- Enrico Letta
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Enrico Letta (* 20. August 1966 in Pisa) ist ein italienischer Politiker des Partito Democratico. Von Mai 2006 bis Mai 2008 hatte er das Amt des ranghöchsten Staatssekretärs beim Ministerpräsidenten Romano Prodi inne. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Politische Karriere
Nach seinem Politikwissenschaftstudium hat Enrico Letta mit einer Forschungsarbeit zum Europarecht an der Scuola Superiore Sant'Anna in Pisa promoviert. Von 1991 bis 1995 war er Vorsitzender der Jugendorganisation der Europäischen Volkspartei und danach Generalsekretär des Euro-Ausschusses im italienischen Haushaltsministerium (1996-1997), stellvertretender Vorsitzender des Partito Popolare Italiano (1997-1998), italienischer Europaminister (1998-1999), Industrieminister (1999-2001) und wirtschaftspolitischer Sprecher von La Margherita - Democrazia è Libertà (2001-2007).
Bei den Europawahlen 2004 wurde Letta auf der Liste des Ulivo ins Europäische Parlament gewählt, dem er bis 2006 als Fraktionsmitglied der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa angehörte. Zudem war er dort im Ausschuss für Wirtschaft und Währung, in der Delegation für die Beziehungen zu den Maghreb-Ländern und der Arabischen Maghreb-Union (einschließlich Libyen) sowie im Nichtständigen Ausschuss zu den politischen Herausforderungen und Haushaltsmitteln der erweiterten Union 2007-2013 tätig.
Nach dem Sieg des Mitte-Links-Bündnisses L’Unione bei den italienischen Parlamentswahlen 2006 zog er als Vertreter seiner Partei (La Margherita) in die Abgeordnetenkammer ein und wurde im zweiten Kabinett Prodi zum Staatssekretär beim Ministerpräsidenten ernannt. In dieser Funktion löste er seinen Onkel Gianni Letta ab, der dem gegnerischen Mitte-Rechts-Lager um Silvio Berlusconi angehört.
Am 23. Mai 2007 gehörte Enrico Letta zu den 45 Unterzeichnern des Gründungskomitees des aus Links- und Christdemokraten fusionierten Partito Democratico (PD). Seine Kandidatur für den Vorsitz der neuen Partei wurde von namhaften Vertretern zentristischer Gruppierungen unterstützt, u. a. von Landwirtschaftsminister Paolo De Castro und vom ehemaligen Staatspräsidenten Francesco Cossiga. Bei der am 14. Oktober 2007 durchgeführten Urabstimmung in der italienischen Bevölkerung unterlag er mit 11,1 % der Stimmen jedoch deutlich seinen Rivalen Walter Veltroni (75,8 %) und Rosy Bindi (12,9 %).
Bücher
- In questo momento sta nascendo un bambino. Mailand: Rizzoli, 2007
Weblinks
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