- Entlüfter
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Entlüfter haben die Aufgabe, in Rohrleitungen und Behältern befindliche Gase, insbesondere Luft, aus einer flüssigkeits- und dampfführenden Anlage zu entfernen. Entlüfter zählen zu den Armaturen. Sinnvollerweise werden Entlüftungen generell am höchsten Punkt eines wasserführenden Rohrleitungssystems angebracht, da Luft bekanntlich eine geringere Dichte hat als Wasser.
Inhaltsverzeichnis
Prinzipien
Man unterscheidet zwischen mechanisch wirkenden Entlüftern und thermisch wirkenden Entlüftern.
Bauarten
Einige Entlüfterarten sind:
- Entlüfterhahn
- selbsttätiges Entlüftungsventil mit Kugelschwimmer (in Fachkreisen auch „Schnüffelstück“ genannt)
- Dehnkörper-Entlüfter
Entlüfterhahn
Entlüfterhähne sind die einfachste Form eines Entlüfters. Er besteht nur aus einem Zapfhahn, der zur Entlüftung geöffnet wird und wieder geschlossen wird, wenn die gesamte Luft entwichen ist.
Selbsttätiges Entlüftungsventil mit Kugelschwimmer
Diese Form der Entlüftungsventile besteht im Unterschied zu anderen Entlüftern aus einem Bauteil, welches mit einer sogenannten Schwimmkugel ausgestattet ist. Diese Schwimmkugel wird vom Wasser nach oben gedrückt, sodass sich das Ventil verschließt und kein Wasser austreten kann. Wenn sich Luft an der Schwimmkugel sammelt, sinkt die Kugel nach unten und gibt das Ventil frei, sodass die Luft ausströmen kann. Ist die Luft durch das Ventil ausgetreten, drückt das Wasser die Kugel wieder nach oben und verschließt das Ventil wieder. Nachteilig ist hierbei, dass diese Entlüfter verschleißanfälliger und damit wartungsintensiver sind als andere Entlüfterformen. Deshalb müssen sie immer an leicht zugänglichen Stellen angebracht werden. Entlüfter kommen in verschiedenen Gebieten, vor allem der Haustechnik zum Einsatz. Dies ist die Entlüftung von Boilern und die Entlüftung von Warmwasseraufbereitungen mittels eines Wärmeaustauschers. Bei der Boilerentlüftung ist in den meisten europäischen Ländern eine Genehmigung für den Einsatz in Brauchwasseranlagen nötig. Die industrielle Anwendung von Entlüftern kommt im Zusammenhang von Flüssigstickstoff (N2), Flüssigargon (Ar) und Flüssigsauerstoff (O2) vor. Für diese Anwendung sind Entlüfter aus Grauguss nicht brauchbar, weil bei der extremen Abkühlung des Bauteils durch die verflüssigten Gase sich die Materialstruktur derart ändert, sodass der Werkstoff für Druckleitungen nachher nicht mehr zu gebrauchen ist. Hier kommen Entlüfter zum Einsatz, die komplett aus Edelstahl gefertigt und verschweißt sind. Ein automatischer Entlüfter aus Edelstahl ist komplett wartungsfrei.
Die Bezeichnung "Schnüffelstück"
In dem Film "Werner - Beinhart!" wird der automatische Heizkörperentlüfter von Meister Röhrich als "Schnüffelstück" bezeichnet:
Röhrich: "Ja Frau Hansen. Ich vers'teh die Problematik. Frau Hansen, ich frage sie: ist bei Ihnen schon mal ein Schnüffelstück gesetzt worden?"
Hansen: "Ein Waaaaaas?"
Röhrich: "Ein selbsttätiger Entlüfter, in Fachkreisen auch 'Schnüffels'tück' genannt."Nach diesem Dialog wird ein automatischer Heizkörperentlüfter heute gelegentlich salopp auch als Schnüffelstück bezeichnet. Diese Bezeichnung ist zwar nicht allgemein anerkannt, verbreitet sich jedoch auch weiterhin. In seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der Begriff ein Druckausgleichsventil an Dampflokomotiven.[1][2] Vor dem Erscheinen des Films ist der Begriff in der Sanitärtechnik nicht schlüssig belegt.
Quellen
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