- Untersteuern
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Man spricht von Untersteuern bei einem Fahrzeug, wenn der Schräglaufwinkel der Vorderräder unverhältnismäßig größer als der Schräglaufwinkel der Hinterräder ist, das heißt das Fahrzeug „schiebt“ über die Vorderräder in einer Kurve nach außen.
Das Gegenteil von Untersteuern ist das Übersteuern.
Über das generelle Verhalten eines Fahrzeugs gibt das Eigenlenkverhalten Auskunft. Alle heutigen Fahrzeuge sind aus Sicherheitsgründen durchweg untersteuernd ausgelegt, da das Fahrzeug sich durch das "Schieben" über die Vorderräder abbremst und dadurch wieder spurstabiler wird.
Als konstruktiv unsicher gilt jedoch eine Auslegung, bei der das Untersteuern plötzlich in Übersteuern wechseln kann: wenn ein Hinterrad die Haftreibung verliert. Eine solche Auslegung kann insbesondere bei ungeübten Fahrern zu Unfällen führen. Diese Gefahr ist vor allem bei Fahrzeugen mit starkem Heckantrieb gegeben: Gasgeben in Kurven kann zum Ausbrechen des Hecks führen, indem das entlastete kurveninnere Rad durchzudrehen beginnt und damit seine Seitenführungsfähigkeit verliert.
Moderne elektronische Systeme wie elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) wirken diesem Phänomen mittels automatischem Bremseingriff und teils durch Rücknahme der Motorleistung entgegen. Untersteuern wird durch Abbremsung des kurveninneren Hinterrades korrigiert.
Weblinks
Commons: Untersteuern – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Fahrwerkstechnik
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