- Einscheinern
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Die Scheiner-Methode ist ein Verfahren, mit dem eine parallaktische Teleskopmontierung auf den Himmelspol ausgerichtet werden kann. Dabei lässt man zunächst einen äquatornahen Stern im Südmeridian auf dem Faden eines Fadenkreuzokulars durch das Gesichtsfeld des Teleskops laufen. Anhand der Abweichungen wird die Südausrichtungen der Montierung korrigiert. Zur Einstellung der Polhöhe wird ein Stern über dem West- oder Osthorizont angepeilt, die Abweichung beobachtet und die Polhöhe entsprechend korrigiert. Das Verfahren wird solange wiederholt, bis der jeweilige Stern auf dem Faden bleibt.
Entwickelt wurde die Methode von dem deutschen Astrophysiker Julius Scheiner (* 25. November 1858 in Köln, † 20. Dezember 1913 in Berlin).
Bei modernen, computergesteuerten Amateurteleskopen (eine sog. Goto-Montierung) übernimmt der in die Montierung eingebaute Computer diese Berechnung. Voraussetzung hierfür ist, dass der Montierung Datum, Uhrzeit und Position bekannt sind und sie bereits über eine gröbere Voreinstellung (Alignment) ausgerichtet wurde. Der Beobachter peilt nun lediglich wieder einen äquatornahen, hellen Stern im Südmeridian mit einem Fadenkreuzokular an. Anschließend berechnet der Computer die Idealposition des Sterns und bewegt diesen dann aus der Ursprungsposition heraus. Zum Abschluss verdreht der Benutzer Azimut und Polhöhe von Hand so lange, bis sich der Stern wieder an der Ursprungsposition im Fadenkreuz befindet. Die Zeitdauer bis zur Neupositionierung überbrückt die Steuerung durch ein beständiges Nachführen der Montierung.
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