- Elfriede Jelinek-Forschungszentrum
-
Das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum der Universität Wien wurde im November 2004 von der Germanistin Pia Janke am Institut für Germanistik der Universität Wien gegründet. Es versteht sich als Informations- und Kommunikationszentrum zum Werk der österreichischen Autorin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek und bezweckt dessen Erforschung und Diskussion.
Inhaltsverzeichnis
Forschungstätigkeit
Auf Grundlage des im Jahr 2004 erstmals veröffentlichten Werkverzeichnis Elfriede Jelinek, das das Schaffen der Autorin erstmals in seiner Gesamtheit erfasst, hat sich das Forschungszentrum zur Aufgabe gemacht, Jelineks Arbeiten und deren Rezeption zu dokumentieren, um dadurch eine fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung zu fördern. Durch eine umfangreiche und für Forschungszwecke zugängliche Materialiensammlung und durch regelmäßige Schwerpunktveranstaltungen und Symposien zu Elfriede Jelinek und Themen im weiteren Kontext fungiert das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum als international vernetztes Diskussionsforum.
Sammlung/Archiv
Das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum sammelt und archiviert systematisch alle Materialien, die für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Autorin und ihrem Werk von Relevanz sind. Die Bestände des Archivs – mittlerweile mehr als 9000 Objekte – umfassen Textabdrucke von Jelineks Werken (Lyrik, Kurzprosa, Romane, Theatertexte, Libretti, Essays, Hörspieltyposkripte, Drehbücher, Übersetzungen), Berichte und Rezensionen (zu den Romanen, Theatertexten, Hörspielen, Essays, Drehbüchern, Übersetzungen, Libretti, künstlerischen Bearbeitungen), Programmhefte, Interviews, Porträts und eine Auswahl an wissenschaftlichen Sekundärliteraturwerken.
Weiters werden audiovisuelle Medien (Aufnahmen von Hörspielen, Radiosendungen, Filmen und Fernsehsendungen sowie Mitschnitte von Veranstaltungen), Fotos, Plakate und Noten gesammelt.
Die Archivbestände sind digital erfasst und als Bestandkatalog über die multimediale UNIDAM-Datenbank der Universität Wien abrufbar.
Online-Wiki „JeliNetz“
Das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum ermöglicht die Veröffentlichung von Arbeiten, Beiträgen und Statements zu Elfriede Jelinek und ihren Kontexten. Diese Texte können im Rahmen des eigens dafür geschaffenen Online-Wiki „JeliNetz“ publiziert werden und sind dort öffentlich abrufbar. Die Inhalte umfassen Dissertationen, Diplomarbeiten, Berichte zu Aufführungen, Übersetzungen und übersichtliche Basisinformationen zu den Werken Elfriede Jelineks. Mit Hilfe eines Schlagwortsystems sind Beiträge zu verwandten Themen leicht auffindbar und vergleichbar. Zu besonderen thematischen Schwerpunkten lädt das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum im JeliNetz zu Online-Chats, deren Protokolle als Beiträge abrufbar bleiben.
Jelinek-Schlingensief-Blog
Der Jelinek-Schlingensief-Blog des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums befasst sich mit den Zusammenarbeiten und Bezügen zwischen Elfriede Jelinek und Christoph Schlingensief. Zwischen Dezember 2010 und Juni 2011 kommen Theaterleute, Wissenschaftler und Journalisten zu Wort. In Text- und Video-Beiträgen reflektieren sie über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Künstlern oder berichten von konkreten Projekten und Aufführungen, an denen Jelinek und Schlingensief beteiligt waren. Neben diesen Beiträgen ist auch dokumentarisches Material einbezogen, sodass der Blog eine Art Archiv der Bezüge zwischen Jelinek und Schlingensief darstellt.
Veranstaltungen
Das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum veranstaltet regelmäßig Symposien, Diskussionsrunden oder Lesungen, die in ihren Bezügen an Themen aus der Literatur Elfriede Jelineks anknüpfen.
Publikationen
- Janke, Pia und StudentInnen (Hg.): Die Nestbeschmutzerin – Jelinek & Österreich. Salzburg: Jung & Jung 2002.
- Janke, Pia (Hg.): Werkverzeichnis Elfriede Jelinek. Wien: Edition Praesens 2004.
- Janke, Pia (Hg.): Literaturnobelpreis Elfriede Jelinek. (= Diskurse.Kontexte.Impulse, Bd. 1) Wien: Praesens Verlag 2005.
- Kepplinger, Christoph: Ein AutorInnenarchiv als lebendiges Gedächtnis. Das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum und seine Grundlagenforschung. In: http://textfeld.ac.at/text/577/, 2005.
- Janke, Pia (Hg.) & Team: Elfriede Jelinek: „ICH WILL KEIN THEATER“. Mediale Überschreitungen. (= Diskurse.Kontexte.Impulse, Bd. 3) Wien: Praesens Verlag 2007.
- Clar, Peter/Schenkermayr, Christian: Theatrale Grenzgänge. Jelineks Theatertexte in Europa. (= Diskurse.Kontexte.Impulse, Bd. 4) Wien: Praesens Verlag 2008.
- Theodorsen, Cathrine/Müller, Sabine (Hg.): Tradition, Politik und Zitat. (= Diskurse.Kontexte.Impulse, Bd. 2) Wien: Praesens Verlag 2009.
- Lücke, Bärbel: www.todsuende.com. Lesarten zu Elfriede Jelineks "Neid". (= Diskurse.Kontexte.Impulse, Bd. 5) Wien: Praesens Verlag 2009.
- Janke, Pia/Schenkermayr, Christian/Kovacs, Teresa (Hg.): "Die endlose Unschuldigkeit". Elfriede Jelineks Rechnitz (Der Würgeengel). (= Diskurse.Kontexte.Impulse, Bd. 6) Wien: Praesens Verlag 2010.
- Janke, Pia (Hg.): Jelinek[Jahr]Buch. Elfriede Jelinek-Forschungszentrum 2010. Wien: Praesens Verlag 2010.
- Janke, Pia (Hg.): RITUAL.MACHT.BLASPHEMIE. Kunst und Katholizismus in Österreich seit 1945. (= Diskurse.Kontexte.Impulse, Bd. 7) Wien: Praesens Verlag 2010.
- Janke, Pia (Hg.): Jelinek[Jahr]Buch. Elfriede Jelinek-Forschungszentrum 2011. Wien: Praesens Verlag, erscheint 2011.
Einzelnachweise
Weblinks
- Webseite des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums
- Bestandsarchiv des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums in der UNIDAM-Datenbank der Universität Wien
- Wiki-basiertes Online-Portal „JeliNetz“ zur Sammlung und Präsentation von Basisinformationen zu Elfriede Jelinek und ihren Werken, zur Veröffentlichung und Vorstellung wissenschaftlicher Arbeiten und Projekte
- Jelinek-Schlingensief-Blog
- Webseite zur Publikation "Die Nestbeschmutzerin. Jelinek und Österreich"
- UNIDAM-Datenbank der Universität Wien mit Archiv-Bestandkatalog zu Elfriede Jelinek
- Webseite des Instituts für Germanistik der Universität Wien
Kategorien:- Literatur (Österreich)
- Literaturarchiv
- Literatur (20. Jahrhundert)
- Universität Wien
- Elfriede Jelinek
Wikimedia Foundation.