsprechende Lenkübersetzung und δL den Lenkradwinkel ist.

Literatur

  • Adam Zomotor: Fahrverhalten In: Jörnsen Reimpell (Hrsg.): Fahrwerktechnik. Vogel, Würzburg 1991, ISBN 3-8023-0774-7

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