- Einmauerung
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Die Einmauerung war eine in der Antike bei vielen Völkern verbreitete Sitte oder auch Strafe. Dabei wurden Menschen oder Tiere lebendig unter neuen Bauten vergraben.
Nach damaligem Glauben sollte dadurch der Einsturz des Baues verhindert und Schaden ferngehalten werden. Heute ist diese Sitte noch als Grundstein bei den Richtfesten neuer größerer Bauten erhalten. Insbesondere die germanischen Sagen wissen viele Beispiele von Einmauerungen zu berichten. Knochenüberreste von Menschen und Tieren, die man unter der Grundmauer oder unter Brückenpfeilern gefunden hat, zeugen für die Allgemeinheit des Brauches.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Man findet die Sitte bei den Griechen, Römern, den Kelten, den Slawen, den Germanen, aber auch in Indien und Südostasien, Japan, China und Australien. Insbesondere verwandte man Kinder. Anstelle des Körpers wurden mitunter auch nur das Haupt eingemauert, woraus der Name des Kapitols (caput toli) in Rom erklärt wird. Von italienischen Mafia-Organisationen sind Einmauerungen z.B. in Brückenpfeilern als Terrorinstrument und Racheakt bekannt geworden.
Tiereinmauerungen
Während man Menschen oder Körperteile hauptsächlich einmauerte, um dadurch den Einsturz zu verhindern, verwandte man Tiere, um hierdurch Krankheiten von den Umfassungsmauern des Baues fernzuhalten. Auch in diesem Falle kann das Haupt für das ganze Tier verwendet werden. Fast alle Tierarten werden in den Sagen von Einmauerungen der Tiere erwähnt, besonders häufig Hunde, Hähne und Pferde. Als mit dem Vordringen der Kultur diesem Brauch ein Ende gesetzt wurde, traten Gebeine und Steinfiguren an Stelle der lebenden Wesen.
Verwandtes Brauchtum
Neben den erwähnten Grundsteinen sind auch die in vielen Gegenden an den Häusern angebrachten Tierköpfe symbolische Überreste der Einmauerung.
Strafe
Die Einmauerung in ein enges Gefängnis kommt auch als Strafe in den mittelalterlichen Inquisitionsurteilen vor.
Kategorien:- Bestattungsritual (Antike)
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