Elongated Man

Elongated Man

Elongated Man ist der Titel einer Reihe von Comicveröffentlichungen, die der US-amerikanische Verlag DC-Comics seit 1960 herausgibt.

Die "Elongated Man"-Comics waren in der Vergangenheit genremäßig meist eine Mischung aus Science-Fiction- und Detektiv-Geschichten. Charakteristisch für die Reihe war zudem meist eine gehörige Portion Humor in Hinsicht auf ihren Inhalt und ihren Erzählstil.

Inhaltsverzeichnis

Veröffentlichungsdaten

Die Idee für Elongated Man geht auf Julius Schwartz, einen leitenden Redakteur bei DC-Comics in den 1950er und 1960er, zurück, der den Einfall eines "lustigen Superheldencomics" hatte, in dessen Mittelpunkt ein Charakter mit der - für "optische Witze" als besonders geeignet angesehenen Fähigkeit ("Superkraft") - stehen sollte, seinen Körper nach Belieben dehnen und verformen zu können.

Als Vorbild für die zu entwickelnde neue Figur schwebte Schwartz dabei der, in den 1950er Jahren vom Verlag Whiz Comics publizierte, Superhelden-Charakter Plastic Man vor. Da Schwartz sich nicht bewusst war, dass DC seit dem Ankauf des Konkurs gegangenen Whiz-Verlages 1956 die Rechte an Plastic Man hielt, beauftragte er den Autoren John Broome und den Zeichner Carmine Infantino damit, seine Idee zu präzisieren und einen neuen Charakter zu entwickeln, den sie "Elongated Man" nannten [1].

Nachdem Broome und Infantino ihr Konzept für den "Gummi-Mann" ausgearbeitet hatten, begann man im Mai 1960 Geschichten um Elongated Man als "Backup-Stories" im hinteren Teil der Serie The Flash zu veröffentlichen (beginnend mit Ausgabe #112). Da die Geschichten um den "Detektiv aus Gummi" auf ein sehr wohlwollendes Echo bei Lesern und Kritikern stießen [2]

Im weiteren Verlauf der 1960er Jahre folgte eine eigenständige Elongated Man Serie mit einer knapp fünfjährigen Laufzeit. In den 1970er und 1980er Jahren folgten schließlich weitere Verwendungen des Stoffes als "Backup"-Feature, diesmal in der Serie Detective Comics, bevor der Charakter in den späteren 1980er Jahren in die von Keith Giffen und J.M. DeMatteis geschaffene "witzige" Inkarnation des Superheldenklassikers Justice League, einer Serie über eine als Team agierende Gruppe von Superhelden, eingebaut wurde. Einen Höhepunkt in der "Karriere" der Figur bildete 1987 die Jubiläumsausgabe Detective Comics #527 (der 500. Auftritt Batmans seit seinem Debüt in #27), in der Elongated Man, Batman, Slam Bradley und Sherlock Holmes (bzw. ein optisches Double) als die "größten Detektive der Welt" (bzw. des "DC-Universums") zur Feier des Anlasses in einer überlangen, von Mike W. Barr verfassten, Geschichte gemeinsam einen einem verzwickten Kriminalfall lösen.

In den 1990er Jahren folgten eine vierteilige Miniserie (1992), sowie einige Gastauftritte.

Handlung und Hauptfigur

Im Mittelpunkt von Elongated Man steht der joviale Privatdetektiv Randolph William "Ralph" Dibny. Dibny, ein überaus dünn und schlacksig gewachsener Mann, werden in seiner Debütgeschichte zwei Wünsche zugeschrieben, die er bereits als Jugendlicher gehabt habe: Einmal das Bedürfnis im Mittelpunkt zu stehen - und eine damit einhergehende Neigung zur Effekthascherei und zur Showmanship" - und seine Bewunderung für "Kontorsionisten", Artisten mit der Gabe, ihre Körper in extremer Weise verbiegen und verrenken zu können.

Bei seinem Bestreben, das Geheimnis der "biegsamen Menschen" zu ergründen entdeckt Dibny schließlich, dass ihnen allen der Konsum eines "Wundergetränks" namens "Gingold" gemeinsam ist. Als Student widmet Dibny sich vor allem der Chemie, so dass er schließlich ein "Superkonzentrat" der Gingo-Frucht (aus der Gingold gewonnen wird) entwickeln kann. Durch die Einnahme dieses Konzentrats gewinnt Dibny schließlich die ersehnte Fähigkeit seinen Körper nach Art der Kontorsionisten zu verformen - nur in sehr viel extremerer Weise: Sein gesamter Körper besitzt fortan eine Beschaffenheit wie Gummi, die es ihm ermöglicht ihn zu dehnen und zu stauchen, in die Länge zu ziehen, extrem aufzublähen oder abzuflachen, zu "verdünnen" und "verdicken", in Spiralen zu winden, oder die Form und Gestalt anderer Dinge nachzuahmen, und ähnliches mehr. So kann er seinen ganzen Körper, oder Teile desselben, Meter lang ziehen, andere Menschen mit seinen Armen wie mit einem Seil "einschnüren" usw. Zudem verfügt sein Körper über erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen physische Gewalt, Hitze und Kälteeinwirkungen und dergleichen mehr.

Dibny nutzt seine neugewonnen Fähigkeiten zunächst, um - zusammen mit seiner Ehefrau Sue Dibny - als Privatdetektiv zu arbeiten. Zusammen legen die beiden allerlei windigen Gestalten das Handwerk. Bemerkenswert ist dabei, dass beide relativ früh heiraten (in Superheldencomics, in denen die Beziehung zwischen dem Helden und seiner love interest meist bei einem "ewigen Flirten" belassen wird, bis in die 1990er Jahre eine "Rarität") und dass der Elongated Man seine Identität als Ralph Dibny nicht geheim hält - also nicht über die für das Superheldengrenre beinahe obligatorische Geheimidentität verfügt.

Während Elongated Man bis in die 1990er Jahre eindeutig ein "Fun"-Charakter war, dessen Geschichten stets einen heiter-unbeschwerten Geist atmeten (man beachte, beide bei DC: einerseits - mit einem Augenzwinkern - The Man of Rubber, andererseits - eher 'ernst angelegt' - The Man of Steel (Superman)), schlagen die Geschichten um den "Mann aus Gummi" in der jüngeren Zeit einen deutlich düsteren Ton ein: So wird Sue, die kurz davor steht ihrem Mann ihre Schwangerschaft zu eröffnen, in der Serie Identity Crisis von der geisteskranken Jean Lorning erschossen und später von ihrem Mann mit Hilfe eines magischen Artefakts als Geist "wiederbelebt". Da Ralph Dibny selbst in der Zwischenzeit von einem dämonischen Wesen namens Neron getötet wird und seither selbst als "Astralwesen" auf der Erde umherwandelt, führen beide seither ein Dasein als ein "Geisterpärchen", das in seiner neuen Inkarnationsform paranormale Vorkommnisse untersucht.

Adaptionen

Adaptionen des "Elongated Man"-Stoffes in anderen Medien hat es bislang lediglich im Fernsehen gegeben. Dort wurde die Figur als eine von mehreren Charaktern in einigen Folgen der Zeichentrickserie Justice League Unlimited verwendet (US-Synchronstimme: Jeremy Piven).

Anmerkungen

  1. Schwartz gab später an, dass, wenn er 1959/1960 gewusst hätte, dass DC die Rechte an Plastic Man besaß, er einfach auf diesen Charakter zurückgegriffen hätte, anstatt eine neue Figur (Elongated Man) zu schaffen.
  2. So wurde Elongated Man Charakter 1961 mit dem Alley Award, einem wichtigen amerikanischen Comicpreis, in der Kategorie "Beste Nebenfigur", prämiert.

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