- Epikedeion
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Ein Epikedeion (griechisch ἐπικήδειον, lateinische Form Epicedium) war ein Trauergesang im antiken Griechenland, der während der Aufbahrung und Bestattung der Leiche gesungen wurde (im Gegensatz zum Threnos, der während der gesamten Trauerfeier gesungen werden konnte).
Zahlreiche Gedichte der griechischen und lateinischen Literatur lassen sich der Gattung des Epikedeions zuordnen, so von Aratos, Horaz (carmen 1, 24) oder Properz (4, 11).
Im 17. Jahrhundert erlebten die Epicedien eine neue Blütezeit durch die Popularität umfangreicher gedruckter Leichenpredigten im evangelischen Deutschland. Im Anhang eines jeden solchen Bandes verfertigten Freunde wie auch professionelle Dichter zahlreiche Epicedien. In den größeren Barock-Bibliotheken wie Wolfenbüttel finden sich Zehntausende solcher Leichenpredigten mit Hunderttausenden von deutschen und lateinischen Epicedien. Fast alle namhaften Dichter des 17. Jahrhunderts verfassten derartige Epicedien.
Literatur
- Reinhard Breymayer (Hrsg.): Luctuosa desideria. Wiedergefundene Gedenkschriften auf den Leipziger pietistischen Studenten Martin Born (1666 – 1689). Mit Gedichten von Joachim Feller, August Hermann Francke und anderen. Teil 1. Luctuosa desideria und Vetterliche und Freund-verbundene Letzte Pflicht. Text. 1. Auflage, Noûs-Verlag Thomas Leon Heck, Tübingen 2008. ISBN 978-3-924249-42-7. – Auf S. 24 – 25 findet sich das weltberühmte Sonett Fellers auf Martin Born im Faksimile des in Fraktur gesetzen Textes der jahrhundertelang verschollenen Erstausgabe, S. 12 – 13 in Antiqua-Umschrift.
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