Agrilus ater

Agrilus ater
Pappelprachtkäfer
Pappelprachtkäfer (Agrilus ater)

Pappelprachtkäfer (Agrilus ater)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Prachtkäfer (Buprestidae)
Unterfamilie: Agrilinae
Gattung: Agrilus
Art: Pappelprachtkäfer
Wissenschaftlicher Name
Agrilus ater
Linnaeus, 1767
Bilder vom Pappelprachtkäfer
Bild 1: Vorderansicht
Bild 2: Seitenansicht, unten eingefärbt
orange: doppelter Seitenrand des Halsschildes
ocker: Kiel am Hinterwinkel des Halsschildes
grün: Hinterhüfte außen verbreitert
Bild 3: Unterseite
Bild 4: Detail Unterseite, rechts eingefärbt
grün: Vorderende der Vorderbrust (Kinnfortsatz)
ocker: Prosternalfortsatz
blau: Mittelbrust
rot: Hinterbrust

Der Pappelprachtkäfer (Agrilus ater) ist ein Käfer aus der Familie der Prachtkäfer (Buprestidae). Der dunkel metallisch glänzende schlanke Käfer ist an den drei weißen Flecken auf jeder Flügeldecke leicht zu erkennen. Er wird zwischen sechs und elf Millimeter lang.

Merkmale des Käfers

Der Kopf des Pappelprachtkäfers ist kurz, von oben gesehen über doppelt so breit wie lang. Die Oberlippe ist rechteckig. Die Oberkiefer sind stark, gebogen, zugespitzt, auf der inneren Seite ausgeschnitten mit einem stumpfen Zahn. Der Kiefertaster ist viergliedrig, das erste Glied ist sehr klein, das zweite lang und das letzte verdickt. Das Lippentasterendglied ist groß und keulenförmig. Die elfgliedrigen Fühler sind kurz, ab dem vierten Glied nach innen gesägt und etwa auf der Höhe des Unterrandes der Augen eingelenkt (Bild 1). Die Augen bedecken beinahe die ganze Seite des Kopfes, ihr Hinterrand verläuft parallel und in kleinem Abstand zum seitlichen Vorderrand des Halsschildes. Die vertikale Ausdehnung ist viel größer als die horizontale (Bild 1, Bild 2).

Der Halsschild ist viel breiter als lang und an den Seiten leicht gerundet. Als gattungstypisches Merkmal trägt er einen doppelten Seitenrand. Der Abstand zwischen dem eigentlichen Seitenrand und der darunter verlaufenden kielartigen Erhöhung ist nahe der Basis des Halsschildes sehr klein und vergrößert sich nach vorne (Bild 2 unten, orange). Über dem Seitenrand an den Hinterwinkeln des Halsschildes befindet sich wie bei den meisten Arten der Gattung eine kielartige Erhöhung (Bild 2 unten, ocker). Vor jeder Flügeldecke ist der Halsschild tief ausgerandet, vor dem Schildchen seicht. Das Schildchen ist dreieckig, hinten spitz zulaufend und hat einen deutlichen Querkiel.

Die Vorderbrust ist nach vorn leicht aufgebogen und gerandet, (Kinnfortsatz), der Vorderrand ist nur leicht ausgerandet (Bild 4, grün). Die Verlängerung der Vorderbrust nach hinten (Prosternalfortsatz, Bild 4 ocker) verjüngt sich nach hinten spitzwinklig. Dabei überdeckt sie die Mittelbrust, sodass diese scheinbar geteilt ist (Bild 4).

Die Tarsen der Beine sind alle fünfgliedrig, die vier ersten Tarsenglieder sind gelappt. Das erste Glied der Hintertarsen ist länger als die folgenden drei zusammen. Die Krallen besitzen an der Basis je einen Zahn, der beim Weibchen stumpf und breit, beim Männchen lang und spitz ist, wodurch die Klauen gespalten wirken. Die Hinterhüften sind außen stark erweitert (Bild 2 unten, grün).

Die ersten zwei der fünf sichtbaren Bauchringe (Sternite) sind miteinander verwachsen. Etwa auf der Höhe der Verwachsung ist der Hinterleib am breitesten, danach verjüngt er sich gleichförmig. Das fünfte Sternit ist hinten abgerundet (Bild 3).

Die Flügeldecken sind schmal und lassen seitlich einen Teil des Hinterleibs unbedeckt. Vorne sind sie wenig breiter als der Halsschild, danach nur leicht nach innen ausgerandet. Im letzten Drittel verschmälern sie sich gleichmäßig. Ihr Hinterende ist gezähnt und jeweils in eine Spitze ausgezogen. Innen neben der Schulterbeule sind die Flügeldecken eingedrückt. Im hinteren Drittel besitzen sie nahe der Naht, an der die Flügeldecken aneinander stoßen, einen länglichen Fleck aus weißen Haaren. Ein zweites Paar weißer länglicher Flecken befindet sich weiter voneinander entfernt etwa auf der Höhe der Mitte der Flügeldecken. Ein dritter Fleck unbestimmter Form befindet sich in den Eindrücken an der Flügelbasis. Helle Haarflecken finden sich außerdem an der Außenseite der Hinterhüfte, außen am dritten bis fünften Sternit (Bild 3) und auf den Seiten der Hinterleibsabschnitte (Pleurite), außer am zweiten und meistens am fünften (In Bild 2 können die Haarflecken über den Sterniten des Hinterleibs leicht als Belichtungseffekte fehlinterpretiert werden).

Vorkommen

Die Käfer kommen in ganz Europa außer dem Nordwesten vor. Sie entwickeln sich im Holz von Weiden und Pappeln. Auf diesen Bäumen kann man auch die adulten Tiere finden, in Mitteleuropa im Juni und Juli.

Literatur

  • H. Freude, K. W. Harde, G. A. Lohse: Die Käfer Mitteleuropas, Bd. 6. Spektrum Akademischer Verlag in Elsevier 1966, ISBN 3-827-40683-8

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