Erich Maas (Verleger)

Erich Maas (Verleger)
Erich Maas, Foto: Sabine Berg

Erich Maas (* 18. Juni 1952; † 12. April 2001) war Künstler, Grafiker und Verleger.

Erich Maas und Carsten Wettreck gründeten 1990 in Berlin den Maas-Verlag, in welchem in den folgenden Jahren Bücher von 4000, Thomas Kapielski, Funny van Dannen, Matthias Baader Holst, Peter Wawerzinek oder Harry Hass erschienen. In deutscher Erstübersetzung erschienen bei Maas Autoren wie Iceberg Slim, Kathy Acker oder Darius James.

Die Herausgabe der Anthologie „Die Hormone des Mannes“, zusammengestellt von Wolfgang Müller mit Beiträgen von Françoise Cactus, D.Holland-Moritz, Cord Riechelmann, Tabea Blumenschein und anderen Autoren scheiterte, da Müller darauf bestand, seinen einleitenden Text mit den von Erich Maas vorgenommenen Anmerkungen, Streichungen und Korrekturen zu veröffentlichen. Erst 2008 erschien Wolfgang Müllers Text mit den auf Transparentfolie übertragenen handschriftlichen Korrekturen und Anmerkungen Erich Maas' als Künstlerbuch im Hybriden Verlag von Hartmut Andryczuk in einer Auflage von 15 Exemplaren.

1992/93 schloss sich Frank Nowatzki dem Maas-Verlag an, der seine deutschsprachige »Black-Lizard«-Reihe einstellen musste und mit der »Pulp-Master«-Reihe im Maas-Verlag eine neues Zuhause für eine erlesene Reihe von Pulp-/Noir-Krimis gefunden hatte. Zu den Autoren der Reihe gehören u.a. Buddy Giovinazzo, Garry Disher, Charles Willeford und Joe R. Lansdale.

1998 erschien im Maas-Verlag in Zusammenarbeit mit Mario Mentrup die Buchreihe »MaasMedia«. Dieses Label war auch als Verballhornung von »mass media« (englisch für Massenmedien) gemeint. Diese Buchreihe machte den Maas Verlag zu einem Vorreiter des Printing on Demand, das die Publikation diverser Titel in Kleinauflagen finanzierbar machte. In manchen der MaasMedia-Titel forderte Maas seine Leser dazu auf, sich beim Buchhandelsverband ISBN-Nummern zu verschaffen und selbst Printing-on-Demand-Verlage zu gründen. Maas nutzte die neue Technik zum einen, um den Lesern vergessene literarische Juwele in Erinnerung zu rufen (darunter »Die Klasse« und »Die Verstümmelten« von Kafkas Zeitgenossen Hermann Ungar und »Reinekes tragisches Ende« von Louis Pergaud; deutsche Erstveröffentlichung 1927). Zum anderen wurden in dieser Reihe zunehmend »subkulturelle« Texte veröffentlicht (z. B. »Print Identitäten« von Mario Mentrup, »Helikopter Hysterie« von Heinrich Dubel).

Nach dem Tod von Erich Maas im Jahre 2001 führte Carsten Wettreck den Verlag weiter fort, es entstand im Maas-Verlag die "J book"-Buchreihe für japanische Literatur (Herausgeberin Etsuko Sakamaki). Frank Nowatzki führte die »Pulp Master«-Reihe und Mario Mentrup zusammen mit der Galeristin Gundula Schmitz die »MaasMedia«-Reihe, seit 2007 als eigenständiger Verlag, weiter. Seit 2006 sind keine weiteren Titel im Maas-Verlag erschienen.

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