Keith Giffen

Keith Giffen

Keith Ian Giffen (* 30. November 1952 in Queens, New York City) ist ein US-amerikanischer Comicautor und -zeichner. Er wurde vor allem bekannt als Schöpfer der Comicfigur Lobo und als Autor populärer Science-Fiction- und Humor-Serien wie Legion of Super Heroes oder Justice League of America.

Leben und Arbeit

Giffen begann sich Ende der 1970er Jahre als professioneller Comicautor und -zeichner zu betätigen. Seine ersten veröffentlichte Arbeiten als Zeichner erschienen dabei in der von Bill Mantlo verfassten Schwarzweiß-Serie The Sword and The Star. Für Marvel Comics zeichnete Giffen einige Ausgaben der Serie The Defenders.

In den späten 1970er Jahre und frühen 1980er Jahren folgten dann erste Arbeiten für den führenden US-amerikanischen Verlag DC-Comics, für den Giffen als Autor und/oder Zeichner an Serien wie Justice Society, Omega Men, Ambush Bug und All Star Comics tätig wurde. Mitte der 1980er Jahre wurde Giffen durch seine Arbeit an der Serie Justice League America schließlich zu einem der populärsten Autoren des US-amerikanischen Comicmarktes. Giffen verfasste Justice League of America (später Justice League International), der er einen dezidiert humoristisch-satirischen Ton gab, sowie verschiedene Spin-Off-Serien wie Justice League Europe und Justice League Quarterly bis 1992 und machte den zuvor schwächelnden Titel zu einem der kommerziell und künstlerisch erfolgreichsten im DC-Programm. Seine Partner waren dabei Co-Autor Jean Marc DeMatteis und Zeichner Kevin Maguire. Als alleiniger Autor wirkte er dabei erstmals als Autor der Serie Trencher. Kennzeichnend für den Autoren Giffen sind dabei vor allem sein beißender Witz, seine überraschenden und verrückten Einfälle und sein satirischer Schreibansatz.

Während Giffen in den Anfangsjahren seiner Karriere als Autor häufig nur als Autor der Plotte seiner Geschichten arbeitete und Co-Autoren die Ausformulierung der in den Heften erscheinenden Dialoge überließ, übernahm er seit Mitte der 1980er Jahre vermehrt sowohl die Tätigkeit des Plotters als auch die des Dialogschreibers. Zu Giffens häufigsten Co-Autoren zählten dabei neben Dematteis, Alan Grant, Robert Loren Fleming und Erik Larsen.

Zur selben Zeit arbeitete Giffen für DC an weiteren Serien wie Legion of Super-Heroes und Doctor Fate sowie der Miniserien The Heckler (1992). Einen besonderen Platz in Giffens Werk nahm dabei die Arbeit an der von ihm während seiner Arbeit an Omega Men geschaffenen Figur des Weltraum-Rüpels Lobo ein: Diesen baute er zunächst in einige seiner Justice League Geschichten ein bevor er ihn in den Mittelpunkt eigenständiger Publikationen rückte und so eine der erfolgreichsten Comicreihen der frühen 1990er ins Leben rief, weswegen die Schöpfung der Lobo-Figur heute mehrheitlich als Giffens wirkungsreichste künstlerische Arbeit gilt.

In den 1990er Jahren schrieb und/oder zeichnete Giffen für Marvel Comics an den Serien Nick Fury's Howling Commandos und Annihilation, sowie für diverse Serien der Dark Horse Reihe New Line Heroes. Hinzu kamen Independent-Projekte wie Woodgod, Drax the Destroyer, Reign of the Zodiac, Vext und Trencher.

Daneben arbeitete Giffen als Storyboard-Artist für Zeichentrickserien wie The Ghostbusters.

Ab 2001 arbeitete Giffen erneut für DC-Comics. So schrieb und zeichnete er für die Neuauflage der Serie Suicide Squad, verfasste eine weitere Lobo-Miniserie (2003) und arbeitete an den 52-teiligen Maxiserien 52 und Countdown.

Giffens Arbeit an Lobo

1982 schuf Giffen gemeinsam mit dem Autor Roger Slifer die bis heute ungebrochen populäre Figur des extrem gewalttätigen, intergalaktischen Kopfgeldjägers Lobo vom Planeten Czarnia, den die beiden erstmals in der Ausgabe #3 der von ihnen gemeinsam betreuten Science-Fiction-Serie Omega Men vorstellten.

In den ausgehenden 1980er und frühen 1990er Jahren erlangte die Lobo-Figur zunächst als antiheroischer „Gaststar“ in diversen anderen Serien des DC-Verlages wie Superman, Mister Miracle und Justice League of America, dann als eine der Hauptfiguren in den Team-Serien L.E.G.I.O.N. und R.E.B.E.L.S. große Popularität, und galt schließlich als eine der beliebtesten Figuren im Programm des Verlages. DC trug diesem Umstand schließlich Rechnung, indem es der Figur im Laufe der 1990er Jahre zahllose One-Shot-Specials, Miniserien und schließlich sogar eine eigene, von 1993 bis 1998 erscheinende, vierundsechzig Ausgaben erreichende, fortlaufende Serie veröffentlichte.

Giffen hatte an der kommerziellen Vermarktung der Popularität seiner Schöpfung - die zwischen 1989 und 1994/1995 in einem regelrechten „Lobo-Hype“ gipfelte - als Autor mehrerer auf ein erwachsenes Publikum abzielender Miniserien „härterer Gangart“ Anteil. So schrieb er - gemeinsam mit dem Schotten Alan Grant - die von Simon Bisley gezeichneten Miniserien Lobo: Miss Tibb (1990) und Lobo's Back (1992) sowie den One Shot Lobo: Paramilitary Christmas (1993), bevor er sich 1993 mit DC-Comics wegen dessen „Lobo-Politik“ überwarf und sich fortan von allen Lobo-Veröffentlichungen distanzierte. Als Grund dafür gab er an, dass er den Start der fortlaufenden Lobo-Serie für einen schweren Fehler halten würde, weil er Lobo als „konzeptionell nur für in sich abgeschlossene Geschichten geeignet“ ansehe und eine länger laufende Serie als der Figur schadend, weil sie überstrapazierend und abnutzend, betrachte. Infolgedessen brach Giffen auch den Kontakt zu seinem Partner Alan Grant für mehrere Jahre ab, der sich nach langem Zögern schließlich bereit erklärt hatte, die Geschichten für die fortlaufende Lobo-Serie zu schreiben. 2004, sechs Jahre nach der Einstellung der fortlaufenden Serie, kehrte Giffen schließlich zu Lobo zurück und legte eine neue, vierteilige dem ursprünglichen Konzept der Figur treue Miniserie vor.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Keith Giffen — Infobox Comics creator imagesize = 150 caption = birthname = Keith Ian Giffen birthdate = birth date and age|1952|11|30 location = Queens, New York City deathdate = deathplace = nationality = American area = Penciller, Writer alias = notable… …   Wikipedia

  • Keith Giffen — Pour les articles homonymes, voir Giffen. Keith Giffen Naissance 30 novembre 1952 (1952 11 30) (58 ans) Queens Nationalité …   Wikipédia en Français

  • Giffen — ist der Name von Keith Giffen (* 1952), US amerikanischer Comicautor und zeichner Robert Giffen (1837−1910), britischer Statistiker und Ökonom Robert Carlisle Giffen (1886 – 1962), US amerikanischer Admiral Siehe auch: Giffen Gut, Giffen… …   Deutsch Wikipedia

  • Giffen — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Patronyme Keith Giffen (1952 ), scénariste de comics américain. Robert Giffen (1837 1910), économiste irlandais. Robert C. Giffen (1886 1962), amiral… …   Wikipédia en Français

  • Keith Miller — For other people named Keith Miller, see Keith Miller (disambiguation). Keith Miller Personal information Full name Keith Ross Miller Born 28 November 1919(1919 …   Wikipedia

  • Vext — Supercbbox| title = Vext caption = Vext #1 (March, 1999). Pencils by Mike McKone, inks by Mark McKenna. schedule = Monthly format = publisher = DC Comics date = March 1999 August 1999 issues = Six main char team = writers = Keith Giffen… …   Wikipedia

  • Robert Loren Fleming — Infobox comics creator name = Robert Loren Fleming imagesize = 150 caption = birthname = birthdate = 1956 location = deathdate = deathplace = nationality = American area = Writer alias notable works = Ambush Bug Thriller Eclipso awards = website …   Wikipedia

  • Swipe (comics) — Swipe is a comics term that refers to the intentional copying of a cover, panel, or page from an earlier comic book or graphic novel without crediting the original artist. Artists Jack Kirby, Neal Adams, Hergé, and Jim Lee are common targets of… …   Wikipedia

  • Boom! Studios — Infobox Company company name = Boom! Studios company company type = Comic publisher company slogan = foundation = June 2005 founder = Ross Richie, Andrew Cosby key people = Mark Waid location = Los Angeles, CA, USA industry = Comics homepage =… …   Wikipedia

  • Tom and Mary Bierbaum — Born Tom Bierbaum Mary Catherine Gilmore[1] Tom: 1956; Mary: 1955 Tom: Dover, Delaware; Mary: Long Beach, California Nationality American …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”