- Erdungsvorrichtung
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Eine Erdungsstange ist eine isolierende Stange, mit deren Hilfe elektrische Anlagen von Hand geerdet werden können.
Im Eisenbahnbetrieb werden Erdungsstangen verwendet, um vorübergehend ausgeschaltete Abschnitte der Fahrleitung - beispielsweise bei Bau- oder Verladearbeiten - spannungslos zu halten. So wird sichergestellt, dass Personen nicht durch eventuell auftretende Kriechspannungen oder gar durch das unbeabsichtigte Einschalten der Fahrleitung gefährdet werden. Damit die Fahrleitung in Störungsfällen rasch geerdet werden kann, sind elektrische Triebfahrzeuge, Baufahrzeuge und Bahnhöfe in der Regel mit Erdungsstangen ausgerüstet.
Die Erdungsstange ist eine gelbe, aus Holz, GFK oder anderen isolierenden Stoffen bestehende, etwa vier Meter lange Stange. Am oberen Ende befindet sich eine V-förmige, leitende Einhängevorrichtung, um die Stange an der Fahrleitung einzuhängen. Von dort verläuft ein kupfernes Erdungskabel ein Stück weit innerhalb der Stange und tritt - mit einer Isolation ummantelt - oberhalb eines Handschutzes aus der Stange aus. Das Erdungskabel mündet in zwei Klemmen, welche an den Schienen befestigt werden und so den Erdschluss herstellen. Erdungsstangen sind meist zusammenlegbar ausgeführt, damit sie platzsparend und vor Witterungseinflüssen geschützt in Taschen untergebracht werden können.
Die korrekte Vorgehensweise beim Erden der Fahrleitung ist:
- Fahrleitung ausschalten,
- Sicherung gegen Wiedereinschalten
- eventuell Zustand der Fahrleitung mittels einer Prüfungsstange überprüfen,
- Erdungsstange zusammenstecken,
- Schienenerdungsklemmen an beiden Schienenfüßen befestigen,
- Erdungsstange zur Fahrleitung hochwuchten,
- mit der Rückseite der Einhängevorrichtung sich an die Fahrleitung nähern und an diese anlehnen,
- Stange um 180 Grad drehen und an der Fahrleitung einhängen.
Fachliteratur
- Fachkunde Elektrotechnik 18.Auflage 1989 Verlag - Europa - Lehrmittel ISBN 3-8085-3018-9
Siehe auch
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