Eleganz

Eleganz

Eleganz (lat. ēlegantia) bezeichnet im heutigen Sinne „modischer Geschmack, Gewandheit“. Der Duden gibt als Bedeutungen „Vornehmheit“ in „Bezug auf die äußere Erscheinung“, „elegantes Aussehen“; „Gewandtheit, Geschmeidigkeit in der Bewegung“ sowie „kultivierte, elegante Form und Beschaffenheit“ an.[1]

Das Adjektiv elegant für ‘geschmackvoll, gewählt, modisch’ wurde im 18. Jahrhundert von Französichem élégant ‘geschmackvoll’ entlehnt. Mit dem Substantiv Elegant wurde um 1800 auch ein ‘nach letzter Mode gekleideter Mann’ bezeichnet. In der französischen wie in der deutschen Sprache charakterisierte das Adjektiv elegant ab den 16. Jahrhundert die „Formvollendung sprachlicher und künstlerischer Darstellung, später auch die äußere modisch-geschmackvolle Erscheinung von Personen und Dingen“. Zunächst stand Eleganz als Ausdruck der Rhetorik entlehnt aus dem Lateinischen ēlegantia für ‘geschmackvolle feine Wahl, Feinheit insbesondere des Ausdrucks, Anstand’; Seit dem 18. Jahrhundert änderte sich die Bedeutung wie im Französischem und wird in seiner heutigen Verwendung gebraucht.[2]

Insbesondere bezeichnet es heute den Ausdruck von besonderem Stil und Geschmack in Design, Architektur, Mode, Kunst, aber auch Musik oder Sprache. Sie stellt ein ästhetisches Konzept und Ideal dar, das an Schönheit und Grazie (z. B. beim Tanz) orientiert ist. Eleganz ist gekennzeichnet von herausragender Gestaltung, manchmal Schlichtheit, zurückgenommenem künstlerischem Ausdruck (Minimalismus, Weniger ist mehr, z. B. wenige, ausgesuchte Farben, wenige klare visuelle Elemente, der Wahrnehmung angenehme Proportionen). Aber auch prunkvolle Gestaltung wie im Barock kann bei meisterhafter Ausführung z. B. elegante Schwünge und Formen aufweisen. Der Begriff von Eleganz ändert sich zwar im Wandel der Zeit (siehe auch Kunstbegriff), es gibt aber auch Formen zeitloser Eleganz. Auch natürliche Erscheinungen werden unter diesem Gesichtspunkt wahrgenommen (die eleganten Bewegungen einer Raubkatze). Eleganz entzieht sich als ästhetisches Phänomen dem logischen Denken. Eleganz ist nicht unbedingt verbunden mit Bildung oder Wohlstand, sie hat vielmehr mit Wahrnehmung und Kreativität zu tun. Interessiert an Eleganz waren z. B. der Adel, das stilbewusste Bürgertum, aber auch die Figur des Dandy oder die Subkultur der Mods in England, die sich möglichst elegant gaben, kleideten, wohnten, und häufig auch so lebten.

Einzelnachweise

  1. Eleganz in duden.de, abgerufen am 21. November 2011
  2. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen nach Pfeifer, online im DWDS, abgerufen am 21. November 2011

Siehe auch


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