- Endsieg
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Der Begriff Endsieg (als Abkürzung von „Endgültiger Sieg“) für die Beschwörung eines Sieges, der gegen alle Rückschläge und Zweifel errungen wird, wurde im Ersten Weltkrieg verwendet. Karl Kraus gab 1918 einer die hoffnungslose Situation darstellenden Glosse den ironischen Titel Vor dem Endsieg.[1]
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Begriff Endsieg zu einer Beschwörungsformel der Nationalsozialisten. Darunter wurde der endgültige Sieg über die Alliierten, den man bis zur Kapitulation propagierte, verstanden. Der Endsieg sollte militärisch insbesondere durch besondere Opferbereitschaft, die angebliche rassische Überlegenheit der Deutschen, technologische Innovationen wie den Wunderwaffen, Japans Kriegseintritt in Südostasien und Schiffsversenkungen durch U-Boote herbeigeführt werden. Allem voran stand dabei seit Juni 1941 die politische Spaltung der Alliierten in Ost und West. Diese blieb trotz unablässiger Beschwörungspropaganda außer ab April 1943 durch den Ausnahmefall Katyn bis zum Jahr 1947 weitgehend aus. Äußerungen des Zweifels am Endsieg konnte in der Zeit des Nationalsozialismus, besonders in den Jahren 1942 bis 1945, als Defätismus verstanden und im Extremfall mit dem Tode bestraft werden.
Auch in Todesanzeigen und Trauerkarten von Wehrmachts- oder SS-Angehörigen wurde der Glaube des Gefallenen an den Endsieg betont.
Hitler verwendete den Begriff, in anderer Bedeutung, in Mein Kampf:
„Ich war vom schwächlichen Weltbürger zum fanatischen Antisemiten geworden. Nur einmal noch – es war das letzte mal – kamen mir in tiefster Beklommenheit ängstlich drückende Gedanken. Als ich so durch lange Perioden menschlicher Geschichte das Wirken des jüdischen Volkes forschend betrachtete, stieg mir plötzlich die bange Frage auf, ob nicht doch vielleicht das unerforschliche Schicksal aus Gründen, die uns armseligen Menschen unbekannt, den Endsieg dieses kleinen Volkes in ewig unabänderlichem Beschlusse wünsche?“ [2]“
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