- Ernst Cremer
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Hermann Cremer (* 18. Oktober 1834 in Unna (Westfalen); † 4. Oktober 1903 in Greifswald), war ein deutscher protestantischer Theologe (Dogmatiker).
Cremer studierte in Halle u. a. bei Friedrich August Tholuck und in Tübingen u. a. bei Johann Tobias Beck. 1859 wurde Cremer als Pfarrer in Ostönnen tätig, 1870 dann ging er als Professor für Systematische Theologie an die Universität Greifswald, deren Rektor er dann 1883 wurde. Über den Charakter und die Persönlichkeit sind höchst divergierende Aussagen vorzufinden (siehe: Koepp RGG).
Cremer wandelte sich noch während des Studiums vom Pietisten zum lutherischen Biblizisten. Sein Hauptanliegen galt zwar der Erstellung des Theologischen Wörterbuchs, das er selbst noch unter dem Titel Biblisch-theologisches Wörterbuch der neutestamentlichen Gräcität veröffentlichte, doch schon Martin Kähler erkannte den Systematiker hinter dieser Beschäftigung.
Cremer, der zu seiner Zeit einer der wichtigsten und begehrtesten Theologen war (und mehrere Rufe sowohl nach Leipzig als auch Berlin, umworben von Althoff wie Harnack, ausschlug), gilt heute zwar noch als der wichtigste Kopf der Greifswalder Schule ist aber ansonsten nahezu bedeutungslos. Zur Greifswalder Schule zählten auch Otto Zöckler, Viktor Schultze, Samuel Oettli und anfänglich noch Adolf Schlatter.
Zu Hermann Cremers Schülern gehörten u. a. Erich Schaeder, Wilhelm Lütgert und sein Sohn Ernst Cremer (1864-1922).
Literatur
- Gregor Heidbrink: Unrast, Unfriede, Unsittlichkeit – Facetten von Hermann Cremers Greifswalder Pastorat, in: Garbe, Irmfried / Beyrich, Tilman / Willi, Thomas [Hrsg.]: Greifswalder theologische Profile. Bausteine zur Geschichte der Theologie an der Universität Greifswald, Greifswalder theologische Forschungen Bd. XII, Frankfurt/Main u.a. 2006, S.185-212.
- Horst Beintker: Cremer, Hermann. In: Theologische Realenzyklopädie 8 (1981), S. 230-236 (mit weiterer Lit.)
- Friedrich Wilhelm Bautz, Hermann Cremer; Artikel in: BBKL 1 (1990), 1158f. (inkl. Literatur)
- Ernst Cremer, Hermann Cremer. Ein Lebensbild; 1912
- Martin Kähler, Geschichte der protestantischen Dogmatik im 19. Jahrhundert; 1962, 290f. u. 302-304
- Wilhelm Koepp, Hermann Cremer als Wissenschaftler; in: FS der Univ Greifswald, 2, 1956, 56-60
- ders., Die antithetische Paradoxtheologie des späten Hermann Cremer; in: ZSTh 24 (1957), 291-341
- ders., Hermann Cremer; in: RGG (3.Aufl.) 1, 1881f.
- E. Schraeder, Gedächtnisrede auf Hermann Cremer; 1929
Weblinks
Personendaten NAME Cremer, Hermann KURZBESCHREIBUNG deutscher protestantischer Theologe (Dogmatiker) GEBURTSDATUM 18. Oktober 1834 GEBURTSORT Unna (Westfalen) STERBEDATUM 4. Oktober 1903 STERBEORT Greifswald
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