- Elisabeth Freifrau von Heyking
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Elisabeth von Heyking, geb. von Flemming (* 10. Dezember 1861 in Karlsruhe; † 4. Januar 1925 in Berlin), war eine deutsche Schriftstellerin und Malerin, bekannt vor allem für ihren anonym erschienenen Bestseller Briefe, die ihn nicht erreichten (1903), einen Briefroman, der noch im Erscheinungsjahr die 46. Auflage erreichte und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Sie schilderte in ihren Romanen das Leben in höheren Gesellschaftskreisen, das sie als weit gereiste Diplomatenfrau gut kannte.
Leben
Elisabeth Freifrau von Heyking wurde 1861 als Tochter des preußischen Gesandten am badischen Hof, Albert Graf von Flemming, und seiner Frau Armgart geb. von Arnim in Karlsruhe geboren. Sie war die Enkelin von Bettina und Achim von Arnim. Die Schriftstellerin Irene Forbes-Mosse war ihre jüngere Schwester.
1881 heiratete sie den Nationalökonomen und Professor Stephan Gans Edler Herr zu Putlitz, der sich 1883 wegen des Scheidungswunsches seiner Ehefrau erschoss. 1884 heiratete sie den preußischen Diplomaten Baron Edmund von Heyking aus baltischem Adel und zog mit ihm nach Florenz. Sie hatte eine Tochter Stephanie aus erster und zwei Söhne, Alfred und Günther, aus zweiter Ehe. Die Umstände ihrer zweiten Eheschließung zogen vor allem für die Karriere ihres Mannes Konsequenzen nach sich. Während der nächsten fast zwanzig Jahre war das Ehepaar zu einem diplomatischen Wanderleben verpflichtet und lebte in Peking, Valparaiso, Kairo, New York, Kalkutta und Mexiko, anschließend bis 1906 in Hamburg, ab 1907 in Baden-Baden. Das kaisertreue Ehepaar von Heyking unterstützte die hegemoniale Politik Deutschlands, so etwa die Bemühungen um eine chinesische Kolonie, da Deutschland sich endlich auch einen „Platz an dem großen chinesischen Trog“ erwerben wollte (Elisabeth von Heyking in einem Brief an den deutschen Gesandten in Kopenhagen, 20. Februar 1897).
Bereits 1903 hatte sie mit Briefe, die ihn nicht erreichten ihren größten Erfolg, der sie bekannt und vermögend machte. 1908 erbt Elisabeth von einem kinderlos verstorbenen Vetter das Flemmingsche Schloss Crossen an der Weißen Elster nördlich von Gera. Die 47-Jährige zog sich mit ihrem Ehemann hierher zurück und entwickelte hier ein literarisches Zentrum. Der Beginn des ersten Weltkriegs 1914 ändert auch hier vieles. 1915 starb Edmund von Heyking, 1917 starben ihre beiden Söhne im Krieg in Flandern. Die erst aus dem Nachlass veröffentlichten Tagebücher aus vier Weltteilen sind ein sprechendes Zeugnis für das deutsche Großmachtstreben um 1900, aber auch für die verengte Wahrnehmung fremder Kulturen im diplomatischen Verkehr.
Nach ihrem Tod verkaufte ihr Erbe Edmund von Bockum-Dolffs sämtliche Möbel, Öfen und auch die wertvollen chinesischen Seidentapeten und ließ das Schloss verfallen.
Werke
- (anonym:) Briefe, die ihn nicht erreichten, 1903 (Vorabdruck 1902 in der Berliner Täglichen Rundschau)
- (unter dem Pseudonym „Verfasserin der Briefe, die ihn nicht erreichten“:) Der Tag anderer. Roman, 1905
- Ille mihi. Roman, 2 Bde. 1912
- Tschun. Eine Geschichte aus dem Vorfrühling Chinas, 1914
- Die Orgelpfeifen. Aus dem Lande der Ostseeritter. Zwei Erzählungen, 1918
- Liebe, Diplomatie und Holzhäuser. Eine Balkanphantasie von einst, 1919
- Das vollkommene Glück. Erzählung, 1920
- Weberin Schuld. Novellen, 1921
- (aus dem Nachlass veröff.:) Tagebücher aus vier Weltteilen 1886/1904, hrsg. von G. Litzmann, 1926
Weblinks
- Literatur von und über Elisabeth von Heyking im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Elisabeth von Heyking, Briefe, die ihn nicht erreichten; Tschun - Eine Geschichte aus dem Vorfrühling Chinas
Personendaten NAME Heyking, Elisabeth von ALTERNATIVNAMEN Heyking, Elisabeth Freifrau von; Flemming, Elisabeth von (Geburtsname) KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin und Malerin GEBURTSDATUM 10. Dezember 1861 GEBURTSORT Karlsruhe STERBEDATUM 4. Januar 1925 STERBEORT Berlin
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