- Eklektik
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Als Eklektizismus (von griech. eklektós: „ausgewählt“) bezeichnet man Methoden, die sich verschiedener entwickelter und abgeschlossener Systeme (z. B. Stile, Philosophien, Religionen) bedienen und deren Elemente neu zusammensetzen.
Der Eklektizismus ist kennzeichnend für die Stilepochen der europäischen Kunst seit Beginn des Klassizismus, aber besonders im Historismus. Als Kunstverfahren ist Eklektizismus von Bedeutung für die kritische Reflexion über vorhandenes Material in der Postmoderne.
Im Hinblick auf die jeweilige künstlerische Qualität ist zwischen Imitation und eigener Weiterentwicklung zu unterscheiden. Der Begriff ist mit einer negativen Betonung dann versehen, wenn der Künstler anstelle einer eigenen Kreation unschöpferisch Elemente aus anderen Werken auswählt und zu einem neuen Werk zusammenfügt.
Der Begriff ist bereits in der Antike, etwa zur Zeitenwende, geprägt worden. Damals existierten verschiedene Philosophenschulen nebeneinander, und es gab Denker und Politiker, die als Eklektiker bezeichnet wurden, weil sie Elemente der unterschiedlichen Positionen miteinander verbanden. Der berühmteste Vertreter dieser Richtung war Cicero. Er übernahm besonders in seinen ethischen Vorstellungen im Wesentlichen die Lehren der Stoiker, wobei er auch Werte der Akademie und des Peripatos einfließen ließ.
In den Geisteswissenschaften charakterisiert der Begriff die Methode, aus Versatzstücken unterschiedlicher Systeme, Theorien oder Weltanschauungen eine neue Einheit zu bilden. Auch hier wird der Terminus in der Regel abwertend verwendet. Dies verrät eine Bevorzugung in sich abgeschlossener, isolierter Theorien gegenüber der Selektion zutreffender Aussagen aus verschiedenen Theorien bei Nichtübernahme widerlegter Elemente.
Literatur
- „Eklektizismus“. In: Lexikon Gedächtnis und Erinnerung, hrsg. v. Nicolas Pethes und Jens Ruchatz, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2001.
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