- Endenergie
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Die beim Endverbraucher ankommende Energie bezeichnet man als Endenergie. Es ist derjenige Teil der Primärenergie, welcher dem Verbraucher nach Abzug von Transport- und Umwandlungsverlusten für Heizung, Warmwasser und Lüftung zur Verfügung steht (z. B. Heizöl im Öltank, Gas oder Strom aus dem Hausanschluss, Holz für den Kamin). Der Endenergiebedarf wird im EnEV-Energieausweis angegeben. Je geringer der Endenergiebedarf ist, desto weniger Energie muss gekauft werden.
Am Anfang des Energiegewinnungsprozesses steht die in der Natur vorkommende Primärenergie, die entweder in freier oder in gebundener Form in Energieträgern vorliegt, z. B.
- fossile Energie wie Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Erdöl
- erneuerbare Energie wie Biomasse, Wasserkraft, Sonnenenergie, Erdwärme, Windenergie
- Kernenergie wie hauptsächlich Uran.
Diese Primärenergie wird durch verlustbehaftete Prozesse wie Verbrennung, Kernspaltung oder Raffinieren in Sekundärenergie umgewandelt. Energieträger sind zum Beispiel Gase wie Wasserstoff oder Methan, elektrische Energie, Benzin, Kerosin oder Fernwärme. Durch den Transport der Energieträger zum Verbraucher kommt es zu Übertragungsverlusten.
Beim Endverbraucher kann es zu weiteren Verlusten kommen, bis die durch Energie betriebene Dienstleistung erzielt wird. Zum Beispiel kann elektrische Energie in Akkumulatoren verloren gehen, bevor eine gewünschte Dienstleistung wie Radioempfang oder Musikschall erfolgt. Die effektiv für die Dienstleistung benötigte Energie bezeichnet man als Nutzenergie.
Endenergieverbrauch
Anteile der Energieträger am Endenergieverbrauch[1] Energieträger Welt 2003 EU-25 2003 Deutschland 2005 Mineralöl 43,71 % 47,15 % 37,7 % Gas 19,52 % 28,8 % 32,1 % Kohle 13,86 % 9,05 % 18,3 %[2] Erneuerbare Energien 20,37 % 8,57 % 6,4 % Kernenergie 2,54 % 6,43 % 5,7 % Gesamt 305.090 PJ 36.288 PJ 10.570 PJ
Im internationalen Vergleich der Anteile der Energieträger am Endenergieverbrauch bestehen zum Teil große Unterschiede zwischen einzelnen Staaten. Innerhalb der EU-25 unterscheidet sich Deutschland insbesondere beim geringeren Einsatz Mineralöl und beim höheren Einsatz von Kohle als Energieträger. Im Vergleich zum Weltdurchschnitt setzten die EU-25-Staaten im Jahre 2005 besonders viel Erdgas und Kernenergie, dagegen relativ wenig Erneuerbare Energien ein.Vergleich Primär- und Endenergieverbrauch für Deutschland 2005 Energieträger Primärenergieverbrauch[3] Endenergieverbrauch[1] Mineralöl 36,0 % 37,7 % Erdgas 22,7 % 32,1 % Steinkohle 12,9 % 9,4 % Braunkohle 11,2 % 8,7 % Erneuerbare Energien 4,6 % 6,4 % Kernenergie 12,5 % 5,7 % Gesamt 14.244 PJ 10.570 PJ
Der energetisch genutzte Teil des Energieangebots wird als Endenergieverbrauch bezeichnet. Der Primärenergieverbrauch, der nach dem Wirkungsgradprinzip ermittelt wurde, enthält alle Energiewandlungs- und Übertragungsverluste (außer der unter Wirkungsgradprinzip beschriebenen Ausnahme).Die Aufteilung des Endenergieverbrauchs nach Energieträgern weicht erheblich von der des Primärenergieverbrauchs ab. Beispielsweise ist für das Jahr 2005 in Deutschland der Unterschied bei Erdgas besonders groß. Der Anteil der erneuerbaren Energien bei dem Endenergieverbrauch lag höher als der Anteil der Kernenergie.
Einzelnachweise
- ↑ a b Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.: Aktueller Endenergieverbrauch, aus Internet Archive, aufgerufen am 2. Januar 2011
- ↑ davon Steinkohle 9,4 % und Braunkohle 8,7 %
- ↑ nach Wirkungsgradprinzip, Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen 2005
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