- Nordung
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Unter Einnorden versteht man im Gelände die Ausrichtung einer Karte oder eines Planes entsprechend den Himmelsrichtungen. Der Norden ist dabei durch das Erdmagnetfeld und auf der Nordhalbkugel durch den Polarstern die naheliegendste Bezugsrichtung.
Die einfachste Methode ist das Anlegen eines Kompasses in Nullstellung mit seiner Anlegekante parallel zum Kartenrand beziehungsweise zur Nordpfeilachse. Wird der Kompass parallel zu den Meridianen gelegt, so entsteht eine geringe Abweichung da diese aufgrund der Geoidform der Erde nicht parallel zueinander verlaufen. Hiernach wird die Karte mit dem daraufliegenden Kompass so gedreht, dass die Kompassnadel nach Norden, also in die Nullrichtung zeigt.In der Astronomie versteht man unter Einnorden die genaue Ausrichtung einer (parallaktischen) Montierung, die ein astronomisches Gerät trägt - beispielsweise ein Fernrohr oder eine Astrokamera. Hierzu wird unter anderem das Verfahren nach Scheiner eingesetzt (Einscheinern, Scheiner-Methode). Bei exakter Einnordung gleicht die Nachführung an der Montierung die scheinbare Himmelsdrehung (Erddrehung) im Zeitverlauf genau aus. Ohne genaue Einnordung laufen beobachtete Objekte langsam aus dem Gesichtsfeld bzw. werden länger belichtete Fotos zu Strichbildern. Für Beobachter auf der Nordhalbkugel der Erde liegt der Himmelspol stets genau in Nordrichtung (geographisch Nord, Durchstoßpunkt der Drehachse der Erde). Ferner gehört zur exakten Einnordung einer astronomischen Montierung auch die Einstellung der Polhöhe, die auch durch die Scheiner-Methode erreicht wird.
In der Umgangssprache wird der Begriff „jemanden einnorden“ in der Bedeutung „jemanden zurechtweisen“ oder auch „jemanden in eine Gruppe aufnehmen“ verwendet. In der Jugendsprache findet die Redewendung „sich einnorden“ im Sinne von „sich betrinken“ Verwendung.
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