- Epochenstil
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Der Stil (lat.: stilus Griffel, Schreibart, Stil) bezeichnet in der Kunst das einheitliche Gepräge der Kunstwerke und Kulturerzeugnisse eines Zeitalters, eines Künstlers oder einer Künstlergruppe, einer Kunstrichtung oder Kunstschule. Er ist der allgemeine Begriff, der die gemeinsam charakteristischen Merkmale einer Epoche und der Werke eines Künstlers bezeichnet. Er ist ein von einzelnen Kunstwerken abgeleitetes abstraktes Hilfsmittel zur Einordnung und Systematisierung der Vielfalt von Kunst. Er bezeichnet Übereinstimmendes, das sich von anderen unterscheidet.
Innerhalb einer Epoche (Epochenstil) gibt es Unterschiede nach Ländern und Regionen. Auch das Werk eines einzelnen Künstlers zeigt trotz aller Gemeinsamkeiten mit dem Stil seiner Zeit und seiner Nation Besonderheiten, die seinen persönlichen Stil (Individualstil) ausmachen. Nach der Entwicklungsstufe unterscheidet man sowohl im Epochen- als auch im Individualstil Früh-, Hoch- und Spätphasen, die bestimmte Tendenzen weiterentwickeln. So sind zum Beispiel für die Spätphase einer Epoche Übersteigerungen typisch.
Innerhalb des akademischen Fachs der Kunstgeschichte werden Kunststile von der sogenannten Stilkunde erforscht.
Siehe auch
Literatur
- Meyers kleines Lexikon. Kunst, Mannheim 1986 (Bibliographisches Institut) ISBN 3-411-02655-3
- Johannes Hoffmeister (Hrsg.): Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Darmstadt 1955 (Felix Meiner)
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