Erkes

Erkes

August Eduard Erkes (* 23. Juli 1891 in Genua; † 2. April 1958 in Leipzig) war ein deutscher Sinologe.

Biografie

Eduard Erkes (Agostino Edoardo Erkes) wurde 1891 als Sohn eines Kaufmanns in Genua geboren und 1906 in Deutschland eingebürgert.

Eduard Erkes habilitierte sich 1917 an der Universität Leipzig und ist mit der Leipziger Schule verbunden, die aus der Tradition von Georg von der Gabelentz und Erkes’ Lehrer und Schwiegervater August Conrady hervorging. Im Jahr 1919 trat Erkes der SPD bei und wurde Atheist. Seine Berufung zum Außerordentlichen Professor wurde 1925 zunächst abgelehnt; erst 1928 erhielt er die Professur.

Im Jahr 1933 wurde Erkes und seine Frau Anna-Babette Erkes-Conrady mit Berufsverbot belegt.

Nach Kriegsende wurde Eduard Erkes 1945 zunächst außerplanmäßiger Professor und im April 1947 schließlich ordentlicher Professor für Ostasiatische Philologie an der Universität Leipzig. Außerdem hielt er Vorlesungen an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitete zunächst das Museum für Völkerkunde zu Leipzig.

Am 7. Mai 1951 wurde das Ostasiatische Seminar der Universität Leipzig zu einem eigenen Ostasiatischen Institut aufgewertet.

Werke (Auswahl)

  • Gelber Fluß und Große Mauer. Reise durch Chinas Vergangenheit und Gegenwart. Leipzig, Brockhaus, 1958.
  • Geschichte Chinas von den Anfängen bis zum Eindringen des ausländischen Kapitals. Berlin, Akademie-Verlag, 1956, ²1957.
  • Neue Beiträge zur Geschichte des Choukönigs Yu. Berlin, Akademie-Verlag, 1954.
  • Die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft von der Urzeit bis zur Gegenwart. Berlin, Akademie-Verlag, 1953.
  • Das Problem der Sklaverei in China. Berlin, Akademie-Verlag, 1952.
  • Der schamanistische Ursprung des chinesischen Ahnenkults. Sinologica 2, 1950.
  • Die Geschichte Chinas. Berlin, Volk und Wissen, 1948.
  • CKursiver Texthina und Europa. Kontrast und Ausgleich zweier Weltkulturen. Leipzig, Volk und Buch, 1947.
  • Gestaltwandel der Götter in China. Forschungen und Fortschritte 21–23, 1947.
  • Mystik und Schamanismus, Artibus Asiae 8, 1945.
  • Das Schwein im alten China. Monumenta Serica 1, Henri Vetch, 1942.
  • The God of Death in Ancient China. T’oung Pao 25, 1939.
  • Zur Sage von Shun, T’oung Pao 34, 1939.
  • Arthur Waley’s Laotse-übersetzung. Hadl, 1935.
  • Zur ältesten Geschichte des Siegels in China. Gutenberg, 1934.
  • Spuren chinesischer Wertschöpfungsmythen. T’oung Pao 28, 1931.
  • Die Götterwelt des alten China. Der Weltkreis 5/6, 1930.
  • Der Totemismus bei den Chinesen und ihren Stammverwandten. Weule Festschrift, Leipzig 1929.
  • Chinesisch-Amerikanische Mythen Parallelen. T’oung Pao 24, 1926.
  • Wie Gott erschaffen wurde. Jena, Urania-Verlags-Gesellschaft, 1925.
  • Buch und Buchdruck in China. Gutenberg-Festschrift, 1925.
  • Chinesische Literatur. Breslau, Ferdinand Hirt, 1922.
  • Chinesen. Leipzig, Dürr & Weber, 1920.
  • China. Gotha, F. A. Perthes, 1919.
  • Das Weltbild des Huai-nan-tze. Berlin, Oesterheld, 1918.
  • Japan und die Japaner. Leipzig, Veit, 1915.
  • Altchinesische Beschwörungsgedichte. Das "Zurückrufen der Seele" (Chao-Hun) des Sung Yüh. Leipzig, 1914.

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